Zeittafel zum Buddhismus

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Historischer Überblick zum Buddhismus. Die nachfolgenden genannten Angaben zu den Lebensdaten Buddhas basieren auf der derzeit vorherrschenden sog. „korrigierten langen Chronologie“.[1] Von anderen Forschern wird die nicht einheitlich gehandhabte „kurze Chronologie“ bevorzugt, der zufolge das Todesjahr Buddhas irgendwo im Zeitraum zwischen 420 und 368 v. Chr. zu suchen ist. Unbedingt empfehlenswert ist die Lektüre des Abschnitts Chronologie im Beitrag Siddharta Gautama.

Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr(e) /Jahrhundert Ereignisse
Vor Christi Geburt
563–483 v. Chr. Siddhartha Gautama Buddha
534 v. Chr. mit 29 Jahren wurde Siddhartha Gautama Buddha, auf der Suche nach Erlösung, ein Asket.
528 v. Chr. In seinem 35. Lebensjahr erreichte Siddhartha Gautama Buddha die vollkommene Erleuchtung.
483 v. Chr. Konzil zu Rajagriha (Indien)
383 v. Chr. Konzil zu Vaishali (Indien)
4. Jahrhundert v. Chr. Entstehung des Hinayana
280 v. Chr. Entstehung des Pudgalavada (Vatsiputriya)
268–232 v. Chr. Kaiser Ashoka, Herrscher der Maurya-Dynastie in Indien
253 v. Chr. Konzil zu Pataliputra (Indien)
244 v. Chr. Entstehung des Sarvastivada
240 v. Chr. Buddhismus in Sri Lanka
80 v. Chr. Niederschrift des Pali-Kanons auf Sri Lanka
1. Jahrhundert v. Chr. Entstehung des Mahayana
1. Jahrhundert
1. Jahrhundert Entstehung der Glaubensschule (Amidismus)
65 Buddhismus in China
1./2. Jahrhundert König Kanischka I., Herrscher der Kuschanas (Indo-Skythen)
2. Jahrhundert
100–165 Wahrscheinliche Lebenszeit von Nagarjuna, Begründer des Madhyamaka-Systems (Schule der Madhyamika)
150 Entstehung der Sautrantika

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr(e) / Jahrhundert Ereignisse
3. Jahrhundert
3. Jh. Entstehung der Lotos-Schule (Saddharmapundarika)
3. Jh. Entstehung der tantrischen Schulen des Buddhismus in Indien
3. Jh. Harivarman, Philosoph der Sautrantika
3. Jh.–5. Jh. Errichtung der Höhlentempel im Bamiyan-Tal (Afghanistan)
4. Jahrhundert
372 Buddhismus in Korea
4. Jh. Asanga und Vasubandhu, Begründer des Vijñānavāda- (Yogacara-)Systems
5. Jahrhundert
5. Jh. Entstehung der Jingtu-zong (Amitabha-Verehrung) in China
5. Jh. Errichtung der Klosteruniversität von Nalanda (größtes Lehrzentrum der antiken Welt)
5. Jh. Buddhagosa, bedeutendster Scholastiker des Theravada
6. Jahrhundert
532 Buddhismus in Japan
6. Jh. Bodhidharma, Begründer der Chan-Schule (Zen) in China
6. Jh. Gründung der Tiantai-zong in China
8. Jahrhundert
8. Jh. Übertragung des Chakrasamvara-Tantra durch die Sambhogakaya-Dakini Vajravarahi
8. Jh. Einführung des Buddhismus in Tibet durch Trisong Detsen, Padmasambhava und Shantaraksita
8. Jh. Entstehung der Nara-Sekten in Japan: Sanron-shū, Jōjitsu-shū, Kusha-shū, Hossō-shū, Kegon-shū und Risshū
767–822 Dengyo Daishi (Saichō), Begründer der Tendai-shū in Japan
774–835 Kobo Daishi (Kūkai), Begründer der Shingon-shū in Japan
797 Einweihung des 1. Klosters in Samye Tibet, Begründung der Nyingma-Schule
750–1199 Pala (Dynastie) von Bengalen
9. Jahrhundert
9. Jh. Errichtung des Borobudur auf Java (Indonesien)
9. Jh. Entstehung der Linji-zong (jap-Rinzai-shū) in China
9. Jh. Übertragung des Kalachakra-Tantra
10. Jahrhundert
982–1054 Atisha, Begründer der Kadampa in Tibet
11. Jahrhundert
1073 Entstehung der Sakyapa in Tibet, durch Khön Könchog Gyalpo
11./12. Jh. Entstehung der Kagyüpa in Tibet durch Marpa den Übersetzer
1133–1212 Hōnen Shonin (Genku), Begründer der Jōdo-shū in Japan
12. Jahrhundert
1141–1215 Eisai Zenji, Begründer der Rinzai-shū in Japan
1173–1263 Shinran Shonin, Begründer der Jōdo-Shinshū in Japan
1199 die Moslems unter dem General Muhammed ibn Bhaktyar zerstören Nalanda, das letzte indische Zentrum des Buddhismus
13. Jahrhundert
1200–1253 Dogen Zenji, Begründer der Sōtō-shū in Japan
1222–1282 Nichiren, auf ihn berufen sich die Schulen des Nichiren-Buddhismus in Japan
14. Jahrhundert
1357–1419 Tsongkhapa, Begründer der Gelugpa in Tibet
14. Jh. Entstehung des Neuen Bön
16. Jahrhundert
1580 Gründung eines Priesterseminars der Nichiren-shū, heute Risshō-Universität

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr(e) / Jahrhundert Ereignisse
17. Jahrhundert
1686–1769 Hakuin Zenji, japanischer Zen-Meister und Reformer der Rinzai-Tradition
17. Jh. Errichtung des Potala-Palastes durch den 5. Dalai Lama
18. Jahrhundert
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19. Jahrhundert
1788–1860 Arthur Schopenhauer, vom Buddhismus maßgeblich beeinflusster deutscher Philosoph
1864–1933 Anagarika Dharmapala, singhalesischer Reformer des Theravada
1870–1966 Daisetz Teitaro Suzuki, Zen-Gelehrter in Japan
1876 Formale Gründung der Nichiren-shū[2]
1891–1956 Bhimrao Ramji Ambedkar, Erneuerer des Buddhismus in Indien
1898–1985 Lama Anagarika Govinda (E.L. Hoffmann), buddhistischer Gelehrter, Gründer des Arya Maitreya Mandala
20. Jahrhundert
20. Jh. Der Buddhismus gelangt in die westliche Welt
1905–1993 Buddhadasa Bhikkhu, thailändischer Reformmönch des Theravada
1914–1982 Taisen Deshimaru Roshi, japanischer Meister des Sōtō-Zen, Gründer des ersten Zen-Tempels in Europa
1914 Gründung der Kokuchūkai durch Tanaka Chigaku
1920–1970 Kulatissa Nanda Jayatilleke, sri-lankischer Reformbuddhist
1922 Nichiren-Shōshū, formale Gründung
1926 Thich Nhat Hanh, vietnamesischer Mönch und Vertreter der buddhistischen Friedensbewegung
1933 Sulak Sivaraksa, thailändischer Reformbuddhist
1936 Gründung der Shinnyo-En in Japan
1937 Gründung der Sōka Gakkai in Japan
1938 Gründung der Risshō Kōseikai in Japan
1951 Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Tibet, Beginn der Zerstörung der buddhistischen Kultur des Landes
1950 Gründung der World Fellowship of Buddhists (internationale buddhistische Dachorganisation)
1954–1956 Theravada-Konzil in Burma
1955 Gründung der Deutschen Buddhistischen Union
1956 Bhimrao Ramji Ambedkar und mit ihm ca. 400.000 Dalits konvertieren zum Buddhismus
1959 Flucht des XIV. Dalai Lama ins indische Exil
1975 Gründung der Europäischen Buddhistischen Union
1983 Volle gesetzliche Anerkennung des Buddhismus in Österreich
1987 Gründung von Sakyadhita (International Association of Buddhist Women) in Bodhgaya, Indien
1989 INEB (International Network of Engaged Buddhists) gegründet
1991 „Exkommunizierung“ einiger SGI Leiter, inklusive Daisaku Ikeda, aus der Nichiren-Shōshū
1997 „Exkommunizierung“ der Anhänger der Sōka Gakkai aus der Nichiren-Shōshū
21. Jahrhundert
2000 Internationale Anerkennung des Vesakh-Feiertages durch die UN
2001 Buddha-Statuen von Bamiyan durch Taliban zerstört.
2004 Einige buddhistische Mönche in Sri Lanka gewinnen 9 Sitze für ihre Partei (JHU – Jathika Hela Urumaya) bei den Parlamentswahlen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. lange und kurze Chronologie bei books.google.de, abgerufen am 14. Mai 2017.
  2. Fire in the Lotus, Seite 291