Zellcheming

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Verein Zellcheming ist eine Vereinigung von Zellstoff- und Papier-Chemikern sowie Ingenieuren. Er wurde 1905 in Darmstadt auf Initiative von Carl Gustav Schwalbe (1871–1938) gegründet und ist somit laut eigener Aussage der älteste technische/wissenschaftliche Verein in dieser Branche.

Seine Mitglieder kommen aus der Wissenschaft und der Zellstoff- sowie Papierverarbeitungs- und Herstellungsindustrie. Sein Ziel ist es, die Wissenschaft in der Zellstoff- bzw. Papierindustrie voranzutreiben. Sitz des Vereins ist Darmstadt.

Hauptversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr hält der Verein seine Hauptversammlung in der letzten Juniwoche ab. Die begleitende Industrieausstellung, die Zellcheming-Expo, ist die größte jährliche Messe für die Zellstoff-, Papier- und Papierzulieferindustrie in Mitteleuropa.

2008 hatte die Zellcheming-Expo 301 Aussteller und 3.621 Besucher.[1]

Fachausschüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein ist in folgende Fachausschüsse untergliedert:

  • Cellulose und Cellulosederivate (CELL)
  • Chemische Additive (CHAD)
  • Zellstofferzeugung (CHEP)
  • Gestrichene Druckpapiere und gestrichener Karton (COAT)
  • Papier- und Kartonveredelung (CONV)
  • Aus- und Weiterbildung (EDUC)
  • Anlagen- und Energietechnik (ENEN)
  • Umweltfragen (ENVI)
  • Holzstofferzeugung (MECP)
  • Karton- und Pappenerzeugung (PBTC)
  • Papiererzeugung (PMAK)
  • Altpapierverwertung (RECO)
  • Arbeitsschutz (SAFE)
  • Halbstoff- und Papierprüfung (TEST)

Die in Klammern angegebenen Abkürzungen wurden von den englischen Bezeichnungen der einzelnen Fachausschüsse abgeleitet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum einhundertsten Geburtstag des Chemikers Alexander Mitscherlich (1836–1918) stiftete der Zellcheming im Jahre 1936 die Alexander-Mitscherlich-Denkmünze, um herausragende Arbeiten auf dem Bereich der Zelluloseforschung und der Zellulosechemie zu ehren.[2] Erster Preisträger war 1936 der Papiertechnologe Walter Brecht.[3] Weitere Preisträger sind: Emil Heuser (1882–1953), Cellulosechemiker (1952)[4]; Rudolf Patt, langjähriger Professor am Institut für Holzchemie und chemische Technologie des Holzes in Hamburg (1999).[5]

Im Jahre 1976 wurde von der Zellcheming die Walter-Brecht-Denkmünze zu Ehren des langjährigen Leiters des Darmstädter Institutes für Papierfabrikation gestiftet, um herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Papierforschung auszuzeichnen.[6] Preisträger sind unter anderem: Helmut Stark von der Universität Graz (1999)[7]; Erwin Krauthauff, langjähriger Vorsitzender der INGEDE (2002).[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hanseatic Congress Management GmbH: Zellcheming-Expo 2008
  2. Frieder Schmidt: Mitscherlich, Alexander, in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 570 f.
  3. Professor Dr. Walter Brecht gestorben, in: Wochenblatt für Papierfabrikation 19 (1986), Seite 807
  4. Georg Jayme: Heuser, Emil, in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 46
  5. Homepage des Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (www.vti.bund.de), gesichtet am 6. April 2012
  6. Professor Dr. Walter Brecht gestorben, in: Wochenblatt für Papierfabrikation 19 (1986), Seite 807
  7. homepage des APV Graz (www.apv.tugraz.at) gesichtet am 6. April 2012
  8. homepage der INGEDE (www.ingede.de) gesichtet am 6. April 2012

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fünfzig Jahre Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure. Hrsg. zur Jubiläumsfeier am 29. Juni 1955 bei der Hauptversammlung in Baden-Baden ; 1905-1955. Darmstadt 1955.
  • Hundert Jahre Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure Zellcheming. Hrsg. zum 100 jährigen Bestehen des Vereins. Darmstadt 2005.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]