Zoo Dresden

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Zoo Dresden
Ort Tiergartenstraße 1
01219 Dresden
Fläche 13 Hektar
Eröffnung 9. Mai 1861
Tierarten 203 Arten[1] (2023)
Individuen 1074[1] (2023)
Artenschwerpunkte Selten gezeigte asiatische Tiere, europäische Kleinvögel und baumbewohnende Arten[1]
Besucherzahlen 794.000 (2023)[2]
Rekord 1974 mit knapp 1,2 Mio. Besuchern
Organisation
Leitung Karl-Heinz Ukena (Geschäftsführer)
Trägerschaft Zoo Dresden GmbH, Stadt Dresden
Förderorganisationen Zoofreunde Dresden e.V.
Mitglied bei WAZA, EAZA, VdZ, Verband deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP), ZGAP, International Snow Leopard Trust (ISLT)

Karte des Dresdner Zoos im südwestlichen Bereich des Großen Gartens

www.zoo-dresden.de
Positionskarte
Zoo Dresden (Sachsen)
Zoo Dresden (Sachsen)

Koordinaten: 51° 2′ 13″ N, 13° 45′ 14″ O

Der Zoo Dresden wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit nach Berlin, Frankfurt/Main und Köln der viertälteste Zoo Deutschlands. Er liegt im südwestlichen Teil des Großen Gartens und beherbergt 1.074 Tiere in 203 verschiedenen Arten, darunter 80 Vogelarten und 60 Säugetierarten. Die Fläche des Zoos beträgt rund 13 Hektar.

Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler, ausgestellt am 1. Oktober 1863
Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler im 30 Thalerfusse, ausgestellt am 1. Oktober 1863 in einer Auflage von 1000 Stücken. Die Aktie diente als freie Eintrittskarte, deshalb die Gebrauchsspuren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzeige für den Zoo um 1900
Das Zoogelände vor Beginn der Bauarbeiten (1860).

1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete. Als Landschaftsarchitekt fungierte Peter Joseph Lenné und für alle Bauten des Zoos zeichnete der Architekt Carl Adolph Canzler verantwortlich. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9. Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war Albin Schoepf, der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors Adolph Schoepf aufbaute. Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um Menschenaffen, speziell um die Orang-Utans, mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurden das Heranwachsen eines Orang-Utans und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert. In den Jahren 1910 bis 1934 hatte Gustav Brandes die Leitung des Zoos inne, der die Grundlagen für einen modernen Zoo legte. Er strukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.

Der Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 führte auch im Zoologischen Garten zu schweren Zerstörungen und vernichtete fast den gesamten Tierbestand, aber bereits im Mai 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. 1950 bewarb sich Wolfgang Ullrich um eine Assistenzstelle, wurde sofort als Direktor eingesetzt und leitete den Zoologischen Garten bis zu seinem Tode 1973. Seit 1968 gibt es eine Zooschule.

1951 kam die asiatische Elefantenkuh Carla aus Hannover in den Zoo und zog die Massen an.

1960 kam die indische Elefantenkuh Schöpfi in den Zoo. Sie starb 2010.

1992 gründete sich ein Förderverein für den Zoo, 1997 begann der Bau des Afrikahauses, welches 1999 eröffnete.

Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein Elefant geboren worden. Der bei der Geburt 107 kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung von Drumbo; es war das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Der Elefant wurde auf den Namen Thabo-Umasai getauft. Er lebte dann ab 2011 im Zoo Pittsburgh (USA) und starb im Juli 2017.

2011 hatte der Zoo Dresden sein 150. Jubiläum. In der Jubiläumswoche kamen über 46.000 Besucher in den Zoo. Im Herbst 2011 wurde die Schneeleopardenanlage eröffnet. Zudem gab es in diesem Jahr erstmalig Nachwuchs bei den Buntmardern und Kugelgürteltieren.[3]

Im November 2013 kamen zwei Koala-Männchen in den Zoo. Ein Weibchen folgte im Jahr 2015. Den ersten Koala-Nachwuchs gab es im März 2023.[4]

2015 gab es erstmals Nachwuchs bei den Schneeleoparden. In diesem Jahr verstarb das Leistenkrokodil Max im Alter von 60 Jahren. Die Anlage wurde ab 2016 mit dem Sunda-Gavial De Gaulle besetzt. Anfang November 2015 schloss das in den 1970er eröffnete Pinguin Café. 2015 begann auch die Sanierung des 1999 eröffneten Afrikahauses. Die Eröffnung des umgebauten Hauses fand im April 2018 statt. Ebenfalls 2018 konnte das neu gebaute Pinguin Café eröffnen.[5]

Im Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.[6]

Anlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zoo Dresden beherbergt rund 1.070 Tiere, darunter 453 Vögel, über 340 Säugetiere und etwa 130 Fische.

Unter den 203 Arten befinden sich unter anderen 78 Vogel-, 59 Säugetier- und etwa 20 Fischarten. Der Zoo besitzt einen für vergleichbare Einrichtungen sehr umfangreichen Bestand heimischer und europäischer Kleinvögel.[7] Darüber hinaus ist der Zoo Dresden neben dem Thüringer Zoopark Erfurt die einzige zoologische Einrichtung in Deutschland, die Kronenmakis zeigt.[7]

Aquarium/Terrarium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde 1961 eröffnet und 2022 geschlossen. Es beherbergte unter anderem Australien-Krokodile, Netzpythons und Nattern. Das Leistenkrokodil Max (1958–2015) wurde 2010 im Prof.-Brandes-Haus untergebracht.

Zoo unter der Erde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Zoo unter der Erde“ wurde 1997 eröffnet. Die Baukosten betrugen etwa 400.000 Mark. Im Gebäude der unter der Erde gelegenen Anlage wird auf etwa 70 m² das Leben von Feuersalamandern, Molchen, Atlaskröten, Königsnattern, Türkei-Stachelmäusen und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe oder eine Rutsche zu erreichen. In einer nachgebildeten Kanalisation sind Wanderratten zu sehen.[8]

Afrikahaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elefantengehege

Das „Afrikahaus“ wurde 1999 eingeweiht und kostete 12 Millionen Mark. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an. Im Eingangsbereich ist über Glasscheiben Einblick in den Wohnraum der Nacktmulle ermöglicht. In der Haupthalle befinden sich die Gehege der Mandrills und der Elefanten. Das Innengehege der Mandrills umfasst eine Fläche von rund 120 m² und außen 250 m². Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie Einzelboxen stehen den drei afrikanischen Elefantenkühen Drumbo, Sawu und Mogli (bis Ende 2011 auch dem Kalb Thabo-Umasai) im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 3500 m², die ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.

Der 8,6 Millionen Euro teure Umbau des Afrikahauses wurde am 11. April 2018 mit 1000 Quadratmetern Lauffläche wiedereröffnet.[2] Für die Vergrößerung der Elefanten-Innenanlage mussten der durch „Galeriewald“ und über eine Holzbrücke führende, mit Waldboden bedeckte Besucherpfad sowie der Wassergraben der Mandrillanlage weichen. Von November 2018 bis November 2020 wurde der 1985 in Simbabwe geborene Elefantenbulle Tembo aus dem Tierpark Berlin für die Zucht gehalten, jedoch erfolglos. Nun soll es mit dem 1989 geborenen afrikanischen Bullen Tonga aus dem Serengeti-Park Hodenhagen gelingen.[9]

Pinguinanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tauchender Pinguin auf der Pinguinanlage

2005 wurde das alte Wasserbecken der Anlage komplett abgerissen. Es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage für die Gruppe der Humboldt-Pinguine. Mitte 2006 wurde die neue Anlage eröffnet, die Panzerglas und eine Wasserfilteranlage aufweist. Die Kosten betrugen etwa 98.000 Euro.[10]

Orang-Utan-Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Orang-Utan-Haus wurde 1985 eröffnet. Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die zwei Orang-Utan-Gruppen des Dresdner Zoos sind vier miteinander verbundene Innenanlagen vorhanden. Außen stehen zwei 5,50 Meter hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20 Meter lang. Die erwachsenen Orang-Utans Toni und Daisy bilden mit Sohn Dalai eine Zuchtgruppe. Die andere Gruppe sind Djaka, 1969 im Zoo geboren, und Halbschwester Djudi.

2017 verlieh das Great Ape Project dem Dresdner Zoo den „Negativ-Award 2017“ für die nach Meinung der Organisation „schlimmste Orang-Utan-Haltung in einem europäischen Zoo“.[11][12] Der Bau eines neuen Orang-Utan-Hauses konnte im Juli 2021 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2024 anvisiert.[13]

Löwen-Karakal-Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 wurde die neue Anlage für das Löwenpaar Jago und Layla eröffnet. Nach einem halben Jahr Bauzeit und mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstand auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern die neue Löwensavanne am alten Raubtierhaus. Entsprechend dem heimatlichen Lebensraum der Löwen, Karakale und Zebramangusten, die in der Anlage untergebracht sind, wurde das Gehege als Savannenlandschaft gestaltet. Die Besucher können die Tiere durch Glasfenster oder aus fünf Metern Höhe beobachten. Die Anlage liegt direkt am restaurierten Besucherfelsen, wo eine Ausstellung über die Geschichte des Zoos informiert. Außerdem wurde ein Wasserspielplatz angelegt.[14] 2012 wurden die Jungtiere Abaja und Damien geboren. Jago wurde 2022 im Alter von 16 Jahren aufgrund einer Krankheit eingeschläfert.

Giraffen- und Zebraanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzgiraffe im Giraffenhaus

2008 wurde die neue Giraffen- und Zebraanlage eröffnet. Viele Dresdner Firmen und der Förderverein des Zoos unterstützten den Bau der neuen Anlage, um die langjährige Tradition der Giraffenhaltung im Dresdner Zoo nach 24 Jahren wieder aufleben zu lassen. Nachdem zunächst drei männliche Tiere unterschiedlicher Unterarten einzogen – darunter bis 2013 der Netzgiraffen-Bulle Ulembo[15] – wurde entschieden, eine Zucht mit Kordofan-Giraffen aufzunehmen.[16] Zurzeit leben der Giraffenbulle Diko und seit 2013[17] die -kuh Tessa hier. Im April 2015 kam die zweijährige Kuh Gaia aus dem Touroparc-Zoo in Romanèche-Thorins hinzu.[18] Alle drei Tiere zählen zur seltenen Unterart der Kordofan-Giraffe, die in Deutschland nur in Dresden zu sehen ist.[18]

Katta-Insel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage der Katta-Insel wurde 2009 eröffnet. Nachdem sich die Tiere für einige Zeit eingewöhnt hatten, wurde für die Besucher eine Brücke zur Insel angelegt, die es erlaubt, die Tiere ohne eine sie umgebende Barriere zu beobachten.[19]

Prof.-Brandes-Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Professor-Brandes-Haus
Leistenkrokodil „Max“, gestorben 2015
Koalamännchen bei der Fütterung durch einen Tierpfleger

Am 2. Juli 2010 wurde das Tropenhaus eröffnet. Es beherbergt vor allem Klettertiere wie Affen und Faultiere, aber auch Vögel, Insekten und bis zu seinem Tod im Juli 2015 das bereits seit 1958 im Besitz des Zoos befindliche Leistenkrokodil Max.[20] Weiterhin zogen am 18. November 2013 die zwei Koala-Männchen Iraga und Mullaya aus dem Zoo Duisburg ein,[21] für welche eigens Eukalyptus gezüchtet wird.[22] Damit war der Zoo Dresden der zweite Tierpark in Deutschland, in dem diese Tiere zu sehen sind. Ein Koalaweibchen mit dem Namen Sydney traf im Frühjahr 2019 aus dem Zoo von Antwerpen ein.[23] Die Anlage beherbergt auch Guerezas, die das Wahrzeichen des Zoos darstellen. Die Tiere werden seit 1960 gezüchtet, und über 70 Jungtiere wurden bisher aufgezogen.[24] Weiterhin sind im Prof.-Brandes-Haus Kugelgürteltiere, Braune Wollaffen, Südliche Tamanduas, Weißkopfsakis, Runzelhornvögel und Prevost-Hörnchen untergebracht, die sonst verhältnismäßig selten präsentiert werden.[7] Im November 2015 zog ein neues Krokodil, ein 3,80 Meter langer und 200 Kilogramm schwerer Sunda-Gavial namens De Gaulle, in das Haus ein.

Weitere Anlagen und Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.
  • 2008 bekam die Zoogesellschaft zusammen mit der Architektengemeinschaft Heinle Wischer aus Dresden für den Bau der Futtermeisterei und Heuscheune den Erlweinpreis.
  • Die neue Schneeleopardenanlage wurde 2011 eröffnet. Zwei Tiere namens Istari und Askin leben hier.
  • Der frühere Affenfelsen für die Rhesusaffen wurde zu einer Anlage für Erdmännchen umgestaltet und im April 2013 eröffnet. Die neue Anlage für die Kleinen Pandas wurde ebenfalls 2013 eröffnet.
  • Das Pinguin-Café von 1973 wurde eingelagert. Ein Neubau eröffnete Ende März 2018.
  • Der Zoo hält in seiner Gepardanlage nur männliche Tiere, seit August 2018 die Brüder Job und Sjef.[25]
  • Im Zoo Dresden werden weitere Säugetierarten gehalten: Zebramangusten, Trampeltiere, Bantengs und Goldtakine.
  • Im Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.[26]
  • Eine neue begehbare Flamingo-Voliere für siebzig Kubaflamingos wurde im Herbst 2020 fertiggestellt und kostete 1,6 Millionen Euro.[27]
  • Ein neues, 4.000 Quadratmeter großes Orang-Utan-Haus wird seit Sommer 2021 gebaut. Der 21 Millionen Euro teure Rundbau soll im Sommer 2024 eröffnet werden. Einziehen sollen neben den Orang-Utans die Aldabra-Riesenschildkröten, Binturongs, Glattotter, Tonkin-Schwarzlanguren, Netzpython und andere Reptilien. Es ist das größte Bauprojekt in der Zoogeschichte.

Direktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahre Name
1861 bis 1881 Albin Schoepf
1881 bis 1909 Adolph Schoepf
1910 bis 1934 Gustav Brandes
1934 Hellmuth Buck
1934 bis 1936 Ingo Krumbiegel
1937 bis 1939 Assistent: Hans Petzsch
1939 bis 1945 Der offizielle Direktor Hans Petzsch wurde einberufen. Karl Claus übernahm die kaufmännische Leitung und Inspektor Otto Sailer erhielt die zoologische Leitung.
1945 bis 1950 Karl Claus
1950 bis 1973 Wolfgang Ullrich
1973 bis 1984 Gotthard Berger
1984 bis 1990 Hans-Dieter Hohmann
1991 Heinz Eberhard Schneider
1992 bis 2002 Hubert Lücker
seit 2003 Karl-Heinz Ukena

Artenschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artenschutz im Zoo (ex situ Maßnahmen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Grundsatzerklärung der IUCN werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehörten die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstehen.[28] Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 39 Spezies an EAZA ex situ Programmen (EEP) und mit zwölf Spezies an Europäischen Zuchtbuchprogrammen (ESB) beteiligt. Der Zoo Dresden führt die Zuchtbücher für Sattelstorch (ESB) und Afrikanischen Büffel (EEP).[29]

Artenschutz im Freiland (in situ Maßnahmen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Zucht und tiergerechten Haltung bedrohter Tierarten sowie verschiedenen Informations- und Bildungsmöglichkeiten (ex situ Maßnahmen), werden auch Schutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere unterstützt (in situ). Ein Großteil der Tierarten ist durch das Verschwinden ihres Lebensraumes gefährdet. Ein Erhalt der Arten in der Natur kann deshalb nur Erfolg haben, wenn neben der Erhaltungszucht in Menschenhand auch der Lebensraum aktiv geschützt wird. Daher werden seit vielen Jahren verschiedene Projekte, die sich vor Ort für den Naturschutz einsetzen, vom Zoo Dresden unterstützt.[30]

Artenschutzeuro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Einführung des Artenschutzeuros im Dezember 2018 konnte der Zoo Dresden sein in situ Engagement deutlich ausweiten. Der Artenschutzeuro ist ein freiwilliger Beitrag der Zoobesucher, der in ausgewählte Artenschutzprojekte auf der ganzen Welt fließt. Seit der Einführung kamen über 930.000 Euro (Stand: Dezember 2023) zusammen. Mehr als zwölf Artenschutzprojekte können so bei ihrer Arbeit im Freiland gefördert werden, darunter die Big Life Foundation, der Bukit Tigapuluh Nationalpark der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (FZS), das Naturschutzprojekt Bergwiesen im Osterzgebirge, das Projekt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) zum Schutz von Schraubenziegen, Marco-Polo-Schafen und anderen heimischen Huftieren, der Sphenisco-Verein zum Schutz von Humboldt-Pinguinen, der Snow Leopard Trust, die Tomistoma Task Force der SSC-Kommission der IUCN, die Vulture Conservation Foundation und Armonia Bolivia.

Ein Teil der Einnahmen des Artenschutzeuros wird in einem Notfallfonds zurückgehalten. Dadurch besteht die Möglichkeit Organisationen auch kurzfristig zu unterstützen, wenn diese akute Hilfe benötigen. Außerdem können so Schwankungen der Einnahmen ausgeglichen werden, wodurch die Projekte auch in Jahren mit geringeren Einnahmen des Artenschutzeuros Unterstützung bekommen können.[31]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 startete im ZDF mit Dresdner Schnauzen eine Zoo-Serie aus dem Dresdner Zoo in 32 Folgen. 2011 sendete der MDR zum 150. Zoo-Geburtstag eine Sondersendung mit Moderator Olaf Berger. Am 18. Dezember 2020 sendete der MDR eine Folge von Elefant, Tiger & Co. unter anderem aus dem Zoo Dresden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zoo Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Tierbestand Zoo Dresden und Schwerpunkte und Besonderheiten. Homepage des Zoos Dresden. Abgerufen am 8. Januar 2016.
  2. a b Inventur im Zoo Dresden: 1.700 Tiere – 265 Arten – 847.723 Besucher. Artikel auf Menschen-in-Dresden.de vom 7. Januar 2016, abgerufen am 27. April 2016.
  3. Zoo Dresden: Über uns. Zoogeschichte von 2011- 2020. In: Zoo Dresden. Zoo Dresden, 8. März 2021, abgerufen am 9. Februar 2024.
  4. Juliane Just: Koala-Baby im Dresdner Zoo: süßer Nachwuchs zeigt sich den Besuchern. In: Saechsische.de. Sächsische Zeitung, 17. Dezember 2023, abgerufen am 9. Februar 2024.
  5. Zoo Dresden: Zoogeschichte von 2011 bis 2020. In: www.zoo-dresden.de. 8. März 2021, abgerufen am 9. Februar 2024.
  6. Zoo Dresden: Neue Anlage für Rote Riesenkängurus. In: www.zoo-dresden.de. 22. Juli 2022, abgerufen am 9. Februar 2024.
  7. a b c Tierbestand. Schwerpunkte und Besonderheiten. Zoo Dresden
  8. Zoo unter der Erde (Memento vom 3. Mai 2008 im Internet Archive). Zoo-Freunde Dresden e.V.
  9. Anti-Baby-Pille für Orang-Mutti Artikel von bild.de vom 3. Januar 2018, aufgerufen am 6. Januar 2018.
  10. Neue Pinguinanlage. (Memento vom 3. Mai 2008 im Internet Archive) Zoo-Freunde Dresden e.V.
  11. Negativ-Preis für den Dresdner Zoo. In: Sächsische Zeitung. (saechsische.de [abgerufen am 31. Januar 2017]).
  12. Präzisierung zum Bau: Sächsische Zeitung, 8. Februar 2019, S. 7.
  13. Bau des neuen Orang-Utan-Hauses
  14. Eröffnung der Löwensavanne im Dresdner Zoo (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)
  15. Giraffenbulle verlässt Dresden. In: Sächsische Zeitung. 14. August 2013, abgerufen am 13. August 2023.
  16. Zoo-Rundgang: Giraffen- und Zebraanlage. Zoo Dresden.
  17. „Salut, je suis Tessa“. 22. August 2013.
  18. a b Neue Giraffe kommt im April. Zoo Dresden, 13. März 2015.
  19. Reif für die Insel. Neue Katta-Insel eröffnet. Zoo Dresden.
  20. Zoo trauert um Besucherliebling Max. Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 6. Juli 2015.
  21. Koalas in Dresden angekommen. Zoo Dresden, 19. November 2013.
  22. Neue Stars für den Dresdner Zoo: Kuna und Talera werden Dresdens Koalas (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive). DNN online, 3. September 2013.
  23. Hartelijk welkom Sydney. Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 17. April 2019.
  24. Zoo Dresden Tierbesatz des Prof.-Brandes-Hauses. Zoo Dresden.
  25. Neue Geparden jetzt entdecken. Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 28. August 2018.
  26. Zoo Dresden: Eröffnung der neuen Anlage für Rote Riesenkängurus. Zoo Dresden, 6. Oktober 2022, abgerufen am 29. Januar 2024.
  27. Zoo Dresden - Neuigkeiten
  28. IUCN Species Survival Commission (SSC): Position statement on the role of botanic gardens, aquariums and zoos in species conversation. (PDF) In: https://www.iucn.org. IUCN Species Survival Commission (SSC), Oktober 2023, abgerufen am 21. Februar 2024 (englisch).
  29. Zoo Dresden: Artenschutz im Zoo. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, März 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.
  30. Zoo Dresden: Artenschutz und Bildung. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.
  31. Artenschutzeuro - Ihr Beitrag für die Natur. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.