Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Besonders verwaltetes Gebiet der Antarktis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von ASMA)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der weiße Kontinent Antarktika auf einem blauen Grund. Von der Bildmitte gehen in gleichem Abstand zueinander 12 Linien ab. Außerdem sind von der Mitte ausgesehen drei größer werdende Kreise auf dem Bild.
Emblem des Antarktisvertrags

Ein besonders verwaltetes Gebiet der Antarktis (englisch Antarctic Specially Managed Area – ASMA) ist ein geschütztes Gebiet im Geltungsbereich des Antarktisvertrags südlich des 60. südlichen Breitengrades. Anlage V (Schutz und Verwaltung von Gebieten) des Umweltschutzprotokolls zum Antarktisvertrag zufolge kann „jedes Gebiet, einschließlich jedes Meeresgebietes, in dem bereits Tätigkeiten durchgeführt werden können, […] als ein besonders verwaltetes Gebiet der Antarktis bezeichnet werden, damit die Planung und Koordinierung von Tätigkeiten unterstützt, mögliche Konflikte vermieden, die Zusammenarbeit zwischen Vertragsparteien verbessert oder die Umweltauswirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden können“.[1] Im Gegensatz zu besonders geschützten Gebieten (Antarctic Specially Protected Area – ASPA) dürfen besonders verwaltete Gebiete ohne Genehmigung betreten werden.

Jede Vertragspartei, der Umweltausschuss, der Wissenschaftliche Ausschuss für Antarktis-Forschung und die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis sind berechtigt, der Konsultativtagung zum Antarktis-Vertrag Gebiete zur Bezeichnung als ASMA durch die Vorlage eines Verwaltungsplans vorzuschlagen. Der Verwaltungsplan soll eine genaue Beschreibung des Gebiets (geographische Koordinaten, Begrenzungen, Zugänge usw.) sowie seiner zu schützenden Werte enthalten. Er soll einen Verhaltenskodex für Aktivitäten im Gebiet festlegen.

Im Jahr 2012 gab es in der Antarktis sieben besonders verwaltete Gebiete.[2]

Liste der besonders verwalteten Gebiete der Antarktis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Bezeichnung vorgeschlagen von Fläche
km²
Koordinaten
1 Admiralty Bay, King George Island Brasilien, Polen, Ecuador, Peru und USA 409,54 62° 1′ 21″ S, 58° 15′ 5″ W
2 Antarktische Trockentäler, südliches Victorialand Neuseeland und USA 17.945,42 77° 0′ 0″ S, 162° 0′ 0″ O
4 Deception Island Argentinien, Chile, Norwegen, Spanien, Großbritannien und USA 158,56 62° 57′ 0″ S, 60° 38′ 0″ W
5 Amundsen-Scott-Südpolstation, Südpol USA 26.286,03 90° 0′ 0″ S
6 Larsemann Hills, Ostantarktika Australien, Volksrepublik China, Indien, Rumänien und Russland 252,54 69° 30′ 0″ S, 76° 19′ 58″ O
7 südwestliche Anvers-Insel und Palmer-Becken USA 3.548,53 64° 50′ 0″ S, 64° 30′ 0″ W

Frühere besonders verwaltete Gebiete der Antarktis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Bezeichnung vorgeschlagen von Fläche
km²
Koordinaten Bemerkung
3 Kap Denison, Commonwealth-Bucht, George-V.-Land, Ostantarktika Australien 1,11 67° 0′ 31″ S, 142° 40′ 43″ O Die besondere Verwaltung wurde mit Wirkung vom 5. August 2014 mit Inkrafttreten eines überarbeiteten Managementplans für ASPA-162 aufgehoben.[3]
Commons: Besonders verwaltetes Gebiet der Antarktis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gesetz zum Umweltschutzprotokoll vom 4. Oktober 1991 zum Antarktis-Vertrag (PDF; 312 kB) vom 22. September 1994, BGBl. 1994 II S. 2477 ff., Anlage V, Artikel 4(1).
  2. Antarctic Protected Areas Database auf der Website des Sekretariats des Antarktisvertrags (englisch, spanisch, französisch, russisch), abgerufen am 16. November 2019.
  3. Measure 9 (2014) - ATCM XXXVII - CEP XVII, Brasilia, abgerufen am 16. November 2019.