Amidotrizoesäure

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Strukturformel
Struktur von Amidotrizoesäure
Allgemeines
Freiname Amidotrizoesäure
Andere Namen

3,5-Bis(acetamido)-2,4,6-triiodbenzoesäure (IUPAC)

Summenformel C11H9I3N2O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 117-96-4
EG-Nummer 204-223-6
ECHA-InfoCard 100.003.840
PubChem 2140
ChemSpider 2055
DrugBank DB00271
Wikidata Q411511
Arzneistoffangaben
ATC-Code

V08AA01

Wirkstoffklasse

Röntgenkontrastmittel

Eigenschaften
Molare Masse 613,91 g·mol−1
Schmelzpunkt

>300 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten

8900 mg·kg−1 (LD50Mausi.v.)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Amidotrizoesäure (Amidotrizoat, 3,5-Bis(acetamido)-2,4,6-triiodbenzoesäure) ist ein wasserlösliches, nierengängiges, hochosmolares, iodhaltiges, in der Radiologie verwendetes Kontrastmittel.

Amidotrizoesäure kommt in Form verschiedener Salze zur arzneilichen Anwendung:

Die jeweiligen Formulierungen (Lösungen zum Einnehmen, Injizieren, Instillieren) unterscheiden sich in ihrer Osmolalität (sie ist um den Faktor 5 bis 8 höher als die des Blutes), in ihrem Natrium- und Jodgehalt sowie in ihrer Viskosität, wodurch die Art der Anwendung bestimmt wird.

Amidotrizoat-haltige Kontrastmittel werden für verschiedene Zwecke verwendet.

  • Darstellung des Magen-Darm-Traktes, insbesondere, wenn der Verdacht auf eine Perforation besteht. Im Gegensatz zu Bariumsulfat-haltigen Kontrastmitteln führt Amidotrizoat bei Austritt in den Bauchraum nicht zur gefürchteten chemischen Bauchfellentzündung. Es können stark konzentrierte Kontrastmittel verwendet werden (zum Beispiel 10 g Natrium-Amidotrizoat und 66 g Meglumin-Amidotrizoat auf 100 ml Kontrastmittel; Handelsnamen Gastrografin®, Gastrolux®).

Mit Datum vom 1. Juli 2000 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Zulassung der ionischen, stark hypertonen Kontrastmittel (Diatrizoat = Amidotrizoat, Ioxitalamat) für die intravasale Applikation widerrufen. Die Begründung dieser Maßnahme liegt in der negativen Nutzen-Risiko-Abschätzung dieser Kontrastmittel. Die niederosmolalen und insbesondere die nicht-ionischen Kontrastmittel sind aufgrund verminderter osmo- und chemotoxischer Wirkungen eindeutig besser verträglich.[4]

Struktur-Wirkungs-Beziehungen

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Die Carboxygruppe ist verantwortlich für die Salzbildung und damit für die Löslichkeit und die Ausscheidung mit dem Harn. Die drei symmetrisch angeordneten Iodatome bewirken die gewünschte Kontrastdichte. Die Acetylaminogruppen vermindern die Lipophilie der Grundsubstanz und bewirken eine drastische Abnahme der Proteinbindung. Eine hohe Proteinbindung soll verantwortlich sein für Membranschädigungen, Hemmung von Enzymen und andere Nebenwirkungen.

  • W. Forth, D. Henschler, W. Rummel: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. URBAN & FISCHER, München 2005, ISBN 3-437-42521-8.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Amidotrizoesäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. Mai 2014.
  2. a b Datenblatt Diatrizoic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. November 2019 (PDF).
  3. Eintrag zu Diatrizoic acid in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  4. BfArM Risikoinformationen: Widerruf von ionischen Röntgenkontrastmitteln (Amidotrizoesäure, Iotalaminsäure) zur intravasalen Anwendung angeordnet vom 1. Juli 2000 (abgerufen am 6. Juni 2015).
Monopräparate

Gastrografin (D, CH), Gastrolux (D), Gastrolux CT (D), Gastrolux RE (D), Gastrovue (Dom. Rep.), Peritrast (D, A), Urolux Retro (D)

Kombinationspräparate

Ethibloc (D),