Amtsgericht Rémilly
Das Amtsgericht Rémilly war ein deutsches Amtsgericht mit Sitz in Rémilly in den Jahren 1891 bis 1918.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden 1879 die Friedensgerichte im Reichsland Elsass-Lothringen aufgehoben und Amtsgerichte gebildet.[1] Ein Amtsgericht Rémilly entstand dabei nicht. Das Amtsgericht Rémilly wurde erst durch Verordnung vom 1. September 1891 mit Wirkung zum 1. Oktober 1891 errichtet. Sein Gerichtsbezirk umfasste folgende Gemeinden, die vorher dem Amtsgericht Metz zugeordnet waren: Alle Gemeinden des Kantons Pange außer Ars-Laquenexy, Coincy, Marsilly, Merci, Montoy, Ogy und Retonfey und die Gemeinden Achatel, Buchy, Foville, Moncheux, Sailly, Secourt, Solgne, Vigny und Vulmont aus dem Kanton Verny.[2] Es war dem Landgericht Metz nachgeordnet.
Der Gerichtsbezirk umfasste 1895 eine Fläche von 250 Quadratkilometern, 11.547 Einwohnern und 37 Gemeinden.[3]
Mit der Verordnung des Statthalters, betreffend die auswärtigen Gerichtstage der Amtsgerichte vom 4. Dezember 1903 wurde festgelegt, dass das Amtsgericht Rémilly Gerichtstage in Kurzel für die Gemeinden Colligny, Kurzel, Landomwillars, Maizeroy, Marsilly, Pange, Rollingen, Silbernachen, Sillers und Wigingen abhalten sollte.[4]
Mit der Verordnung über den Sitz und die Bezirke der Amtsgerichte vom 3. April 1909 gingen die Gemeinden Achâtel, Buchy, Moncheux, Foville, Sailly Secourt, Solgne, Vigny und Bulmont aus dem Sprengel des Amtsgerichts Rémilly in den Sprengel des Amtsgericht Delme über. Gleichzeitig gingen die Gemeinden Baudrecourt und St. Epvre aus dem Sprengel des Amtsgerichts Delme in den Sprengel des Amtsgerichts Rémilly über. Daneben gingen die Gemeinden Adaincourt, Han an der Nied, Vittoncourt und Wallersberg aus dem Sprengel des Amtsgerichts Falkenberg i. Lothr. in den Sprengel des Amtsgerichts Rémilly über.[5]
Nach der Abtretung Elsass-Lothringens an Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Amtsgericht Rémilly als „Tribunal cantonal Rémilly“ weitergeführt.[6] Im Zweiten Weltkrieg wurde 1940 von der deutschen Besatzungsmacht die vorgefundene Gerichtsstruktur unter Verwendung deutscher Ortsnamen und Behördenbezeichnungen, hier als Amtsgericht Remelach fortgeführt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz für Elsaß-Lothringen, betreffend die Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 4. November 1878; in: Gesetzblatt für Elsaß-Lothringen 1878, Nr. 13, S. 65 f., Digitalist
- ↑ Gesetzblatt für Elsaß-Lothringen 1891, Nr. 16, S. 104
- ↑ Handbuch für Elsaß-Lothringen, 1895, S. 119, Digitalisat
- ↑ Verordnung des Statthalters, betreffend die auswärtigen Gerichtstage der Amtsgerichte vom 4. Dezember 1903; in: A. Harseim, Adolf Keller, Albert Leoni, Friedrich Althoff, Möller, O. Grünewald, Richard Förtsch: Gesetze aus der Zeit von 1901 bis 1903, 2019, ISBN 9783111444048, S. 635, Digitalisat
- ↑ Verordnung über den Sitz und die Bezirke der Amtsgerichte vom 3. April 1909; in: Gesetzblatt für Elsass-Lothringen 1909, S. 54 f., Digitalisat
- ↑ Charles Hiegel, L'organisation judiciaire en Moselle 1871–1940 online