Patrizis Dreizackblattnase

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Patrizis Dreizackblattnase
Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hufeisennasenartige (Rhinolophoidea)
Familie: Rundblattnasen (Hipposideridae)
Gattung: Dreizack-Blattnasen (Asellia)
Art: Patrizis Dreizackblattnase
Wissenschaftlicher Name
Asellia patrizii
De Beaux, 1931
Verbreitungsgebiet von Patrizis Dreizackblattnase

Patrizis Dreizackblattnase (Asellia patrizii) ist eine Fledermaus in der Familie der Rundblattnasen, die im Osten Afrikas vorkommt.[1] Die Art ist nach dem italienischen Naturforscher Marquis Don Patrizi Naro Montoro benannt.[2]

Patrizis Dreizackblattnase ist mit einer Unterarmlänge von 38 bis 44 mm und einem Gewicht von 3,3 bis 4,4 g kleiner als Geoffroys Dreizackblattnase. Sie hat eine Gesamtlänge von 55 bis 66 mm, inklusive eines 13 bis 20 mm langen Schwanzes, 12 bis 16 mm lange Ohren sowie etwa 6 mm lange Hinterfüße. Die Flügelspannweite beträgt 225 bis 245 mm. Wie bei anderen Gattungsmitgliedern besitzt das Nasenblatt an der Oberseite des rundlichen zentralen Bereichs drei Fortsätze, die zusammen an einen Dreizack erinnern. Der mittlere Fortsatz ist zugespitzt, die beiden seitlichen enden stumpf. Das Fell der Oberseite wird aus Haaren gebildet, die nahe der Wurzel fast weiß sind, während der restliche Abschnitt graubraun gefärbt ist. Die Unterseite ist mit hellgrauem bis weißem Fell bedeckt.[3]

Patrizis Dreizackblattnase hat nackte Ohren ohne verbindenden Hautstreifen. Im Gebiss sind die oberen Schneidezähne klein. Die robusten oberen Eckzähne besitzen eine kleine zweite Spitze, etwa auf halber Höhe. Flügel und Schwanzflughaut sind dunkelbraun, wobei die Schwanzspitze 3 bis 5 mm herausragt.[3]

Das Verbreitungsgebiet dieser Fledermaus liegt in Äthiopien und Eritrea. Sie lebt in Halbwüsten und trockenen Landschaften mit Grasbewuchs.[4]

Exemplare von den zu Saudi-Arabien zählenden Farasan-Inseln wurden direkt nach der Auffindung zu Patrizis Dreizackblattnase gezählt.[5] Nach einer taxonomischen Revision der Gattung Dreizack-Blattnasen könnten sie auch zu einer der neu beschriebenen Arten zählen.[6]

Diese Fledermaus ruht in Höhlen und Gebäuden, wo sie meist kleinere Gruppen bildet. Gelegentlich kommen gemischte Kolonien mit Geoffroys Dreizackblattnase vor. Die Art jagt oft dicht über dem Grund nach Insekten. Während einer Studie von September bis Dezember 1971 konnten Weibchen und Männchen gemeinsam am Ruheplatz registriert werden.[3]

Störungen am Schlafplatz wirken sich vermutlich negativ aus. Allgemein kommt Patrizis Dreizackblattnase in Landschaften vor, die selten von Menschen verändert werden. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) listet die Art als nicht gefährdet (Least Concern).[4]

Einzelnachweise

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  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Asellia patrizii).
  2. Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. JHU Press, 2009, S. 308 (Patrizi).
  3. a b c Jonathan Kingdon (Hrsg.): Mammals of Africa Volume IV. Hedgehogs, Shrews and Bats. Bloomsbury, London 2013, S. 360–361 (Asellia patrizii).
  4. a b Asellia patrizii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Monadjem, A., Bergmans, W., Mickleburgh, S. & Hutson, A.M., 2016. Abgerufen am 7. Juli 2020.
  5. Moeschler, Nader & Gaucher: First Record of Asellia patrizii in Saudi Arabia. In: Mammalia. 1989, S. 654–655 (gov.sa [PDF; abgerufen am 7. Juli 2020]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nwrc.gov.sa
  6. Petr Benda, Peter Vallo and Antonín Reiter. 2011. Taxonomic Revision of the Genus Asellia (Chiroptera: Hipposideridae) with A Description of A New Species from southern Arabia. (Memento des Originals vom 12. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nm.cz Acta Chiropterologica. 13(2); 245–270. DOI: 10.3161/150811011X624749