Benutzer:3mnaPashkan/Slowaken
Die Slowaken (slowakisch: Slováci, Sg. Mas. Slovák, Sg. Fem. Slovenka) sind eine westslawische Ethnie mit weltweit etwa 6 Millionen Angehörigen. Als Titularnation stellen sie in der Slowakei die Bevölkerungsmehrheit und sind eine anerkannte autochtone Minderheit in der serbischen Vojvodina. Sie sprechen die slowakische Sprache und sind mehrheitlich Angehörige der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche.
Insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat eine große Anzahl von Slowaken ihr Land verlassen, was zu einer großen slowakischen Diaspora vor allem in den USA und Kanada führte.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Selbstbezeichnung der westslawischen Slowaken (slowakisch: Slováci) leitet sich wie auch die der südslawischen Slowenen von der altslawischen Selbstbezeichnung aller Slawen (altslawisch: Sloveni) ab, dessen Wortstamm in der slowakischen Sprache bis heute in der weiblichen Form Slowakin (Sloven-ka), dem Adjektiv slowakisch (sloven-sky) und der Landesbezeichnung Slowakei (Sloven-sko) enthalten ist. Die männliche Form „Slovák“ entstand als Ergebnis einer Lautverschiebung im 15. Jahrhundert, bei welcher sich die Ursprungsform „Sloven(in)“ zu „Slovák“ umformte (ähnlich wie im Falle der polnischen Form von „Polan“ zu „Polak“).[1]
Historiker sind sich jedoch uneinig darüber, ab welchem Zeitpunkt die Slowaken ihre Slawenität zu ihrem Ethnonym gewählt haben. Grundsätzlich werden in der Fachwelt folgende drei Konzepte diskutiert:
- Die Slowaken waren ursprünglich Teil des westslawischen Stammes der Mährer. Diese Theorie stützt sich darauf, dass die Quellen des 9. Jahrhunderts außer den Mährern bzw. mährischen Slawen (Maravi, Sclavi Marahenses) von keinem weiteren slawischen Stamm auf diesem Gebiet berichten. Erst nach dem Ende des Mährerreiches und der Aufteilung der Mährer zwischen Böhmen und Ungarn hätten sich aus deren östlicher Hälfte innerhalb des Königreiches Ungarn die Slowaken entwickelt.[2]
- Die Slowaken haben die Bezeichnung „Sloveni“ bereits bei der Differenzierung der Slawen und der Herausbildung einzelner slawischer Stämme als ihren Stammesnamen beibehalten.[3] Diese These wird vor allem von Historikern vertreten, die dem slowakischen Kulturverein Matica slovenská nahestehen.
- Der ursprüngliche Stammesname der Slowaken im Frühmittelalter lautete „Nitraner“. Diese Bezeichnung wird für die slawische Bevölkerung Oberungarns in frühen ungarischen Chroniken verwendet (lateinisch: Nitrienses bzw. Nytrienses Sclavi). Das Ethnonym Sloven/Slowake hätten die Slowaken dann ab dem 12. Jahrhundert angenommen.[4] Hauptvertreter dieser These ist der slowakische Mediävist Ján Steinhübel.
Geschichte und Ethnogenese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter und frühe Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste slawische Besiedlung des Gebietes der heutigen Slowakei begann an der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert gegen Ende der Völkerwanderung. Nachdem die Langobarden Richtung Italien weiterzogen, wurden die Slawen in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts zur dominierden Ethnie auf diesem Gebiet. Die erste schriftliche Erwähnung der slawischen Adjektivform „slowakisch“ stammt aus dem 13. Jahrhundert.[5]
Die moderne slowakische Nation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historiker gehen davon aus, dass das sechsjährige bestehen des Slowakischen Staates die Entwicklung einer modernen slowakischen Nation vollendete.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sprache und Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 10 beliebtesten Jungennamen in der Slowakei der Jahre 2010–2012:[6]
Nr. | 2010 | 2011 | 2012 |
---|---|---|---|
1. | Jakub | Jakub | Jakub |
2. | Samuel | Samuel | Samuel |
3. | Tomáš | Tomáš | Adam |
4. | Lukáš | Martin | Lukáš |
5. | Martin | Lukáš | Michal |
6. | Filip | Michal | Martin |
7. | Adam | Adam | Tomáš |
8. | Michal | Filip | Filip |
9. | Matúš | Matúš | Matúš |
10. | Matej | Patrik | Patrik |
Die 10 beliebtesten Mädchennamen in der Slowakei in den Jahren 2010–2012:
Nr. | 2010 | 2011 | 2012 |
---|---|---|---|
1. | Sofia | Sofia | Sofia |
2. | Viktória | Viktória | Natália |
3. | Natália | Natália | Nela |
4. | Laura | Nela | Viktória |
5. | Nela | Laura | Nina |
6. | Nina | Ema | Ema |
7. | Kristína | Nina | Laura |
8. | Ema | Kristína | Michaela |
9. | Vanesa | Michaela | Kristína |
10. | Lucia | Sára | Sára |
Im Jahr 2012 waren folgende die sieben beliebtesten Vornamen in der Slowakei bei Jungen: 1. Jakub, 2. Lukáš, 3. Samuel, 4. Michal, 5. Šimon, 6. Adam, 7. Martin. Die sieben beliebtesten Vornamen bei Mädchen waren: 1. Sofia, 2. Ema, 3. Laura, 4. Nela, 5. Michaela, 6. Nina, 7. Viktória.[7][8]
Relgion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folklore
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slowakische Diaspora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slowaken in Tschechien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slowaken in den USA
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slowaken in Kanada
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slowaken in der Vojvodina
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblicksdarstellungen
- Hannes Hofbauer, David X. Noack: Slowakei: Der mühsame Weg nach Westen. Promedia Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85371-349-5.
- Dušan Kováč: Dejiny Slovenska [= Geschichte der Slowakei]. Nakladatelství Lidové Noviny, Prag 2000, ISBN 80-7106-268-5. [slowakisch]
- Antoine Marès: Histoire des Tchèques et des Slovaques. Perrin Editions, Paris 2005, ISBN 978-2-262-02323-2. [französisch]
- Roland Schönfeld: Slowakei: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1723-5.
Spezialstudien
- Lubomír E. Havlík: Kronika o Velké Moravě [= Chronik über Großmähren]. 3. Ausgabe, Jota, Brünn 2013, ISBN 978-80-8561-706-1. [tschechisch]
- Eduard Krekovič: Kto sme a odkedy sme tu? [= Wer sind wir und seit wann sind wir hier?]. In: Eduard Krekovič, Elena Mannová, Eva Krekovičová (Hrsg.): Mýty naše slovenské [= Unsere slowakischen Mythen]. 2. Ausgabe, Premedia Group, Bratislava 2013, ISBN 978-80-8159-026-9. S. 19–23. [slowakisch]
- Titus Kolník: Sloveni – starí Slovaci – Slováci [= Sloveni – alte Slowaken – Slowaken]. In: Richard Marsina, Peter Mulík (Hrsg.): Etnogenéza Slovákov. Kto sme a aké je naše meno [= Ethnogenese der Slowaken. Wer wir sind und wie unser Name lautet]. Matica slovenská, 2011, ISBN 978-80-8128-023-8. S. 24–32. [slowakisch]
- Matúš Kučera: Postavy veľkomoravskej histórie [= Gestalten der großmährischen Geschichte]. 4. Ausgabe, Perfekt, Bratislava 2013, ISBN 978-80-8046-632-9. [slowakisch]
- Richard Marsina: Ethnogenesis of Slovaks. In: Human Affairs, 7, 1997, 1, S. 15–23.
- Richard Marsina: K problematike etnogenézy Slovákov a ich pomenovania [= Zur Problematik der Ethnogenese der Slowaken und ihrer Benennung]. In: Richard Marsina, Peter Mulík (Hrsg.): Etnogenéza Slovákov. Kto sme a aké je naše meno [= Ethnogenese der Slowaken. Wer wir sind und wie unser Name lautet]. Matica slovenská, 2011, ISBN 978-80-8128-023-8. S. 14–23. [slowakisch]
- Ján Steinhübel: Odkedy môžeme hovoriť o Slovensku a Slovákoch [= Ab wann wir von einer Slowakei und Slowaken sprechen können]. In: Eduard Krekovič, Elena Mannová, Eva Krekovičová (Hrsg.): Mýty naše slovenské [= Unsere slowakischen Mythen]. 2. Ausgabe, Premedia Group, Bratislava 2013, ISBN 978-80-8159-026-9. S. 24–29. [slowaksch]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marsina: The Ethnogenesis of Slovaks. S. 22.
- ↑ Krekovič: Kto sme a odkedy sme tu? S. 22-23; Havlík: Kronika o Velké Moravě. S. 380-382.
- ↑ Kučera: Postavy veľkomoravskej histórie. S. 67.
- ↑ Steinhübel: Odkedy môžeme hovoriť o Slovensku a Slovákoch. S. 25.
- ↑ Kováč: Dejiny Slovenska. S. 33
Milan S. Ďurica: Dejiny Slovenska. S. 76. - ↑ Aké sú najobľúbenejšie mená na Slovensku? In: www.babetko.rodina.sk, 17. Mai 2013, abgerufen am 22. November 2014, 04:46.
- ↑ http://www.aktuality.sk/clanok/219730/najoblubenejsie-mena-pre-deti-slovensko/
- ↑ http://www.topky.sk/cl/10/1373888/Pozname-najoblubenejsie-mena-na-Slovensku--Tieto-vybrali-rodicia-v-roku-2013