Sosnowka (Kaliningrad, Selenogradsk)

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Ortsteil
Sosnowka
Bledau

Сосновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1381
Frühere Namen Bledow (vor 1540)
Bledau (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238300
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 20° 31′ OKoordinaten: 54° 56′ 13″ N, 20° 30′ 39″ O
Sosnowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Sosnowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sosnowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Sosnowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sosnowka (russisch Сосновка, deutsch Bledau) ist ein Ortsteil der Stadt Selenogradsk im Rajon Selenogradsk der russischen Oblast Kaliningrad.

Geographische Lage

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Sosnowka liegt 24 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und vier Kilometer südwestlich des Zentrums der Rajonstadt Selenogradsk (Cranz) am Selenogradsker Zubringer zur Autobahn Primorskoje Kolzo. Dieser wird innerorts gekreuzt von der Kommunalstraße 27K-211, die von Lugowskoje (Lobitten) über Werbnoje (Darienen) kommend nach Wischnjowoje (Wosegau) führt. Sosnowka ist Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Das bis 1946 Bledau[1] genannte Gutsdorf wurde 1381 gegründet. Bereits in der Ordenszeit war das Gut Bledau[2] das bedeutendste in der Gegend. Ältester bekannter Besitzer war der Pruße Tulegedde, 1431 war es der Pruße Nedrow. Herzog Albrecht von Preußen verschrieb 1553 das Gut dem Georg von Thalau. Weitere Eigentümer wurden aufgrund Erbschaft oder Verkauf: Christoph von Rapp († 1619), Thiesel von Kaltitz, 1646 Magdalene von Rapp, ab 1680 Familie Korff.

1820 gelangten die Bledauer Güter zur Versteigerung. Neuer Besitzer wurde der Justizkommissar Wilhelm Ephraim Tortilowicz-Thierenberg, dem es gelang, das Gut Bledau zu einem der wertvollsten Besitztümer im Samland zu machen. Seine Besitznachfolger wurden der spätere königliche Kammerherr Otto Tortilowicz von Batocki-Friebe (1835–1890) sowie Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe (1868–1944).

Das Bledauer Schloss brannte 1694 ab und wurde wieder aufgebaut. Im Jahre 1913 brannte es erneut aus, und nach dem Ersten Weltkrieg leitete Graf von Hochberg den Neubau des Herrensitzes im Stil des Neobarocks. Das Gutshaus steht noch heute und sieht gut aus. Zurzeit ist es Internat und Schule für gehörlose Kinder.

Das Gutsdorf Bledau wurde am 30. April 1874 Verwaltungssitz und namensgebender Ort des Amtsbezirks Bledau.[3] Er gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 23. Juni 1887 vergrößerte sich der Gutsbezirk Bledau um das Vorwerk Pomellen (russisch: Kajernoje, nicht mehr existent) der Landgemeinde Twergaiten (russisch: Nadeschdino, auch nicht mehr existent) aus dem Amtsbezirk Powunden (Chrabrowo). Am 27. Dezember 1897 wurde aus dem Gutsbezirk Bledau der neue Gutsbezirk Große Post herausgebildet, der dann „neues Mitglied“ im Amtsbezirk Bledau wurde. Am 12. Juli 1909 wurde das Nachbardorf Darienen (russisch: Werbnoje) nach Bledau eingemeindet. Im Jahre 1910 zählte Bledau 565 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Bledau in eine Landgemeinde umgewandelt und der Gutsbezirk Pomehnen (nicht mehr existent) eingemeindet. Die Einwohnerzahl belief sich 1933 auf 718 und 1939 auf 655.[5] Zuletzt waren sechs Ortsteile in die Gemeinde integriert: Garbeck und Pomehnen (beide nicht mehr existent), Pomellen (russisch: Kajernoje, nicht mehr existent), Rodahn (nicht mehr existent), Schulstein (Wolnoje) und Steinitten (Nowoje, nicht mehr existent).

Als das nördliche Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet wurde, betraf das auch Bledau, das zu einem unbekannten Zeitpunkt den russischen Namen „Sosnowka“ erhielt. Spätestens seit 1975 gehörte der Ort zum Muromski selski Sowet im Rajon Selenogradsk. Im Jahr 2002 wurde Sosnowka in die Stadt Selenogradsk eingemeindet.[6]

Amtsbezirk Bledau (1874–1945)

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Zum Amtsbezirk Bledau gehörten bei seiner Errichtung 1874 fünf kommunale Einheiten:[3]

Deutscher Name Russischer Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Darienen Werbnoje 1909 in den Gutsbezirk Bledau eingegliedert
Rodahn
Gutsbezirke:
Bledau Sosnowka 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt
Pomehnen 1928 in die Landgemeinde Bledau eingegliedert
Steinitten Nowoje
ab 1897: Große Post

Aufgrund der Umstrukturierungen bestand der Amtsbezirk Bledau am 1. Januar 1945 lediglich noch aus der Gemeinde Bledau.

Die überwiegend evangelische Einwohnerschaft Bledaus war bis 1945 in das Kirchspiel Cranz-Sarkau (russisch: Selenogradsk-Lesnoi) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Sosnowka weiterhin im kirchlichen Einzugsbereich der – nun evangelisch-lutherischen – Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist, die ihrerseits zur Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Persönlichkeiten des Ortes

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Söhne und Töchter des Ortes

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Mit dem Ort verbunden

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Einzelnachweise

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  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen:Bledau
  2. Geschichte von Gut Bledau bei ostpreussen.net
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Bledau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch die Решение Зеленоградского районного Совета депутатов от 17 июня 2002 г. № 177 «Об утверждении административных границ сельских и поселковых округов, входящих в состав муниципального образования "Зеленоградский район" Калининградской области» (Entscheidung des Abgeordnetenrats des Rajons Selenogradsk vom 17. Juni 2002, Nr. 177: Über die Festlegung der administrativen Grenzen der Dorf- und Siedlungsbezirke im Bestand der munizipalen Bildung "Rajon Selenogradsk" der Oblast Kaliningrad)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info