Blendarkade
Eine Blendarkade (auch Blendarkatur) ist eine zur Gliederung einer geschlossenen Wandfläche aufgelegte Arkade.[1]
Beschreibung, Geschichte, Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Unterschied zur Arkade mit offenen Bögen ist die Blendarkade geschlossen, d. h. der Wand zur Verzierung nur aufgeblendet und bildet somit nischenartige Vertiefungen. Sie dient technisch zur Mauererleichterung, ästhetisch zur Verzierung des Bauwerkes.[2] Ein einzelner solcher dekorativer Bogen wird Blendbogen genannt.
Blendarkaden sind gliedernde Fassadenteile vor allem bei romanischer und gotischer Architektur, sie waren jedoch schon bei den Römern bekannt und auch später noch[2] ein gern verwendetes Motiv der rhythmischen Fassadengliederung oder zur Umrahmung, ebenfalls in der Reliefskulptur (Chorschranken, Elfenbeine, Antependien usw.).[3]
Beispiele
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Spitzbogige Blendarkaden an der Apsis vom Quirinus-Münster in Neuss
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Eulenturm, Kloster Hirsau
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Brauhaus und Westflügel von Kloster Chorin
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Camposanto Monumentale, Pisa
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Hölzerne Brüstungstafeln mit Blendarkaden an einem Fachwerkhaus (Hann. Münden)
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Detail der vorangegangenen Abbildung
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopold Giese: Blende, Blendbogen, Blendarkade. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I, 1936, Sp. 890–907. (Abschrift)
- Susanne Hohmann: Blendarkaden und Rundbogenfriese der Frühromanik. Dissertation Universität Würzburg 1997; Lang, Frankfurt am Main usw. 1999, ISBN 978-3-631-34842-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur (= Kröners Taschenausgabe. Band 194). 4. überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-520-19404-6 (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 11. Mai 2024), S. 71: Blendarkade.
- ↑ a b Leopold Giese: Blende, Blendbogen, Blendarkade. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I, 1936, Sp. 890–907. (Abschrift)
- ↑ Leopold Giese: Arkade, Arkatur. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I, 1936, Sp. 1040–1050. (Abschrift)