Zylinderputzer

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Zylinderputzer

Karminroter Zylinderputzer (Callistemon citrinus), Blütenstände

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Gattung: Zylinderputzer
Wissenschaftlicher Name
Callistemon
R.Br.

Die Zylinderputzer (Callistemon) sind eine taxonomisch umstrittene Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie stammt aus Australien. Wenige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen kultiviert. Der Trivialname Zylinderputzer, auch „Pfeifenputzer“ oder „Flaschenputzer“, bezieht sich auf die in zylinderförmigen Blütenständen angeordneten Blüten.

Illustration des Karminroten Zylinderputzer (Callistemon citrinus) aus The Botanical Magazine, Volume 8, 1794, Tafel 260
Alte Fruchtstände an weitergewachsenen Sprossachsen von Callistemon sieberi

Vegetative Merkmale

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Bei Callistemon-Arten handelt es sich um immergrüne kleine Bäume oder Sträucher. Viele Arten haben lange, leicht überhängende Zweige.

Die wechselständigen Laubblätter sind lanzettlich oder linealisch und stets ganzrandig. Sie enthalten viele ätherische Öle und duften beim Zerreiben leicht aromatisch. Oft stehen die Blätter so, dass sie der Sonne ihre Schmalseite zuwenden.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen in den Achseln von kleinen, dicht aufeinanderfolgenden Tragblättern. Die Blütenstandsachse setzt über dem Blütenstand ihre Entwicklung mit einer Reihe normaler Laubblätter fort. Nach einiger Zeit erscheint dann der nächste Blütenstand, oft noch, während die Früchte des alten Blütenstandes noch nicht reif sind.

Die Einzelblüten haben nur unauffällige Blütenhüllblätter, dafür sind die meist rot gefärbten und langen Staubblätter auffällig und stehen mehr oder weniger senkrecht von der Blütenstandsachse ab. Hierdurch entstehen zylinderförmige Blütenstände, die einer roten Flaschenbürste oder einem Zylinderputzer ähneln. Die Staubbeutel sind bei vielen Arten gelb. Wichtigster, und einziger verlässlicher morphologischer Unterschied zur Gattung Melaleuca ist: bei Callistemon stehen die Staubblätter einzeln und bis zum Grund getrennt. Bei den Melaleuca-Arten sind jeweils fünf am Grund miteinander verwachsen, oder sie bilden zumindest Bündel zu jeweils fünf aus.

Die stark verholzten, harten Kapselfrüchte enthalten viele winzige Samen.

Die nektarreichen Blüten werden von Vögeln bestäubt, die sich an der Blütenstandsachse kurz unterhalb des Blütenstandes festhalten.

Die stark verholzten, harten Kapselfrüchte bleiben oft mehrere Jahre geschlossen und enthalten viele winzige Samen. Erst nach einem Buschbrand öffnen sich die Kapselfrüchte und entlassen die Samen (Pyrophyt).

Standortbedingungen

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Die meisten Arten wachsen an wasserreichen Orten, beispielsweise an Bächen oder an Stellen, die regelmäßig überflutet werden.

Verbreitungsgebiet der Gattung Callistemon

Systematik und Verbreitung

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Der Umfang der Gattungen Callistemon und Melaleuca L. wird kontrovers diskutiert. Über die Anerkennung einer eigenständigen Gattung Callistemon bestehen zwischen verschiedenen australischen Botanikern Meinungsverschiedenheiten, die bis heute (Stand 2017) andauern. Während die Herbarien in New South Wales, Victoria, South Australia und Western Australia, wie auch die Australian Native Plants Society[1] weiterhin eine Gattung Callistemon anerkennen, betrachten die Herbarien in Queensland, Northern Territory, Australian Capital Territory und Tasmanien Callistemon als Synonym und Bestandteil einer weit gefassten Gattung Melaleuca.[2] Die Befürworter einer Einbeziehung der Gattung erkennen nur noch eine, informelle, „Callistemon-Gruppe“ innerhalb der Gattung Melaleuca an,[3] deren Vertreter in eine weit gefasste Gattung eingeschachtelt sind, so dass ihre Anerkennung die Gattung Melaleuca paraphyletisch machen würde.[4] Durch diese unbefriedigende Situation wurden in den Jahren seit 2006 etliche Arten unter zwei Namen geführt bzw. nach der Erstbeschreibung in einer davon in die jeweils andere umgruppiert. Im Australian Plant Census (APC) wird 2017 die Gattung Callistemon weiterhin anerkannt.[5]

Die Zylinderputzer-Arten stammen aus Australien, besonders aus dem Osten und Südosten Australiens, wo sie von den Tropen bis in die gemäßigten Breiten vorkommen. Zwei Arten stammen aus dem südwestlichen Australien und vier aus Neukaledonien.

Blütenstand von Callistemon montanus
Detailansicht der Blüten von Callistemon pallidus
Blütenstand von Callistemon pauciflorus
Blütenstand von Callistemon teretifolius
Blütenstand von Callistemon wimmerensis

Die Gattung Callistemon enthält (25 bis) etwa 37 Arten:[6]

  1. Melaleuca and Callistemon: Why are they Different? In: ANPSA = Australian Native Plants Society (Stand: Februar 2014) (Memento des Originals vom 29. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/anpsa.org.au
  2. Frank Udovicic, Roger D. Spencer: New combinations in Callistemon (Myrtaceae). In: Muelleria, Volume 30, Issue 1, 2012, S. 23–25.
  3. Lyn A. Craven: Melaleuca (Myrtaceae) from Australia. In: Novon, Volume 19, Issue 4, 2009, S. 444–453. doi:10.3417/2007137
  4. Robert D. Edwards, Lyn A. Craven, Michael D. Crisp, Lyn G. Cook: Melaleuca revisited: cpDNA and morphological data confirm that Melaleuca L. (Myrtaceae) is not monophyletic. In: Taxon, Volume 59, Issue 3, 2010, S. 744–754. JSTOR:25677666
  5. Callistemon. Vascular Plants In: APC = Australian Plant Census. zuletzt abgerufen am 11. Oktober 2017.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj Rafaël Govaerts, N. Sobral, P. Ashton, F. Barrie, B. K. Holst, L. L. Landrum, K. Matsumoto, F. Fernanda Mazine, E. Nic Lughadha, C. Proença et al. 2008: World Checklist of Myrtaceae: 1–455. Kew Publishing, Royal Botanic Gardens, Kew. Callistemon. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. Mai 2020.
  7. Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Random House Australia 2003. Deutsche Ausgabe: Tandem Verlag GmbH 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
    • Urania Pflanzenreich. Band 3: Blütenpflanzen 1, 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1991, ISBN 3-332-00367-4.
  8. Steven M. Douglas, Peter G Wilson: Callistemon purpurascens (Myrtaceae): a new and threatened species from the Blue Mountains region of New South Wales, Australia. In: Telopea, Volume 18, 2015, S. 265–272. doi:10.7751/telopea8562
  9. a b c d e f g h i Datenblatt bei Australian Plant Name Index = APNI. Zuletzt eingesehen am 3. Mai 2020
Commons: Zylinderputzer (Callistemon) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien