Rotschwingen-Bronzekuckuck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Chrysococcyx meyerii)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rotschwingen-Bronzekuckuck

Rotschwingen-Bronzekuckuck (Chrysococcyx meyerii)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Gattung: Eigentliche Goldkuckucke (Chrysococcyx)
Art: Rotschwingen-Bronzekuckuck
Wissenschaftlicher Name
Chrysococcyx meyerii
Salvadori, 1874

Der Rotschwingen-Bronzekuckuck (Chrysococcyx meyerii, Syn.: Chrysococcyx meyeri, Chalcites meyerii) ist eine Kuckucksart, die auf Neuguinea vorkommt. Der wissenschaftliche Name ehrt den Entdecker der Art, den Ornithologen Adolf Bernhard Meyer.[1]

Der Rotschwingen-Bronzekuckuck ist ein kleiner Kuckuck, der etwa 15 cm groß wird. Die Oberseite des Gefieders ist grün-glänzend mit braun schimmernden Bereichen. Der Ohrenfleck ist weiß. Die Brust ist weiß mit grün-brauner Sperberung. Namensgebend sind die auffallend rot gefärbten Handschwingen. Der Geschlechtsdimorphismus ist wenig ausgeprägt, das Weibchen hat im Gegensatz zum Männchen eine rot-braune Stirnpartie.[2]

Der Rotschwingen-Bronzekuckuck kommt nur auf Neuguinea vor. Im Gegensatz zu seinem sympatrisch verbreiteten nahen Verwandten, dem Rothals-Bronzekuckuck, bewohnt er tiefer liegende Gebiete der Insel.[2] Es liegen keine Populationsgrößenschätzungen vor, jedoch wird aufgrund der Größe des Verbreitungsgebietes von keiner Gefährdung der Art ausgegangen.[3]

Bevorzugte Habitate des Rotschwingen-Bronzekuckucks sind Wälder und Gartenanlagen des Tieflandes. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Raupen, die von Blättern gepickt werden. Wahrscheinlich ist der Rotschwingen-Bronzekuckuck wie alle anderen Chrysococcyxarten ein Brutparasit.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Bernhard Meyer (1840–1911) hatte für den Rotschwingen-Bronzekuckuck bei seiner Erstbeschreibung den Namen Chrysococcyx splendidus verwendet.[4] Das Typusexemplar hatte er von seiner Reise aus Neuguinea mitgebracht.[5] Als die italienische Regierung von Luigi Maria d’Albertis (1841–1901) eine Sammlung mit 650 Bälgen von etwa 190 Arten kaufte, fiel Tommaso Salvadori (1835–1923) die Aufgabe zu, diese zu beschreiben.[6] In seiner Analyse stellte Salvadori fest, dass George Robert Gray bereits Cuculus splendidus für den Smaragdkuckuck (heute Chrysococcyx cupreus) verwendet hatte. Deshalb widmete er den neuen Namen seinem Erstentdecker, um damit den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur gerecht zu werden.[6]

Der Name Chrysococcyx setzt sich aus den griechischen Worten khrusos für Gold und kokkux für Kuckuck zusammen.[7]

  • Johannes Erritzoe, Clive F. Mann, Frederik Brammer, Richard A. Fuller: Cuckoos of the World (Helm Identification Guides). Christopher Helm Publishers Ltd, London 2012, ISBN 978-0-7136-6034-0.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Adolf Bernhard Meyer: Über neue und ungenügend bekannte Vögel von Neu-Guinea und den Inseln der Geelvinksbai. In: Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. Abt. 1, Mineralogie, Botanik, Zoologie, Geologie und Paläontologie. Band 69, 1874, S. 74–90 (online [abgerufen am 19. September 2012]).
  • Tommaso Salvadori: Altre nouve specie di uccelli della Nuova Guinea e di Goram raccolte dal Signor L. M. D'Albertis. In: Annali del Museo civico di storia naturale di Genova. Band 6, 1874, S. 81–88 (online [abgerufen am 19. September 2012]).
Commons: Rotschwingen-Bronzekuckuck (Chrysococcyx meyerii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bo Beolens, Michael Watkins: Whose Bird? Men and Women Commemorated in the Common Names of Birds. Christopher Helm, London 2003, ISBN 0-7136-6647-1, S. 205.
  2. a b c Erritzoe et al., S. 367.
  3. Chalcites meyerii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 12. September 2012.
  4. Adolf Bernhard Meyer, S. 81.
  5. Adolf Bernhard Meyer, S. 74.
  6. a b Tommaso Salvadori, S. 82.
  7. James A. Jobling, S. 105.