Santo Domingo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ciudad Trujillo)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Santo Domingo
Santo Domingo (Dominikanische Republik)
Santo Domingo (Dominikanische Republik)
Santo Domingo
Santo Domingo auf der Karte der Dominikanischen Republik
Koordinaten 18° 28′ 35″ N, 69° 53′ 36″ WKoordinaten: 18° 28′ 35″ N, 69° 53′ 36″ W
Basisdaten
Staat Dominikanische Republik

Distrikt

Distrito Nacional
Stadtgründung 5. August 1496
Einwohner 1.029.110 (2022)
– im Ballungsraum 3.798.698
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 91,6 km²
Bevölkerungsdichte 11.281 Ew./km2
Höhe 14 m
Gewässer Río Ozama, Karibik
Postleitzahl 10100 – 10699
(Distrito Nacional)
10700 – 11999
(Santo Domingo)
Vorwahl 809
Zeitzone UTC−4
Website adn.gob.do
Kathedrale von Santo Domingo
Kathedrale von Santo Domingo
Kathedrale von Santo Domingo

Santo Domingo de Guzmán ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik und mit 1.029.110 Einwohnern in der eigentlichen Stadt (Municipio Santo Domingo de Guzmán; Stand 2022)[1] und 3.172.000 in der Agglomeration (Stand 2018)[2] zugleich die größte Metropole des Landes und die größte Stadt der Westindischen Inseln in der Karibik. Santo Domingo ist die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt.

Die Landeshauptstadt wird von den Dominikanern nicht Santo Domingo, sondern La Capital (die Hauptstadt) genannt und besteht formal aus mehreren unabhängigen Städten. Das Regierungsviertel Distrito Nacional hat ca. 1.029.110 Einwohner, der auf der gegenüberliegenden Seite des Rio Ozama liegende Stadtteil Santo Domingo Este 1.029.117 Einwohner; Santo Domingo Norte hat 674.274 Einwohner, Santo Domingo Oueste 410.578 (Stand 2022).[3]

Nicht zu verwechseln mit der Hauptstadt Santo Domingo ist die Provinz gleichen Namens.

Die Stadt liegt an der Südküste der karibischen Insel Hispaniola an der Mündung des Río Ozama und besitzt den bedeutendsten Hafen der Republik (La Haina).

Statue von Kolumbus im Parque Colon
Stadtplan aus dem Jahr 1873

Santo Domingo war seit 1496 von Europäern besiedelt, wurde aber offiziell erst 1498 von Christoph Kolumbus’ Bruder Bartolomeo an der Mündung des Flusses Ozama gegründet und ist somit die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt. Sie hieß zunächst La Nueva Isabela.

1502 wurde sie wegen eines Hurricans und einer Ameisenplage vom damaligen Statthalter der Insel, Nicolás de Ovando, am Westufer des Flusses Ozama neu gegründet und erhielt den heutigen Namen. Die neu gegründete Stadt wies erstmals den Grundriss einer Idealstadt auf, wie ihn die Städtebauer der Renaissance forderten. Das Stadtbild mit seinen rechtwinkelig angelegten Straßen und einem zentral gelegenen Platz (Plaza de Armas oder Plaza Mayor) sollten prägend für alle folgenden Neugründungen in ganz Lateinamerika werden. Im spanischen Kolonialreich war Santo Domingo der Sitz des Gouverneurs und der Real Audiencia.

Die Kathedrale von Santo Domingo, Hauptkirche des römisch-katholischen Erzbistums Santo Domingo, ist die älteste Kathedrale Amerikas. Sie wurde von 1521 (Grundsteinlegung) bis 1540 (Weihe) im spätgotischen Stil erbaut. 1546 wurde sie von Papst Paul III. zur ersten erzbischöflichen Kathedrale der Neuen Welt erhoben. Sie barg bis 1992 die Gebeine von Kolumbus, die anlässlich der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas in den neuen Faro a Colón überführt wurden. Die Kathedrale gilt als unvollendet, da die ursprünglich geplanten Glockentürme nicht errichtet wurden. Als Teil der Kolonialstadt von Santo Domingo gehört sie seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

1538 wurde hier die älteste Universität Amerikas eröffnet. Während der Trujillo-Diktatur hieß Santo Domingo von 1936 bis 1961 Ciudad Trujillo.

Die Durchschnittstemperatur am Tag beträgt 30,25 °C, in der Nacht 21,08 °C. Der jährliche Niederschlag 1385 Millimeter und die Durchschnittstemperatur des Wassers beträgt 26,75 °C. Luftfeuchtigkeit im Sommer: 90 %

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santo Domingo
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 29,2 29,2 29,6 30,2 30,4 30,8 31,3 31,5 31,4 31,1 30,6 29,6 30,4
Mittl. Tagesmin. (°C) 19,6 19,7 20,2 21,1 22,2 22,9 22,8 22,7 22,7 22,3 21,4 20,3 21,5
Niederschlag (mm) 63,0 56,8 53,8 71,9 187,7 140,1 144,6 177,4 180,9 186,8 99,8 84,3 Σ 1.447,1
Sonnenstunden (h/d) 7,4 8,2 8,3 8,4 7,9 7,8 7,4 7,7 7,4 6,7 7,3 6,6 7,6
Regentage (d) 7,6 6,3 6,3 7,0 11,3 10,3 11,4 12,0 11,8 13,0 9,4 9,0 Σ 115,4
Wassertemperatur (°C) 27 26 26 27 27 27 28 28 28 28 27 27 27,2
Luftfeuchtigkeit (%) 83 81 79 79 83 84 84 85 85 86 84 83 83
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
29,2
19,6
29,2
19,7
29,6
20,2
30,2
21,1
30,4
22,2
30,8
22,9
31,3
22,8
31,5
22,7
31,4
22,7
31,1
22,3
30,6
21,4
29,6
20,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Der internationale Flughafen Las Américas befindet sich in der Nähe von Santo Domingo. Seit dem 30. Januar 2009 verfügt die Stadt über eine U-Bahn, die Metro Santo Domingo. Das Netz hat derzeit (2017) zwei Linien und 30 Stationen. 2015 wurde eine Stadtseilbahn, die Teleférico de Santo Domingo, mit 4 Stationen eröffnet.[4]

Die UNESCO erklärte 1990 die historische Altstadt (spanisch Ciudad Colonial) am westlichen Ufer des Río Ozama zum Weltkulturerbe der Menschheit.

Im Jahr 2003 wurden in Santo Domingo die 14. Panamerikanischen Spiele ausgetragen.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kathedrale von Santo Domingo

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptkirche des römisch-katholischen Erzbistums Santo Domingo, älteste Kathedrale Amerikas und seit 1990 Weltkulturerbe der UNESCO.

Calle el Conde mit Palacio Consistorial

Alcázar de Colón

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Plaza de España mit Blick über den Río Ozama liegt der unter Diego Kolumbus von 1510 bis 1514 erbaute Palast des damaligen Vizekönigs. Hier befand sich der Sitz der spanischen Kolonialregierung in der Neuen Welt für sechs Jahrzehnte. Nach dem Tod von María de Toledo, der Frau von Diego Kolumbus, wurde der Palast nicht mehr bewohnt und zerfiel. Erst in den 1950er-Jahren wurde er restauriert und beherbergt nun das Vizekönigliche Museum.

Monasterio de San Francisco

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruinen des ersten Klosters auf dem amerikanischen Kontinent

Museo de las Casas Reales

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museo de las Casas Reales ist der ehemalige Gouverneurspalast, der als Verwaltungssitz der spanischen Kolonialherren auf dem amerikanischen Kontinent errichtet wurde. Heute wird er gelegentlich für Empfänge und Hochzeiten benutzt.

Fortaleza Ozama

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Älteste Festung in Amerika. Diese Burg aus dem 16. Jahrhundert wurde oberhalb des Hafens von Santo Domingo an der Mündung des Flusses Ozama errichtet, um die Hafeneinfahrt gegen Feinde vom Meer aus zu verteidigen.

Faro a Colón

Das Faro a Colón ist ein kreuzartiger Monumentalbau aus Beton, ca. 250 m lang von Ost nach West und ca. 65 m in Nord-Süd-Richtung, der 1992 anlässlich der 500. Wiederkehr des Jahres der Entdeckung Amerikas eingeweiht wurde. Es ist eines der meistbesuchten Denkmäler in der Dominikanischen Republik. Beeindruckend ist das Gebäude vor allem nachts, wenn vertikale Lichtsäulen von 157 Strahlern das große Kreuz weithin sichtbar in den Himmel projizieren. Der Bau soll die Gebeine von Christoph Kolumbus beherbergen, dies beansprucht jedoch auch Sevilla in Spanien für sich.

Mit vier Universitäten und einem Technologie-Institut ist die Stadt ein bedeutendes Bildungszentrum:

„Santo Domingo“ war ein sehr erfolgreicher Schlagertitel von Wanda Jackson in den 1960er Jahren und wurde von mehreren Künstlern gecovert.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Thorsten Sagawe: Die Altstadt von Santo Domingo. Geographische Rundschau 9/1992, S. 536–542.
Commons: Santo Domingo – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: Santo Domingo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. Website der Stadt: Tu municipio en cifras
  2. United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN DESA): The World’s Cities in 2018, S. 24.
  3. Dominikanische Republik: Gemeindegliederung (Gemeinden und Gemeindebezirke) - Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 23. August 2024.
  4. Teleférico de Santo Domingo, para defender y dignificar la vida de la gente