Apostolische Schule

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Als Apostolischen Schule werden Internate der römisch-katholischen Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi bezeichnet. Diese Ordensschulen bereiten Jugendliche in einem von römisch-katholischem Glauben und Kultur geprägten Umfeld auf das Abitur vor. Ursprünglich waren die Schulen nur für Schüler, die Priester werden wollen eingerichtet. Heute stehen die Jungeninternate auch anderen Schülern offen, wenn sie mit den Werten und der Ausrichtung einverstanden sind.[1] Im Jahr 2008 gab es weltweit 20 Apostolische Schulen,[2] Ende 2021 waren es noch neun.[3]

Diese Art der Schule steht in der langen Tradition der „Kleinen Seminare“, die auch als Knabenseminare bezeichnet werden. Bereits auf dem Konzil von Trient (1545–1563) wurde beschlossen, „dass jede Kathedral-, Metropolitan- oder noch höhere Kirche […] eine gewisse Zahl von Knaben aus der Stadt und der Diözese […] in einem Kollegium […] zu verpflegen, religiös zu erziehen und in den kirchlichen Wissenschaften heranzubilden verpflichtet sein soll“ (Sess. XXIII c. 18). Im Gegensatz zu den Apostolischen Schulen sind die Kleinen Seminare allerdings Diözesaneinrichtungen.

Im deutschsprachigen Raum existierte seit 2008 eine Apostolische Schule in Bad Münstereifel.[4] Genehmigt wurde die Schule vom Erzbistum Köln, der Schulbehörde der Bezirksregierung Köln[5] und dem Landesjugendamt Köln. Anerkannt wurde sie als allgemeinbildende Ergänzungsschule gemäß §§ 116, 118 Abs. 2, Abs. 4 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen zum Schuljahr 2008/2009.[6] Da die Schule keine eigenen Schulräume für naturwissenschaftliche Fächer hatte, wies der Generalvikar des Erzbistums Köln den Direktor des nahegelegenen Erzbischöflichen St.-Angela-Gymnasiums an, den Jungen seine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.[7]

Zu Beginn des ersten Schuljahrs 2008/2009 hatte die Schule 17 Schüler zwischen 11 und 18 Jahren,[2] Ursprünglich war die Aufnahme von bis zu 70 Jungen geplant.[4] im Schuljahres 2022/2023 waren es 30 Schüler.[8] Zum Ende des Schuljahres 2023/2024 schloss der Träger die Schule in Bad Münstereifel.[8]

Sexueller Missbrauch

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Im März 2010 räumten die Legionäre Christi öffentlich ein, dass der Ordensgründer Marcial Maciel Jungen an Knabenseminaren missbraucht hatte.[9] Im Mai 2010 verurteilte der Heilige Stuhl Maciels Verhalten mit den Worten: „Das extrem schwerwiegende und objektiv unmoralische Verhalten von P. Maciel, das durch unumstößliche Beweise bestätigt worden ist, besteht bisweilen in wirklichen Straftaten und offenbart ein skrupelloses Leben ohne echten religiösen Sinn.“[10] Maciel hat mindestens 60 Kinder und Jugendliche missbraucht.[11]

Auch andere Ordensmitglieder haben Minderjährige sexuell missbraucht. Die Legionäre Christi teilten im März 2021 mit, es handele sich im Zeitraum seit der Ordensgründung um 27 Ordensmitglieder (Maciel eingeschlossen), die Minderjährige missbraucht hätten[12] und 170 Missbrauchsopfer seien bekannt.[13]

Einzelnachweise

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  1. Apostolische Schule – der Legionäre Christi in Bad Münstereifel. Abgerufen am 24. August 2021.
  2. a b „Apostolische Schule“ der Legionäre Christi in Bad Münstereifel (Memento vom 7. August 2021 im Internet Archive) zenit.org, 7. Januar 2009.
  3. Legionäre Christi regnumchristi.eu
  4. a b Heike Nickel: Für die, die eine Berufung in sich fühlen Kölner Stadt-Anzeiger, 26. Januar 2009.
  5. Vgl. Angaben der Bezirksregierung Köln zur Genehmigung der Apostolischen Schule.
  6. Curriculum, abgerufen am 9. August 2024.
  7. Günter Hochgürtel: Legionäre als „Untermieter“ Kölner Stadt-Anzeiger, 4. Februar 2009.
  8. a b Betrieb der Apostolischen Schule läuft aus. Pressemitteilung vom 4. März 2024, abgerufen am 9. August 2024.
  9. Offizielle Stellungnahme zur momentanen Situation der Legionäre Christi und der Bewegung Regnum Christi regnumchristi.eu, 26. März 2010.
  10. Erklärung des Heiligen Stuhls zur Apostolischen Visitation der Kongregation Legionäre Christi (Übersetzung: Armin Schwibach), kath.net, 2. Mai 2010.
  11. 175 Minderjährige von Legionäre-Christi-Priestern missbraucht derstandard.at, 22. Dezember 2019.
  12. Legionäre Christi listen Fälle von Missbrauch weltweit auf katholisch.de, 23. März 2021.
  13. Los Legionarios de Cristo publican nombres de los sacerdotes acusados de abuso sexual elpais.com, 22. März 2021.