de Havilland Canada DHC-3 Otter

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de Havilland Canada DHC-3 Otter

U-1A im Flug
Typ Transportflugzeug
Entwurfsland

Kanada 1921 Kanada

Hersteller de Havilland Canada
Erstflug 12. Dezember 1951
Produktionszeit

bis 1967

Stückzahl 466
DHC-3 Otter mit Turbopropumbau als Wasserflugzeug

Die de Havilland Canada DHC-3 Otter ist ein einmotoriges Propellerflugzeug des kanadischen Herstellers de Havilland Canada. Sie ist die vergrößerte Variante der DHC-2 Beaver. Verwendung fand sie unter anderem als Buschflugzeug und Militärtransporter. Die Otter diente als Konstruktionsgrundlage für die mit zwei Turboprop-Motoren ausgestattete Twin Otter.

De Havilland Canada begann Anfang 1951 mit der Entwicklung eines robusten STOL-fähigen Mehrzweck-Transportflugzeugs, nachdem bereits die Beaver erfolgreich eingeführt worden war. Der neue, ursprünglich als King Beaver bezeichnete einmotorige Schulterdecker sollte höhere Nutzlasten transportieren können als sein Vorgänger.

Der neue Entwurf sah gegenüber der Beaver einen längeren Rumpf und eine größere Spannweite vor. Die Zahl der Passagierplätze konnte so auf bis zu elf gesteigert werden. Der Antrieb bestand aus einem 450 kW leistenden Pratt & Whitney R-1340-Wasp-Sternmotor. Die Otter konnte wie der Vorgänger mit Skiern oder Schwimmern ausgestattet werden.

Der Erstflug erfolgte am 12. Dezember 1951. Im Oktober 1952 erhielt die Otter die kanadische Zulassung als Land- und Wasserflugzeug. Kurz darauf begann die Serienproduktion. Am 14. März 1955 wurden die ersten sechs Maschinen an die US Army ausgeliefert, die in der Arktis Beobachtungsaufgaben wahrnehmen sollten. Bis 1967 wurden 466 Exemplare gebaut.

Obwohl die Otter auf eine hohe Nachfrage von Busch-Fluggesellschaften stieß, wurde die US Army der wichtigste Abnehmer. An diesen Kunden wurden 184 Exemplare der U-1A Otter geliefert. Weitere militärische Nutzer waren Australien, Kanada und Indien.

Die Otter wird bis heute im zivilen Luftverkehr eingesetzt, unter anderem im Fallschirmsport.

Abnahme der DHC-3 durch US Army und US Navy:[1]

Version 1955 1956 1957 1958 1959 1960 SUMME
YU-1 Army 6           6
U-1A Army 5 76 9 40 36 17 183
U-1A MDAP         1   1
UC-1 Navy 1 12         13
U-1A Coast Guard   4         4
SUMME 12 92 9 40 37 17 207
Turbo-Otter mit Skiern

Einige Maschinen wurden zu Turbopropflugzeugen umgebaut und erhielten entweder einen Pratt & Whitney-Canada-PT6-Antrieb, den tschechischen Walter-M601-Motor oder ein Garrett/Honeywell-TPE331-10-Triebwerk. Diese Flugzeuge erhielten die Bezeichnung Turbo-Otter, letztere auch Texas Conversions Super Otter.[2]

Gelegentlich wurden die Maschinen von Airtech Canada auf Sternmotoren des Typs ASz-62IR-M18 umgerüstet, die beim polnischen Hersteller PZL lizenzgefertigt wurden. Sie hießen dann DHC-3/1000.[3]

  • Am 11. Dezember 1957 kippte eine DHC-3 Otter der Philippine Airlines (PI-C55) nach dem Start vom Flugplatz Ozamiz City-Labo (Philippinen) in 20 Metern Höhe plötzlich nach links, stürzte nach unten, schlug gegen zwei Bäume und fing Feuer. Obwohl das Gewicht im Limit war, lag der Schwerpunkt aufgrund der fast alle hinten sitzenden Passagiere weit außerhalb der zulässigen Grenze. Dadurch konnte der Pilot die Längsneigung nicht mehr kontrollieren. Von den 12 Insassen wurden 2 getötet, je ein Besatzungsmitglied und Passagier.[5]
  • Am 29. August 1961 startete eine DHC-3 Otter der Eastern Provincial Airways (CF-MEX), die für Greenlandair betrieben wurde, von der Sondrestrom Air Base zu einem Charterflug zum Flughafen Aasiaat. Als die Maschine eine Flughöhe von 3.500 Fuß erreichte, entwickelte sich ein schwerer Brand an Bord, ausgelöst durch eine Undichtigkeit im Vergaser. Den Piloten, die sich bei dem Vorfall schwere Brandverletzungen zuzogen, gelang eine Notlandung auf einem See, wobei die Maschine ans Ufer schlitterte und dort ausbrannte. Die vier Passagiere blieben unverletzt. Bei den Geschehnissen wurde der Flugkapitän aus dem Cockpit geschleudert und unter einer Schwimmkufe eingeklemmt. Er erlitt schwere Brandverletzungen, an denen er 11 Tage später starb (siehe auch Flugunfall der Greenlandair bei Kangerlussuaq 1961).
  • Am 27. Juli 1962 stürzte eine DHC-3 Otter der Philippine Airlines (PI-C56) bei Mutya, Misamis Oriental (Philippinen) in einen Wald, rund 65 Kilometer von der geplanten Strecke entfernt. Beide Insassen, der Pilot und der einzige Passagier, wurden getötet.[6]
  • Bis einschließlich März 2011 verunglückten vier DHC-3 Otter durch einen in-flight breakup (Ablösen von strukturell wichtigen Teilen während des Fluges).[2]

Militärische Nutzer

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U-1A der US Army

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 10–11
Länge 12,80 m
Spannweite 17,69 m
Höhe 3,83 m (Wasserflugzeug: 4,57 m)
Leermasse 1860 kg (Wasserflugzeug: 2055 kg)
Startmasse 3630 kg (Wasserflugzeug: 3613 kg)
Höchstgeschwindigkeit 258 km/h (Wasserflugzeug: 245 km/h)
Dienstgipfelhöhe 5730 m (mit S1H1-G)
Reichweite 1545 km
Triebwerke ein Sternmotor Pratt & Whitney R-1340 S1H1-G oder S3H1-G Wasp mit 447 kW
Commons: De Havilland Canada DHC-3 Otter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistical Digest of the USAF 1955. S. 80; 1956, S. 91; 1957, S. 97; 1958, S. 72; 1959, S. 68; 1960, S. 62
  2. a b Transport Safety Board of Canada: Loss of Control - In-flight Breakup. Black Sheep Aviation & Cattle Co. Ltd. ... Aviation Investigations Report A11W0048, Ottawa, 31. März 2011, S. 6 (abgerufen am 9. März 2015)
  3. Sumit Singh: 70 Years Old: The de Havilland DHC-3 Otter. In: simpleflying.com. 10. Dezember 2021, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  4. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 PI-C52 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Februar 2024.
  5. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 PI-C55 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Februar 2024.
  6. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 PI-C56 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Februar 2024.
  7. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 PI-C51 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Februar 2024.
  8. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 Otter 57-6109 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. März 2021.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DHC-3 C-FNIF im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. März 2021.
  10. Victims identified in crash of GCI plane (Memento vom 16. August 2010 im Internet Archive)
  11. Indexseite DHC-3. In: Private Website von Neil Aird. Abgerufen am 8. November 2020 (englisch).