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Beschreibung

Inhalt [1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14]
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Beschreibung
Deutsch: Seiten 452 und 453 des 1873 erschienen Buches „Die gesammten Naturwissenschaften“
Datum
Quelle „Die gesammten Naturwissenschaften“
Urheber Dr. P. Reis, Gymnasiallehrer in Mainz, siehe Abbildung des Titelblatts,

Inhalt

  1. vorhergehende Seiten, Abbildung dieser Seiten, nachfolgende Seiten, Inhaltsverzeichnis, Sachregister
  2. Die Lehre vom Magnetismus.
  3. „Daß Du von Homer so schön reden kanst, kommt bei Dir nicht von der Kunst: es ist vielmehr eine gewisse göttliche Kraft, die sich in Dir regt, wie in dem Steine, den Euripides Magnez, und den die Meisten den heraklischen Stein nennen. Denn dieser Stein ziehet nicht nur eiserne Ringe an sich, sondern er legt diesen Ringen auch eine Kraft ein, daß sie eben so gut, als der Stein, andere Ringe anzuziehen vermögen, so daß man bisweilen eine sehr lange Reihe eiserner Ringe an einander gefügt siehet. Mit allen diesen vereinigt sich die Kraft aus jenem Steine. Eben so macht die Muse durch eigene Kraft Begeisterte; durch diese Begeisterten aber bekommen andere wiederum Begeisterung, und so bildet sich eine ganze Kette von Begeisterten.“
    Sokrates in Platos Jon.
    „Hunc homines lapidem mirantur, quippe catenam Saepe ex anellis reddit pendentibus ex se.“
    Lukretius, de nat. rerum VI 910.
  4. Geschichte des Magnetismus. Die schöne als Motto dienende Stelle aus Platos philosophischen Gesprächen zeigt uns, daß den alten Griechen vom Magnetismus mehr bekannt war, als gewöhnlich angenommen wird. Selbst in dem neuesten und vollständigsten Handbuche des Magnetismus von Lamont lesen wir nämlich, die Anziehung des Eisens durch den Magnetstein habe das ganze Wissen des Alterthums gebildet, und diese Anziehung sei nur aus dem Anhaften von Eisenfeispänen erkannt worden; dagegen die Wirkung des Magnetes auf Eisen habe man völlig mißverstanden, indem man geglaubt hätte, daß der Magnet die Substanz des Eisens anziehe, eine Ansicht, die jetzt noch unter dem Volke allgemein verbreitet sei. Indessen läßt die als Motto gewählte Stelle, auf welche mich ein Studirender unseres Gymnasiums, Karl Vohlsen aus Mainz, aufmerksam gemacht hat, diese geringe Meinung über die Kenntnisse der Alten als eine irrige erkennen;
  5. Kenntnisse der alten Völker.
  6. wir müssen vielmehr zugestehen, daß Plato den Grundgedanken der magnetischen und electrischen Influenz vollkommen erfaßt hatte, den Gedanken, daß ein Magnet in einem nahen Eisenkörper Magnetismus errege und denselben so auch in einen Magnet umwandele. Wenn man aus jener Stelle schließen wollte, Plato habe sich vorgestellt, die magnetische Kraft fließe aus dem Steine in die Ringe über, so würde diese Folgerung durch den Beginn und den Schluß der Stelle widerlegt, da hier deutlich ausgesprochen wird, daß die göttliche Kraft, die Begeisterung, in einem Menschen durch eine gleiche Kraft außerhalb desselben erregt werde; Plato hegte also übereinstimmend mit uns die Meinung, die magnetische Kraft eines Ringes entstehe durch die anregende Wirkung eines Magnetsteins; ihm war also die wesentlichste magnetische und electrische Erscheinung, die Influenz, bekannt. Indessen mag diese Kenntnis nicht Plato ausschließlich angehört haben, sondern im ganzen gebildeten
  7. Die Lehre vom Magnetismus. 453
  8. Alterthum verbreitet gewesen sein; diese Vermuthung wird durch das zweite Motto, einen Vers aus dem merkwürdigen Gedichte von Lucrez "Über die Natur der Dinge" nahegelegt, welchen mein Sohn, Hugo Reis, aufgesucht hat, und der in deutscher Übersetzung lautet: „Diesen Stein bewundern die Menschen, denn oft macht er eine Kette aus Ringen, die an ihm hängen.“
  9. Auch die zweite Grundeigenschaft des Magnetes, bei vollkommen freier Beweglichkeit eine bestimmte Lage anzunehmen, scheint schon länger bekannt gewesen zu sein, als man gewöhnlich erzählt; in den Geschichtsbüchern wird neben dem Schießpulver und der Buchdruckekunst gewöhnlich der Compaß als einer der drei Morgensterne der neuen Zeit angeführt und als dessen Erfinder Flavio Gioja aus Amalfi im 14. Jahrhundert genannt; doch wird gewöhnlich zugegeben, daß die wunderbare Eigenschaft der Magnetnadel, immer nach Norden zu zeigen, schon früher bekannt gewesen sei und bis in das beliebte dämmerige Dunkel der altchinesischen Geschichte zurückreiche; auch die alten Aegypter sollen die Richtkraft der Magnetnadel schon benutzt haben, um ihren Götterbildern bewegliche Augen zu verleihen, welche bei jeder Drehung der ganzen Gestalt doch immer wieder nach dem Paradiese schauten. Jedoch dürfte auch die Anwendung des Magnetes als Compaß älter sein; denn Are Frode, ein skandinavischer Schriftsteller des 11. Jahrhunderts erzählt, daß der berühmte Wikinger Floke Vilgerdarson im Jahre 868 ausgezogen sei, um Gardarsholm (Island) zu erobern, und daß er als Wegweise drei Raben mitgenommen habe, weil damals die Seefahrer noch keinen „Leitstein“ gehabt hätten;
  10. Erfindung des Compsses.
  11. demnach war doch wenigstens dem 12. Jahrhundert der Leitstein schon bekannt. Auch enthält eine Abhandlung von Peter Adsiger 1269, die auf der Universitätsbibliothek zu Leyden aufbewahrt wird, schon das Gesetz, daß der Magnet sich noch Norden richte, ja sogar daß derselbe ein wenig vom wahren Nordpunkte abweiche, und daß man dies am deutlichsten an einer mit dem Magnetsteine bestrichenen Nadel wahrnehme; demnach war zu jener Zeit nicht bloß das Magnetisiren durch Bestreichen, sondern auch die magnetische Declination schon entdeckt; indessen geschah die älteste Messung der Declination erst 1541 zu Paris, wo dieselbe damals 7 Grade nach Osten betrug. Die Inclination, die Senkung eines Poles einer Nadel nach unten, wird zum erstenmale von Georg Hartmann, Vikar an der Sebalduskirche zu Nürnberg, erwähnt, in einem Briefe, den derselbe im Jahre 1544 an den Herzog Albrecht von Preußen richtete, während die erste Messung derselben durch Robert Norman im Jahre 1576 stattfand.
  12. Derselbe Georg Hartmann ist wahrscheinlich auch der Entdecker des magnetischen Grundgesetzes, daß gleichnamige Pole einander abstoßen, und ungleichnamige einander anziehen. Die zerstreuten Kenntnisse jener Zeit wurden von dem Engländer Gilbert 1600 in seinem berühmten Buche „De magnete“ gesammelt und hierdurch eine solche Anregung gegeben, daß schon 30 Jahre später in Kirchers Schriften der wesentliche Theil der jetzigen Lehren vom Magnetismus dargestellt ist. Man erkannte, daß die beiden Pole eine verschiedene Wirkung besitzen,
  13. Hartmann, Gilbert und Kirchner.
  14. daß aber die magnetische Kraft nicht bloß in den Polen, sondern auch in den beiden Hälften eines Magnetes vorhanden ist; demgemäß dachte man sich nach Newtons Vorgang zwei magnetische Materien oder Flüssigkeiten in den beiden Hälften eines Magnetes. Erst Coulomb 1789 zeigte, daß diese Vorstellung unzulässig sei, daß vielmehr, wie eine zerbrochene magnetische Stricknadel beweise, schon die kleinsten Theile eines Magnetes beide Magnetismen enthalten, woraus sich ergibt, daß das Magnetisiren nur in einem Ordnen der magnetischen Moleküle nach einer Richtung, in einer Drehung der Molecularmagnete besteht.

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