Diervilloideae

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Diervilloideae

Liebliche Weigelie (Weigela florida)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Diervilloideae
Wissenschaftlicher Name
Diervilloideae
Raf.

Die Diervilloideae sind eine Unterfamilie in der Pflanzenfamilie Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Sie enthält nur zwei Gattungen mit etwa 16 Arten. Das Gesamtareal der Unterfamilie ist disjunkt: zum einen das östliche Asien, zum anderen die südöstlichen USA. Der Name der Unterfamilie leitet sich von dem der Gattung Diervilla her. Der Gattungsname ehrt den französischen Arzt und Botaniker Marin Dières Sieur de Diéreville (1653–1738).[1]

Es sind Sträucher. Die gegenständigen, gestielten Laubblätter besitzen eine einfache Blattspreite mit einem gezähnten Blattrand.

Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind zygomorph. Die fünf Kelch- und Kronblätter sind jeweils untereinander verwachsen. Die fünf fertilen Staubblätter besitzen behaarte Staubfäden. Zwei Fruchtblätter, von denen nur eines fruchtbar ist, sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Es werden Kapselfrüchte gebildet.

Molekulargenetische Untersuchung in der Ordnung der Kardenartigen (Dipsacales) führten seit etwa 1998 dazu, dass die Grenzen der Familien dieser Ordnung verschoben wurden. Mal wurde in mehrere kleine Familien aufgeteilt und umgegliedert und jetzt zu einer großen viele der kleinen Familien zusammenfassenden Familie der Caprifoliaceae s. l. Nach APG III[2] wurden in die Familie Caprifoliaceae die früher als eigenständige Familien geführten Familien Diervillaceae, Dipsacaceae, Linnaeaceae, Morinaceae und Valerianaceae eingegliedert und auf den Rang Tribus gestellt.

Das Gesamtareal der Unterfamilie ist disjunkt.[3]

Die Unterfamilie Diervilloideae enthält nur zwei Gattungen mit etwa 16 Arten:[3]

  • Diervilla Mill.: Die etwa drei Arten sind in den südöstlichen USA verbreitet.[3]
  • Weigelien (Weigela Thunb.): Die zehn bis zwölf Arten sind im nördlichen Ostasien verbreitet.[3]
  • Als Familie bei der APWebsite. (Abschnitte Systematik, Verbreitung und Beschreibung)
  • Anders Backlund, Nancy Pyck: Diervillaceae and Linnaeaceae, two new families of caprifolioids. In: Taxon. Band 47, Nr. 3, 1998, S. 657–661, DOI:10.2307/1223583.

Einzelnachweise

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  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
  2. Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, DOI:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
  3. a b c d Als Familie bei der APWebsite.
Commons: Diervilloideae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien