Damballah

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Damballah, Damballa, Danbala oder Dam Ballah ist der schlangenförmige oberste Loa (Geist) in der haitianischen Religion des Voodoo. Auch andere Varianten des Namens mit und ohne h, und/oder Doppel-l bzw. n statt m existieren sind aber weniger verbreitet.

Veve für Damballah

Damballah wird im Voodoo als der Vater aller Loa, Menschen und Schutzgeister verehrt. Gemeinsam mit seiner ebenfalls als Schlange (Regenbogenschlange) dargestellten Frau Ayida Wédo steht er für das absolut Göttliche in seiner männlich-weiblichen Dualität. Das Paar verkörpert die dem Menschen wohlgesinnte, "unschuldige" Vater- bzw. Mutterfigur. Er ist der Loa der Fruchtbarkeit und Sexualität, der Bewahrung der Tradition und kulturellen Wurzeln aller Völker. Die Schöpfung durch Damballah geschah nach Voodoo-Glaube im Auftrag von Mahou.

Angeblich sollen geweihte, von Kindheit an ausgebildete Priester, die ein Alter von mindestens 40 Jahren erreicht haben, mit Damballah kommunizieren können. Diese Personen sollen besonderes Einfühlungsvermögen, Gutmütigkeit und Friedfertigkeit besitzen. Gegenüber Nichtgeweihten zeigt sich Damballah nach Voodoo-Glaube lediglich als liebevolle, aber unkommunikative Präsenz, die mit Harmonie, Optimismus und Lebensfreude assoziiert wird.

Parallelen zu anderen Religionen

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Nach dem Voodoo-Glauben zeigt sich Damballah auch in Religionen, die teilweise völlig anderen Kulturkreisen angehören. Stellenweise beruhen diese Vergleiche hauptsächlich auf dem Umstand, dass die fremden Gottheiten ebenfalls von Schlangen repräsentiert werden oder wurden, z. B. der griechisch-römische Asklepios oder die hinduistische Kundalini.

Durch die Christianisierung vieler Verbreitungsgebiete des Voodoo überschneidet sich Damballah mit der Person des Heiligen Patrick und die Darstellungen des letzteren dienen auch oft zur Repräsentation des Gottes im Voodooritual.[1] Zum anderen wird Damballah auch oft mit Moses verglichen, da sich der Stab von Moses vor dem Pharao in eine Schlange verwandelte.

Andere Religionen

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Damballah ist wie auch seine Frau Ayida häufig mit dem Beinamen "Wédo" versehen. Zudem wird er in der Santería mit Obatala verglichen, für welchen auf dem Altar das Zepter, die Sonne, den Mond und die Schlange als rituelle Gegenstände in verschiedenen Ausführungen bereitgestellt wird. Obatala wird im Candomblé Oxalá genannt und wird, je nach Ansicht der Gläubigen, als eigenständiger Orixa oder zwei verschiedene Orixas betrachtet. Die Gläubigen der Religionen Voodoo, Santería und Candomblé verweisen stets gern darauf, dass Damballa Wédo, Obatala und Oxala ein und derselbe Loa, bzw. Orisha, bzw. Orixa ist. Des Weiteren sind Damballah Wédo und Ayida Wédo als Oxumaré im Candomblé bekannt. In dem Falle sind beide eine hermaphroditische Gestalt, wobei Damballah die Erdschlange und Ayida den Regenbogen verkörpert.

Darüber hinaus sehen Gläubige auch in weiteren Gottheiten die mit Schlangen und Vögeln assoziiert werden, eine Verbindung zu Damballah, z. B. beim Quetzalcoatl der Azteken oder dem Schlangentanz der Hopi.

Man opfert Damballah in Haiti in Ritualen ein Ei, das er als Schlange mit seinen Zähnen zerdrückt. Wenn der Loa im Ritual von einem Anhänger "Besitz ergreift", diese also in Trance fallen, so kommuniziert er sehr selten, und neigt eher dazu in dessen Körper auf dem Boden zu kriechen oder sich wie eine Schlange zu winden. In Sodo[2] – einer Pilgerstätte in Haiti – hat man die Möglichkeit von 13. bis 15. Juli jeden Jahres Menschen beobachten zu können, die in Verzückung geraten und dabei am Wasserfall sitzen oder aufrecht stehen.[3]

In einigen Orten von Haiti ist am 25. August jeden Jahres ein Ritual Brauch, das als "Der Tisch" bzw. "Die Kommunion von Damballah" bezeichnet wird. Damballah offenbart sich dann als weißer Rada Loa, der die heilige Kommunion Jesu Christi empfängt. Dieses Datum gilt als heiligster Tag des Damballah und soll mit dem Jahrestag der Zerstörung Pompejis zusammenhängen. Die Kommunion steht für die rituelle Reinigung. Gläubige und Priester beten an diesem Tag für den Frieden.

Der Legende nach lebt Damballah in Schlangengestalt auf einem Baum in der Nähe einer Quelle oder er fährt in ein Becken, das man für ihn erbaut hat.

Seine "göttliche" Farbe ist das Weiß, da Sperma, das in der Voodoo-Vorstellung für Fruchtbarkeit steht, ebenfalls eine helle Färbung hat. In späterer Zeit wurden auch die Regenbogenfarben, besonders für Ayida Wedò, mit einbezogen.

Einzelnachweise

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  1. Webster University: Descriptions of Various Loa of Voodoo, 1990
  2. Haiti: Das Voodoo-Festival von Saut D'Eau, diepresse.com (abgerufen am 29. Januar 2010)
  3. James Henderson: Haiti: Deliverance from evil. The Daily Telegraph, 10. Juni 2003, Abruf am 10. Januar 2015