Dunkles Hornkraut

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Dunkles Hornkraut

Dunkles Hornkraut (Cerastium pumilum)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Alsinoideae
Gattung: Hornkräuter (Cerastium)
Art: Dunkles Hornkraut
Wissenschaftlicher Name
Cerastium pumilum
Curtis

Das Dunkle Hornkraut (Cerastium pumilum), auch Niedriges Hornkraut genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Blüte geöffnet, die Griffel sind meist 1,1 bis 1,5 mm lang.[1]
Das unterste Stängelinternodium ist mit drüsenlosen und drüsigen Haaren besetzt.[1]
Cerastium pumilum (Herbarbeleg)

Das Dunkle Hornkraut wächst als ein- bis zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 2 bis 20 Zentimeter. Die oberirdischen Pflanzenteile sind von trübgrüner Farbe. Der mehr oder weniger aufrechte Stängel ist mit zahlreichen Drüsenhaaren besetzt und ist unten meist rötlich überlaufen. Die Laubblätter sind länglich oder eiförmig bis lanzettlich, die untersten kurz gestielt. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Das unterste Deckblattpaar ist ganz krautig und beiderseits behaart. Die obersten Deckblätter sind schmal hautrandig. Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kelchblätter sind schmal hautrandig. Die fünf Kronblätter sind weiß und etwa dreimal so lang wie breit. Es sind fast stets fünf Staubblätter vorhanden.

Die Fruchtstiele stehen mehr oder weniger aufrecht ab und sind etwa so lang wie der Kelch. Sie können aber auch an der Spitze hakig umgebogen und dann zwei- bis viermal länger als der Kelch sein. Die länglich-walzenförmige Kapselfrucht springt mit zehn Zähnen auf.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72, 90, 94, 96 oder 100.[2]

Cerastium pumilum ist ein submediterran-subatlantisches Florenelement, dessen genaue Verbreitung noch ungenügend bekannt ist. Es kommt in Europa vor.[3] Das Dunkle Hornkraut wächst in Trocken- und Sandrasen, an Böschungen, Erdanrissen, auf Äckern und an Wegen. Es bevorzugt warmtrockene, mehr oder weniger nährstoffreiche, meist kalkhaltige, neutral-milde, humose, lockere Sand- und flachgründige Steinböden, auch auf Löss. Es ist wärmeliebend. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Cerastietum pumili, kommt aber auch in anderen Gesellschaften der Klasse Sedo-Scleranthetea oder der Ordnung Brometalia vor.[2]

In Österreich ist es nur im pannonischen Gebiet häufig, sonst sehr selten, in der Schweiz besonders in den wärmeren Gegenden zerstreut vorkommend. Das Dunkle Hornkraut kommt im mittleren Teil Deutschlands zerstreut bis selten vor, ansonsten ist es offenbar sehr selten anzutreffen.

Die Art Cerastium pumilum wurde früher als Sammelart geführt und umfasste auch das neuerdings abgetrennte Bleiche Hornkraut (Cerastium glutinosum).

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise

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  1. a b Dominik Roman Letz, Martin Dančák, Jiří Danihelka, Petra Šarhanová: Taxonomy and distribution of Cerastium pumilum and C. glutinosum in Central Europe. In: Preslia 84, 2012, S. 33–69, vgl. Manfred Adalbert Fischer: Korrekturen sowie taxonomische und floristische Nachträge und Aktualisierungen zur 3. Auflage (2008) der Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. In: Neilreichia. Band 7, 2011, S. 238 (zobodat.at [PDF]).
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 377.
  3. Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Cerastium pumilum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Commons: Dunkles Hornkraut (Cerastium pumilum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien