Überprüft

Eurovision Song Contest 1988

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von ESC 1988)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
33. Eurovision Song Contest
Datum 30. April 1988
Austragungsland Irland Irland
Austragungsort
Simmonscourt Pavilion in der Royal Dublin Society, Dublin
Austragender Fernsehsender RTÉ
Moderation Pat Kenny und Michelle Rocca
Pausenfüller Hothouse Flowers mit Don’t Go
Teilnehmende Länder 21
Gewinner Schweiz Schweiz
Siegertitel Céline Dion: Ne partez pas sans moi
Zurückgezogene Teilnahme Zypern 1960 Zypern
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Belgien ESC 1987Schweiz ESC 1989

Der 33. Eurovision Song Contest fand am 30. April 1988 im Simmonscourt Pavilion der Royal Dublin Society in Dublin statt. Moderiert wurde er von Pat Kenny und Michelle Rocca. Siegerin war die Frankokanadierin und der spätere Superstar Céline Dion mit Ne partez pas sans moi, die zu dieser Zeit nur in der französischsprachigen Welt bekannt war. Komponiert wurde der Beitrag vom türkischstämmigen Schweizer Atilla Şereftuğ, der Text stammt aus der Feder von Nella Martinetti.

Die Interpretin des Siegertitels, Céline Dion (2008)

Céline Dions Sieg war der zweite der bis heute drei Siege der Schweiz beim Wettbewerb. Außerdem war das Lied der derzeit letzte Siegerbeitrag auf Französisch, einer Sprache, die den ESC bis dahin dominiert hatte.

Der gastgebende Sender RTÉ hatte bei der Produktion der Show darauf geachtet, das Event zu modernisieren, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, und den Produzenten zahlreicher Musikvideos und Jugendprogramme Declan Lowney engagiert. Er war auch für die Organisation des Pausenfüllers zuständig, bei dem die Band Hothouse Flowers im Musikvideo zu Don’t Go insgesamt elf Länder besuchte; es war damals das teuerste irische Musikvideo, das jemals produziert worden war.

Zwei gigantische Videowände ersetzten die bisherige Punktetafel; auf der einen Seite wurde die erste computerbasierte Wertungstafel in der Geschichte des ESC, auf der anderen Seite Bilder der Interpreten aus dem Green Room gezeigt. Die gigantische Bühne, unter der Direktion von Michael Grogan und Paula Farrell gestaltet, war die bis dahin größte und modernste in der Geschichte des Eurovision Song Contests. Um die Größe der Bühne mit den begrenzten Ausmaßen der Halle zu kompensieren, wurde der Raum um das Publikum abgedunkelt und auf Weitwinkelaufnahmen des Publikums verzichtet, um die Halle größer erscheinen zu lassen als sie war.

Für Deutschland nahm das Mutter-und-Tochter-Duo Maxi & Chris Garden mit dem Titel Lied für einen Freund teil, der Platz 14 erreichte. Neben der Schweiz, Deutschland und dem Vereinigten Königreich galt Norwegen (For vår jord von Karoline Krüger) als Favorit bei den Buchmachern.

Österreich erhielt in diesem Jahr als einziges Land keinen Punkt.

  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1988
  • Alle Länder, die im Vorjahr am Start waren, hatten auch für dieses Jahr ihre Teilnahme zugesagt, aber Zypern musste kurzfristig zurückziehen, da der Titel Thimame von Yiannis Dimitrou bereits einige Jahre zuvor veröffentlicht worden war. Zypern konnte keinen anderen Beitrag mehr nachnominieren, weil die Anmeldefrist bereits abgelaufen war, sodass das Teilnehmerfeld auf 21 Nationen schrumpfte.

    Wiederkehrende Interpreten

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Land Interpret Vorheriges Teilnahmejahr
    Danemark Dänemark Kirsten & Søren 1984 (als Hot Eyes) • 1985 (als Hot Eyes)
    Finnland Finnland Boulevard Begleitung: 1987
    Israel Israel Jardena Arasi 1976 (als Mitglied von Chocolate Menta Mastik)
    Reuven Gvitrz (Begleitung) 1979 (als Mitglied von Milk and Honey)
    Begleitung: 1986
    Jehuda Tamir (Begleitung) 1979 (als Mitglied von Milk and Honey)
    Portugal Portugal Dora 1986
    Schweden Schweden Tommy Körberg 1969
    Turkei Türkei MFÖ 1985

    Jedes Lied außer denen aus Island und Italien wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In jedem Land gab es eine sechzehnköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.

    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    1. 9 Schweiz Schweiz Céline Dion Ne partez pas sans moi
    M: Atilla Şereftuğ; T: Nella Martinetti
    Französisch Geht nicht ohne mich 137
    2. 4 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Scott Fitzgerald Go
    M/T: Julie Forsyth
    Englisch Geh 136
    3. 13 Danemark Dänemark Kirsten & Søren Ka’ du se hva’ jeg sa'?
    M: Søren Bundgaard; T: Keld Heick
    Dänisch Siehst du? Das ist das, was ich dir erzählt habe 092
    4. 17 Luxemburg Luxemburg Lara Fabian Croire
    M: Jacques Cardona; T: Alain Garcia
    Französisch Glauben 090
    5. 15 Norwegen Norwegen Karoline Krüger For vår jord
    M: Erik Hillestad; T: Anita Skorgan
    Norwegisch Für unsere Erde 088
    6. 21 Jugoslawien Jugoslawien Srebrna Krila Mangup
    M: Rajko Dujmić; T: Rajko Dujmić, Stevo Cvikić
    Kroatisch Schelm 087
    7. 8 Israel Israel Jardena Arasi
    ירדנה ארזי
    Ben adam
    (בן אדם)
    M: Boris Dimitshtein; T: Ehud Manor
    Hebräisch Ein Mensch 085
    8. 10 Irland Irland Jump the Gun Take Him Home
    M/T: Peter Eades
    Englisch Bring ihn nach Haus 079
    9. 7 Niederlande Niederlande Gerard Joling Shangri-La
    M/T: Peter de Wijn
    Niederländisch 070
    10. 19 Frankreich Frankreich Gérard Lenorman Chanteur de charme
    M: Gérard Lenorman; T: Gérard Lenorman, Claude Lemesle
    Französisch Schlagersänger 064
    11. 6 Spanien Spanien La Década Prodigiosa La chica que yo quiero („Made in Spain“)
    M: Enrique Peiró; T: Francisco Dondiego
    Spanisch Das Mädchen, das ich liebe (Made in Spain) 058
    12. 2 Schweden Schweden Tommy Körberg Stad i ljus
    M/T: Py Bäckman
    Schwedisch Stadt in Licht 052
    13. 18 Italien Italien Luca Barbarossa Ti scrivo
    M/T: Luca Barbarossa
    Italienisch Ich schreibe dir 052
    14. 11 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Maxi & Chris Garden Lied für einen Freund
    M: Ralph Siegel; T: Bernd Meinunger
    Deutsch 048
    15. 5 Turkei Türkei MFÖ Sufi („Hey ya hey“)
    M: Mazhar Alanson, Fuat Güner, Özkan Uğur; T: Mazhar Alanson
    Türkisch 037
    16. 1 Island Island Beathoven Sókrates
    M/T: Sverrir Stormsker
    Isländisch Sokrates 020
    17. 14 Griechenland Griechenland Afroditi Fryda
    Αφροδίτη Φρυδά
    Kloun
    (Κλόουν)
    M/T: Dimitris Sakislis
    Griechisch Clown 010
    18. 20 Portugal Portugal Dora Voltarei
    M/T: José Calvário, José Niza
    Portugiesisch Ich werde zurückkommen 005
    19. 16 Belgien Belgien Reynaert Laissez briller le soleil
    M: Joseph Reynaerts, Dany Willem; T: Joseph Reynaerts, Philippe Anciaux
    Französisch Lasst die Sonne scheinen 005
    20. 3 Finnland Finnland Boulevard Nauravat silmät muistetaan
    M: Pepe Willberg; T: Kirsti Willberg
    Finnisch An lachende Augen erinnert man sich 003
    21. 12 Osterreich Österreich Wilfried Lisa Mona Lisa
    M/T: Klaus Kofler, Ronnie Herboltzheimer, Wilfried Scheutz
    Deutsch 000
    Karte der Punktevergabe für den Siegertitel aus der Schweiz nach Ländern
    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg. Island ISL SchwedenSchweden SWE Finnland FIN Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Turkei TUR SpanienSpanien ESP NiederlandeNiederlande NLD Israel ISR Schweiz SUI Irland IRL Deutschland Bundesrepublik GER OsterreichÖsterreich AUT Danemark DEN Griechenland GRC Norwegen NOR Belgien BEL Luxemburg LUX ItalienItalien ITA FrankreichFrankreich FRA Portugal POR Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUG
    Island Island 020 1 4 4 1 2 8
    SchwedenSchweden Schweden 052 3 2 8 5 8 12 1 3 10
    Finnland Finnland 003 3
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 136 1 5 10 12 10 10 5 7 10 10 10 6 5 12 8 12 3
    Turkei Türkei 037 4 1 5 1 8 8 4 6
    SpanienSpanien Spanien 058 2 5 2 6 8 1 8 2 6 6 8 4
    NiederlandeNiederlande Niederlande 070 6 6 7 7 2 6 12 12 5 7
    Israel Israel 085 6 6 4 6 3 10 1 5 2 3 10 5 3 10 10 1
    Schweiz Schweiz 137 7 12 5 10 10 8 10 4 10 12 10 8 4 1 7 1 12 6
    Irland Irland 079 7 2 3 2 12 6 4 7 6 7 7 5 4 5 2
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 048 8 5 1 3 5 6 6 4 2 8
    OsterreichÖsterreich Österreich 000
    Danemark Dänemark 092 10 3 4 1 12 6 1 4 4 12 10 7 12 6
    Griechenland Griechenland 010 3 7
    Norwegen Norwegen 088 5 8 7 12 7 1 8 1 3 5 7 3 4 7 10
    Belgien Belgien 005 5
    Luxemburg Luxemburg 090 4 10 12 7 5 12 12 1 2 2 6 8 2 4 3
    ItalienItalien Italien 052 8 4 7 8 2 5 3 2 8 5
    FrankreichFrankreich Frankreich 064 2 3 8 2 2 3 3 7 3 5 1 2 10 1 12
    Portugal Portugal 005 4 1
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 087 12 6 1 8 7 12 2 3 4 12 4 7 6 3

    * Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Anzahl Land erhalten von
    3 Danemark Dänemark Frankreich, Niederlande, Österreich
    Jugoslawien Jugoslawien Dänemark, Island, Israel
    Luxemburg Luxemburg Finnland, Irland, Schweiz
    Schweiz Schweiz Deutschland, Portugal, Schweden
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Belgien, Italien, Türkei
    2 Niederlande Niederlande Griechenland, Luxemburg
    1 Frankreich Frankreich Jugoslawien
    Irland Irland Spanien
    Norwegen Norwegen Vereinigtes Königreich
    Schweden Schweden Norwegen
    Commons: Eurovision Song Contest 1988 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien