Ender’s Game – Das große Spiel

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Film
Titel Ender’s Game – Das große Spiel
Originaltitel Ender’s Game
Produktionsland USA, Kanada, Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 114 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Gavin Hood
Drehbuch Gavin Hood
Produktion Roberto Orci,
Alex Kurtzman,
Orson Scott Card,
Lynn Hendee,
Robert Chartoff,
Ed Ulbrich,
Gigi Pritzker,
Linda McDonough
Musik Steve Jablonsky[3]
Kamera Donald McAlpine
Schnitt Zach Staenberg,
Lee Smith
Besetzung
Synchronisation

Ender’s Game – Das große Spiel (Originaltitel: Ender’s Game) ist ein Science-Fiction-Film, basierend auf dem Roman Das große Spiel von Orson Scott Card. Regie führte Gavin Hood, die Hauptrollen spielen Asa Butterfield, Viola Davis, Harrison Ford, Ben Kingsley, Abigail Breslin und Hailee Steinfeld. Der Film spielt in der Zukunft: 50 Jahre nach einem verheerenden Angriff von Außerirdischen, der Millionen Tote forderte, wird der hochbegabte Junge Ender Wiggin auf eine Militärschule geschickt, um dort das strategische Kriegshandwerk zu erlernen. Die Menschheit plant einen Gegenschlag auf die Alien-Welt und Enders Fähigkeiten sollen den Sieg sichern.

Ender’s Game wurde von Charoff Productions und Radiant Productions im Auftrag der Summit Filmstudios produziert. Den deutschen Verleih übernahm Constantin Film. Der deutsche Filmstart erfolgte am 24. Oktober 2013 und im Vereinigten Königreich und Irland am 25. Oktober; in den USA, Kanada und Indien kam der Film am 1. November 2013 in die Kinos.[4] Ursprünglich war der US-Filmstart im März 2013 vorgesehen, doch das Studio Summit verlegte diesen auf Grund der Erfahrungen mit der Twilight-Reihe auf das letzte Quartal 2013.

Die Formics, übermannsgroße, ameisenhafte Außerirdische, haben etwa 50 Jahre vor Einsetzen der Handlung die Menschheit angegriffen und Millionen getötet. Die Zerstörung der Erde konnte nur durch das taktische Geschick des Kampffliegers Mazer Rackham verhindert werden, der mit seiner Maschine während der Entscheidungsschlacht in einem Kamikaze-Angriff ein feindliches Mutterschiff zerstörte, woraufhin der Angriff zusammenbrach. Um für den erwarteten nächsten Angriff besser vorbereitet zu sein, sucht die Menschheit seither unter jungen Menschen die größten taktischen Talente heraus, um sie zu Strategen auszubilden. Kinder sind für diese Aufgabe geeigneter als Erwachsene, da sie eher zu überraschenden und unkonventionellen Taktiken greifen.

Colonel Hyrum Graff – Angehöriger der „Internationalen Flotte“ (IF) – sucht rund 50 Jahre später einen Nachfolger für Mazer Rackham. Andrew „Ender“ Wiggin, ein ebenso schüchterner wie strategisch herausragend begabter Junge, könnte in seinen Augen der nächste Anführer der Menschen im Kampf gegen die Formics sein. Während seine Schwester Valentine als zu empfindsam aus dem Programm genommen worden ist, galt sein älterer Bruder Peter als zu brutal. Ender scheint dagegen besser geeignet zu sein und reist zusammen mit anderen jungen Kadetten zur Militärschule in der Erdumlaufbahn.

Dort meistert Ender in Simulationen im schwerelosen Kampfraum (im Original „Battle Room“) und dem auf einem Pad geführten Psychospiel „Mind Game“ knifflige strategische Aufgaben, indem er sich eigenwillig entscheidet, was ihm nicht nur die Beachtung seiner Lehrer, sondern auch Respekt und teilweise Neid der übrigen Kadetten einbringt. Aufgrund seiner Leistungen wird Ender in eine Gruppe älterer, erfahrener Kadetten geschickt. Nach einer weiteren taktischen Meisterleistung erhält er das Kommando über eine neu zusammengestellte Gruppe von Querköpfen, mit denen er in einem Spiel im Kampfraum zwei andere Gruppen gleichzeitig schlägt. Unter der Dusche lauert daraufhin der Kommandant einer der unterlegenen Gruppen, Bonzo, Ender auf und greift ihn an. Im Kampf prallt der Angreifer mit dem Hinterkopf gegen eine Kante und wird schwer verletzt zur Erde zurückgeschickt. Ender wird danach von Gewissensbissen geplagt und beschließt, die Akademie zu verlassen und ebenfalls auf die Erde zurückzukehren. Seiner Schwester gelingt es dort jedoch, Ender davon zu überzeugen, seine Ausbildung fortzusetzen.

Graff und Ender fliegen zu einem Planeten, auf dem die Menschen 27 Jahre zuvor einen Außenposten der Formics erobert und diesen zur Kommandoschule umfunktioniert haben. Auf der dortigen Akademie trifft Ender überraschend Mazer Rackham als seinen neuen Ausbilder, der seinen damaligen Kamikaze-Angriff überlebte, indem er sich kurz vor dem Aufprall seiner Maschine mit dem Schleudersitz herauskatapultierte. In geheimen Aufzeichnungen des entscheidenden Schlags erkennt Ender, wie damals Rackham, Formationsmuster des Feindes, die auf die Existenz einer Königin hindeuten, deren Tod die gesamte Formic-Flotte abrupt zusammenbrechen ließ. Ihm werden auch Aufklärungsergebnisse gezeigt, wonach der Feind eine große Anzahl neuer Schiffe baut.

Ender befehligt eine Gruppe von sechs Unterführern, die in den Simulationen jeweils einen Teil der menschlichen Flotte kommandieren. Enders Team wird mit zunehmend schwierigeren, teils aussichtslos erscheinenden Simulationen konfrontiert, die sie meist gewinnen. Als die Gruppe in einer besonders schwierigen Simulation unterliegt, wird Ender für den folgenden Tag seine von Rackham konzipierte Abschlussprüfung angekündigt. Wenn er diese bestehe, könne er reale Schlachten schlagen. Die Simulation spielt sich am Heimatplaneten der Formics ab. Unter Opferung seiner gesamten Flotte gelingt es Ender im letzten Moment, eine Massenvernichtungswaffe – den „kleinen Doktor“ – gegen den Planeten zum Einsatz zu bringen. Die Waffe löst eine Kettenreaktion aus, bei der die molekularen Strukturen des Planeten zerfallen, und die Simulation bricht ab.

Während Enders Team jubelt, bleibt das der Simulation beiwohnende Flottenoberkommando zunächst stumm, dann werden aktuelle Bilder vom sich auflösenden Planeten im Simulationsraum gezeigt. Graff gratuliert Ender zur brillanten Aktion und dem endgültigen Sieg – die Schlacht war real. Ender ist außer sich, weil er getäuscht und belogen wurde und weil er eine ganze Spezies ausgelöscht und die Besatzungen der Raumschiffe in den Tod geschickt hat, ohne friedliche Optionen zu nutzen. Im Wissen um einen Ernstfall hätte Ender zu erkennen versucht, ob die Formics den Plan einer Kolonie auf der Erde nicht längst aufgegeben haben und der Flottenaufbau weniger einem erneuten Angriff als vielmehr dem Schutz vor den Menschen diente. Aufgrund seines Gemütszustandes wird er betäubt.

Ender wird in einem Traum klar, dass die Formics bereits zuvor im „Mind Game“ versucht hatten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Er erkennt auf dem Außenposten ein zerstörtes Bauwerk der Formics aus dem Spiel wieder, dringt zu einer unterirdischen Höhle vor und kommuniziert dort mit einer sterbenden Formic-Königin. Ender erfährt, dass neben ihm ein Ei mit einer neuen Königin liegt. Mittlerweile zum Admiral befördert, nimmt er sich ein Schiff und macht sich auf die Suche nach einer neuen Heimat für die Königin, um damit seine Schuld am Genozid an den Formics zu begleichen.

Romanvorlage und Produktion

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„Ender’s Game“-Autor Orson Scott Card hatte in den 1980er- und 1990er-Jahren mehrfach die Gelegenheit, die Filmrechte für seinen Roman zu verkaufen, doch scheiterten alle Projekte an künstlerischen Differenzen. 1996 beschloss Card anhand der Gründung von „Fresco Pictures“ – Card ist Teilhaber –, das Drehbuch selbst zu verfassen.[5] In einem 1998 geführten Interview beschrieb Card den Prozess, seinen Roman in ein Drehbuch zu übertragen:

„Eine erste Entscheidung war, den Subplot mit Peter/Valentine mit dem Internet nicht weiter zu verfolgen. Denn da geht es nur um Leute, die etwas in Computer eintippen. Dann entschied ich, die große Überraschung vom Schluss schon zu Beginn des Films zu bringen. Im Drehbuch wissen wir, wer Mazer Rackham wirklich ist, und wir wissen auch, was auf dem Spiel steht, wenn Ender seine Spiele spielt. Aber Ender weiß es nicht. Deswegen, glaube ich, wird die Spannung noch gesteigert. Denn die Zuschauer wissen, dass es um das Überleben der Menschheit geht, und alles daran hängt, dass Ender das eben nicht weiß. Und so sorgen wir uns vielmehr darum, ob Ender gewinnt oder nicht. Und wir haben Angst, dass er vielleicht nicht gewinnen will. Während wir dabei zusehen, wie die Erwachsenen sich bemühen, die Kontrolle über Ender zu erlangen, haben wir Mitleid mit Ender aufgrund dessen, was er durchmachen muss. Aber wir wollen, dass die Erwachsenen erfolgreich sind. Ich glaube, so wird es ein wesentlich komplexerer und viel faszinierender Film als einer, in dem Geheimnisse gehütet werden.“[6]

2003 schickte Card ein Screenplay an Warner Bros. Im selben Jahr arbeiteten David Benioff und D. B. Weiss ebenfalls an einer Drehbuch-Fassung, die Regisseur Wolfgang Petersen umsetzen sollte. Vier Jahre später verfasste Card ein völlig neues, von den Vorgänger-Versionen komplett unabhängiges Drehbuch.[7] Im Februar 2009 gab Card bekannt, dass er für „Odd Lot Entertainment“ ein neues Drehbuch abgeschlossen habe und dass bereits ein Produktionsteam zusammengestellt würde.[8]

2010 wurde bekannt, dass Gavin Hood zum Projekt gestoßen war, sowohl als Drehbuchschreiber als auch als Regisseur. Im Januar 2011 wurden Roberto Orci und Alex Kurtzman als Produzenten angekündigt, die das Drehbuch potentiellen Investoren vorstellen würden.[9]

Im April 2011 übernahm Summit Entertainment zusammen mit Digital Domain den Verleih des Films. Gavin Hood wurde als Regisseur bestätigt, der zusammen mit Kameramann Donald McAlpine eine Drehbuchfassung von Gavin Hood verfilmen würde.[10] Die kreativen Produzenten sind Roberto Orci und Alex Kurtzman von K/O Paper Products zusammen mit Gigi Pritzker und Linda McDonough von Odd Lot Entertainment, die die Finanzierung übernehmen.[11] Weitere Produzenten von Ender’s Game sind Lynn Hendee und Robert Chartoff von Chartoff Productions sowie Autor Orson Scott Card.[12]

Dreharbeiten und Kinostart

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Die Dreharbeiten begannen in New Orleans am 27. Februar 2012.[13] In Deutschland startete Ender’s Game am 24. Oktober 2013, im Vereinigten Königreich und Irland einen Tag darauf; der US-Filmstart fand am 1. November 2013 statt.[4]

Während der Postproduktion wurde mit Digital Domain die Firma insolvent, die für die Spezialeffekte des Films verantwortlich war. Zeitweise war ungeklärt, ob das Auswirkungen auf den Starttermin des Films haben könnte.[14]

Synchronisation

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Die Synchronisation wurde von der FFS Film- & Fernseh-Synchron in München durchgeführt. Für die Regie zeichnete Solveig Duda, für die Erstellung des Dialogbuchs Tobias Neumann verantwortlich.[15]

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Asa Butterfield Ender Wiggin Manuel Scheuernstuhl
Harrison Ford Colonel Graff Wolfgang Pampel
Hailee Steinfeld Petra Arkanian Maresa Sedlmeir
Abigail Breslin Valentine Wiggin Friedel Morgenstern
Ben Kingsley Mazer Rackham Peter Matić
Viola Davis Major Anderson Sandra Schwittau
Moisés Arias Bonzo Madrid Tobias John von Freyend
Khylin Rhambo Dink Meeker Maximilian Belle
Tony Mirrcandani Admiral Chjamrajnagar Holger Schwiers
Stevie Ray Dallimore John Wiggin Matthias Klie
Jasmine Kaur Lehrerin Angela Wiederhut
Han Soto Lieutenant Soto Karim El Kammouchi
Wendy Miklovic Schulärztin Anke Korte
Nonso Anozie Sergeant Dap Jan Odle
Caleb J. Thaggard Stilson Tobias Kern
Andrea Powell Theresa Wiggin Petra Einhoff

Am 30. Januar 2013 wurde bekannt, dass der Komponist James Horner (Titanic, Avatar) die Filmmusik zu Ender’s Game komponieren soll.[16] Am 9. Mai 2013 wurde jedoch Steve Jablonsky (Transformers) als Komponist des Films angekündigt.[3] Der Soundtrack wurde am 22. Oktober 2013 veröffentlicht.

Ender’s Game ist eine spannende Kinoadaption des vielschichtigen militärkritischen Sci-Fi-Klassikers von Orson Scott Card – wobei dem zwischendurch etwas gehetzt wirkenden Film gerade im Mittelteil 30 Extraminuten gutgetan hätten.“

Filmstarts.de[17]

Ender’s Game – Das große Spiel erhielt zwar nur mittelmäßige Kritiken, ist aber dennoch ein visuell beeindruckender und moralisch gesehen ein herausfordernder Film.“

Abendzeitung Nürnberg[18]

Der Romanautor Ernest Cline griff den Film zusammen mit Starfight und Der stählerne Adler in seinem Roman Armada als Teil einer Reihe weiterer Filme und Computerspiele auf, die nach Ansicht des Vaters des Protagonisten die Menschheit auf eine Invasion von Außerirdischen vorbereiten sollten.[19]

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Ender’s Game – Das große Spiel. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2013 (PDF; Prüf­nummer: 141 218 K).
  2. Alterskennzeichnung für Ender’s Game – Das große Spiel. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Steve Jablonsky Takes Over Scoring Duties on ‘Ender’s Game’. Meldung bei filmmusicreporter.com, 9. Mai 2013.
  4. a b Ender’s Game – Das grosse Spiel (2013). Release Info bei IMDB.com.
  5. The Game Is Afoot. IGN.com, 13. Mai 2002.
  6. Scott Nicholson: CARD’S GAME: An Interview With Orson Scott Card. hatracks.com, 1998.
  7. Card Talks Ender’s Game Movie. IGN.com, 18. April 2007.
  8. Ender’s Game – Movie Update. Films in Development bei taleswapper.net, 25. Februar 2009.
  9. Steven Zeitchik: Gavin Hood looks to play ‘Ender’s Game’. Blog der LA Times, 20. September 2010.
  10. Sam Morgan: ‘Ender’s Game’ Finally Out Of Development Hell. Hollywood.com, 29. April 2011.
  11. Michael Cieply: A Movie Mogul Rising. NY Times, 14. Januar 2013.
  12. Peter Sciretta: Kurtzman and Orci Producing ‘Ender’s Game’. Slashfilm.com, 28. Januar 2011.
  13. Jordan DeSaulnier: ‘Ender’s Game’ Actually Begins Production in New Orleans. (Memento des Originals vom 7. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iamrogue.com iamrogue.com, 29. Februar 2012.
  14. Mike Scott: NOLA-shot ‘Ender’s Game’ ensnared in Digital Domain collapse. In: Nola.com. The Times-Picayune, 14. September 2012, abgerufen am 22. Oktober 2013 (englisch).
  15. Ender’s Game – Das große Spiel. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 2. Februar 2022.
  16. Jim Vejvoda: James Horner to Score Ender’s Game. The composer of Avatar, Aliens and Star Trek II: The Wrath of Khan. Meldung bei ign.com, 1. Februar 2013.
  17. Filmstarts-Kritik. In: filmstarts.de. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  18. Fazit & Kritiken zum Film „Ender’s Game“. In: abendzeitung-nuernberg.de. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  19. Ernest Cline: Armada. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017; ; S. 31ff., 37 ff., ISBN 978-3-596-29661-3.