Espadaea amoena
Espadaea amoena | ||||||||||||
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Espadaea amoena | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Espadaea | ||||||||||||
A.Rich. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Espadaea amoena | ||||||||||||
A.Rich. |
Espadaea amoena ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist die einzige Art der Gattung Espadaea. Sie kommt endemisch auf Kuba vor. Lange wurde die Gattung mit drei weiteren Gattungen in einer eigenen Familie Goetzeaceae geführt, molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass sie zu den Nachtschattengewächsen gehören. Der Gattungsname ehrt den spanischen Geistlichen Juan José Díaz de Espada (Juan José Díaz de Espada y Fernández de Landa, auch Obispo Espada) (1757 – 1832).[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Espadaea amoena ist ein 5 bis 6 m hoher Baum. Die Rinde ist gräulich und mit rostbraunen Trichomen behaart. Die Laubblätter sind mit 0,2 bis 0,35 cm langen Blattstielen gestielt, die Blattspreite hat eine Länge von 2,3 bis 4,5 cm und eine Breite von 1 bis 2,7 cm. Sie sind in ihrer Form stark variabel linealisch bis eiförmig, die Oberseite ist unbehaart und glänzend, die Unterseite ist mit einfachen, zwei- bis dreizelligen Trichomen behaart.
Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln an 3 bis 6 mm langen Blütenstielen. Sie sind meist fünfzählig, können aber auch vier- oder sechszählig sein. Der Kelch ist becherförmig, mit kurzen Zähnen besetzt und auf der Außenseite filzig behaart. Die Krone ist gelbbraun gefärbt, trichterförmig, etwas gebogen und wird 11 bis 14 mm lang und mit 3 bis 4 mm langen Kronlappen besetzt.
Die fünf Staubblätter treten in zwei Längen auf, setzen in der Nähe der Kronröhrenbasis an und stehen weit über die Krone hinaus. Die längeren Staubfäden sind 14 bis 17 mm lang, die kürzeren 13 bis 14 mm. Die Staubbeutel sind 1,5 bis 2,5 mm lang und öffnen sich längsseitig. Der Fruchtknoten ist filzig behaart, zweifächrig und halb unterständig. Jedes Fruchtknotenfach bildet eine Samenanlage. Der Griffel hat eine Länge von 15 bis 17 mm.
Früchte und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Früchte sind kugelförmig und zugespitzt, blass-orange oder gelb, 1,5 bis 2,3 cm lang und 1,3 bis 1,9 cm breit. Sie stehen an 0,3 bis 0,7 cm langen Fruchtstielen und enthalten ein oder zwei Samen. Diese haben eine Größe von 5,8 bis 7,8 mm × 5,1 bis 6,3 mm × 3 bis 4 mm.
Chromosomenzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist auf Kuba endemisch. Sie wächst in Höhenlagen zwischen 0 und 700 m.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zuordnung der Gattung zu den Nachtschattengewächsen wurde lange Zeit angezweifelt, so schließt beispielsweise Armando Hunziker in seiner Systematik der Nachtschattengewächse diese und drei andere Gattungen aufgrund der Samenmorphologie aus der Familie aus und ordnet sie einer eigenen Familie Goetzeaceae zu.[3]
Molekularbiologische Untersuchungen haben jedoch nachgewiesen, dass die zu den Goetzeaceae gezählten Gattungen zusammen mit den Gattungen Duckeodendron und Metternichia in den Nachtschattengewächsen einzuordnen sind. Richard Olmstead führt sie in seiner Systematik der Familie in einer Unterfamilie Goetzeoideae.[4]
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Kladogramm vereinfacht nach [4]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
- ↑ Espadaea amoena bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Armando T. Hunziker: The Genera of Solanaceae. A.R.G. Gantner Verlag K.G., Ruggell, Liechtenstein 2001, ISBN 3-904144-77-4.
- ↑ a b Eugenio Santiago-Valentin und Richard G. Olmstead: Phylogenetics of the Antillean Goetzeoideae (Solanaceae) and Their Relationships within the Solanaceae based on Chloroplast and ITS DNA Sequence Data. In: Systematic Botany, Band 28, Heft 2. S. 452–460.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Victor R. Fuentes Fiallo: Goetzeaceae. In: Werner Greuter und Rosa Rankin Rodriguez (Hrsg.): Flora de la República Cuba, Fascíulo 10. A. R. Ganter Verlag KG, Lichtenstein, 2005. ISBN 3-906166-30-9