Von Riegner stammen maßgebliche Berichte über die Vernichtungslager, unter anderem das so genannte Riegner-Telegramm. Er gehörte zu dem Informationsnetz zwischen dem JWK, der tschechoslowakischen Exilregierung in London, den jüdischen Gemeinden in der Schweiz und anderen Ländern und dem Internationalen Roten Kreuz (IKRK). Er organisierte direkte Hilfen durch Hilfspakete für KZ-Häftlinge, für Theresienstadt bspw. mit portugiesischen Sardinen. 1944 gehörte er zusammen mit Saly Mayer zu den Organisatoren der Rettungsaktionen für die ungarischen Juden. Zu seinen Verdiensten gehört es, dass das IKRK sich kritisch mit der Situation in den Lagern auseinandersetzte. Zuletzt erreichte er, dass Vertreter des IKRK sich ständig in den Lagern aufhalten konnten, was vielen Inhaftierten das Leben rettete.
In der Nachkriegszeit koordinierte er die jüdische Emigration (Alija) aus arabischen Ländern und aus der Sowjetunion. Von 1965 bis 1983 war Riegner Generalsekretär des JWK. In den Genfer Gremien der UNO und der UNESCO wirkte er an der Ausarbeitung der Menschenrechtskonvention mit.
Die Stadt Genf hat auf dem Cimetière des Rois ein Denkmal für Riegner errichten lassen. Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof von Veyrier, dessen Haupteingang auf dem Gebiet des Schweizer Kantons Genf liegt, während sich die Gräber auf der französischen Seite der Grenze befinden.[3]
Riegner, Gerhart M. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 602–603.