Goliath Rapid

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Goliath
Goliath Rapid / Goliath Standard
Hersteller: Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. GmbH
Produktionszeitraum: 1925 oder 1926–1933
Vorgängermodell: Blitzkarren
Nachfolgemodell: Goliath F 200/F 400
Technische Daten
Bauformen: Kabinenloser Pritschenwagen, Kastenwagen
Motoren: Zweitaktmotoren:
0,198 / 0,25 / 0,35 / 0,396 Liter
Leistung: Rapid: 3 / 4
Standard: 4,4 / 6,6 kW
Radstand: ca. 2000[1] mm
Nutzlast: 0,25 / 0,3 / 0,35 / 0,5 t
Goliath Standard
Goliath Markenzeichen
Goliath Standard Varianten

Der Goliath Rapid war ein dreirädriger Lastenkarren mit offenem Führersitz und zwei Rädern vorn und einem Rad hinten. Produziert wurde er 1925 oder Anfang 1926 von der Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. GmbH in Sebaldsbrück, einer Siedlung im Teilort Hemelingen von Bremen. Er war eine grundlegend andere Konstruktion als der ältere und parallel weiter produzierte Blitzkarren. Borgwards Kühlerfabrik firmierte später unter Goliath-Werke Borgward & Co. GmbH.

Der Goliath Rapid hat einen trapezförmigen Leiterrahmen, die kurze Seite des Trapezes ist hinten. Die starre Vorderachse unter der Ladefläche ist blattgefedert, die Lenkung wird über ein senkrecht stehendes Lenkrad an der Spritzwand bedient. Eine Windschutzscheibe wurde als Zubehör angeboten. Der mit Gebläse luftgekühlte 198-cm³-Einzylinder-Zweitaktmotor mit 4 PS (3 kW) wurde von den ILO-Motorenwerken hergestellt. Er ist stehend längs hinter der Ladefläche eingebaut und treibt das Hinterrad über ein Schaltgetriebe und eine Welle an. Die Achse des Hinterrades ist mit den geschlitzten Enden der Rahmenlängsträger verschraubt, sodass sich das Hinterrad nach Lösen der Muttern einfach nach hinten herausziehen lässt. Zwischen Getriebe und Antriebswelle sitzen die Hinterradbremse und eine Klauenkupplung, sodass das Winkelgetriebe und die Antriebswelle beim Radausbau nicht zerlegt werden muss.[2] Dafür erhielt Carl Borgward ein Patent, das am 8. August 1928 eingereicht und am 28. April 1930 veröffentlicht wurde.[2] Das Fahrzeug hatte einen elektrischen Anlasser. Wahlweise wurden elektrische Lampen einschließlich Bremslicht für 170 RM angeboten, ein elektrisches Signalhorn für 30 RM.

Anfangs konnte das Fahrzeug mit 250 kg beladen werden. 1928 kam eine neue Version mit einer zulässigen Nutzlast von 300 kg und einem 5,5-PS-Motor (4 kW) mit 250 cm³ Hubraum.

Verbesserungen im Jahr 1931 erlaubten bis zu 500 kg Fracht. Die Version als Pritschenwagen war für 1100 RM zu haben und jene mit geschlossenem Transportkasten für 1200 RM. Gegen Aufpreis war das Fahrzeug mit Kilometerzähler und Beifahrersitz erhältlich.

Goliath Standard

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Inzwischen war die 500-kg-Frachtversion mit der Bezeichnung Goliath Standard in Produktion gegangen und hatte einen 350-cm³-Einzylinder-Zweitakt-Ottomotor mit 7,5 PS (5,5 kW), ebenfalls hergestellt von ILO, der den Lastenkarren bis zu 40 km/h schnell werden ließ. Der Standard war mit verschiedenen Aufbauten lieferbar: einer kurzen (950 × 1600 mm) oder langen (950 × 2000 mm) Pritsche, einem geschlossenen Kasten (950 × 1600 × 850 mm) mit Türen oder einer seitlich klappbaren Haube.[3] Für 1295 Reichsmark gab es den Pritschenwagen und für 1440 Reichsmark den geschlossenen Transportkasten oder die Haube über der Pritsche.[4][5]

1931 wurde eine 750-kg-Version mit Zweizylindermotor und 9 PS (6,6 kW) aus 400 cm³ eingeführt; die Preise stiegen auf 1600 und 1750 Reichsmark.

Mitte 1933 ging das nachfolgende Modell Goliath F 200/F 400 mit geschlossener Kabine in Produktion.[6][7][8]

Einzelnachweise

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  1. web.archive.org
  2. a b Patent DE496683C: Antriebsvorrichtung fuer das hintere Treibrad eines dreiraedrigen Motorfahrzeugs. Angemeldet am 8. August 1928, veröffentlicht am 28. April 1930, Anmelder: Goliath Werke Borgward & Co G.m.b.H.
  3. web.archive.org
  4. Typ. In: borgward.org. Abgerufen am 22. März 2019.
  5. Goliath: Goliath Standard/Rapid. 1930, abgerufen am 27. November 2022 (polnisch).
  6. Typenblatt-Rapid-Standard. In: www.goliath-veteranen-club.de. Abgerufen am 22. März 2019.
  7. Das Ende des Bremer Wirtschaftswunders. In: Kreiszeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 27. Juli 2013, abgerufen am 22. März 2019.
  8. Heinz Flieger: Der Weg zur Isabella: eine Geschichte der Borgward-Gruppe. Verlag für Deutsche Wirtschaftsbiographien, 1959, S. 58 (google.de).
Zeitleiste der Hansa-Lloyd-, Hansa-, Goliath- und Borgward-Modelle von 1919 bis 1945
Typ Hansa-Lloyd Werke AG sowie Fahrzeugwerke Borgward & Co.
bzw. ab 1928 Goliath-Werke Borgward & Co. als zwei Firmen
verbunden Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG
ab 1936: Hansa-Lloyd und Goliath-Werke AG
Hansa-Lloyd-Goliath Werke Carl F. W. Borgward bzw. Carl F. W. Borgward, Automobil- und Motorenwerke
mit Carl Borgward als Alleininhaber
1910er 1920er 1930er 1940er
9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5
Kleinstwagen 3-rädrig Pionier
Kleinwagen 400 500
Mittelklasse Typ P 1100 / 1700
1700 Sport
2000 2000/2300
Oberklasse Matador Konsul/Luxus Senator 3500
Typ A 6 Typ A 8
Treff-Aß Trumpf-Aß
Lieferwagen / Kleintransporter / Kleinbus 3-rädrig Blitzkarren
Rapid/Standard F 200 & F 400 FW 200
FW 400
4-rädrig K1 Express (1929) L500 L600
Atlas Atlas Rekord
Lastwagen und Omnibusse 1 – 3 t Nutzlast Superior Express Express L 1400 / 1 t
Express (L 1,5) Columbus Columbus L 2000
Bremen I & II (SL 1,5) III IV
2 – 4 t Nutzlast Europa I & II (SL 2) III IV Europa V
3t Typ 3t G.W. B 3000
3 – 5 t Nutzlast Merkur (L III) II III IV 4,5 - 5 t 5 t
Roland
  • Von Hansa-Lloyd-Werke A.G. bzw. später von „Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG“ unter der Marke „Hansa-Lloyd“ angeboten.
  • Von Hansa-Lloyd-Werke A.G. bzw. später von „Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG“ unter der Marke „Hansa“ angeboten.
  • Von Fahrzeugwerke Borgward & Co. bzw. später von „Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG“ unter der Marke „Goliath“ angeboten.
  • Von Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG unter der Marke „Borgward“ angeboten.