Gottfried (Münsterschwarzach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Gottfried von Seinsheim)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gottfried (* um 1132[1] in Reupelsdorf[2]; † 15. Dezember 1213[3]) war von 1182 bzw. 1183[4] bis 1213 Abt des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach.

Über die Herkunft des Abtes Gottfried ist nur sehr wenig bekannt. In der Klosterchronik Felicitas Rediviva wurde er als Mitglied der Familie derer von Seinsheim bezeichnet. Sie hatte im unterfränkischen Seinsheim ihren namensgebenden Stammsitz. Wahrscheinlich wurde Gottfried in der Burg der Familie in Reupelsdorf geboren. Über die Jugend und Ausbildung schweigen die Quellen. Erst mit seinem Amtsantritt, nach dem Tod des Abtes Trageboto, in den Jahren 1182 oder 1183 wurde Gottfried wieder erwähnt.

Eine einzige Quelle, nämlich wiederum die Klosterchronik, erwähnte sogar das Alter Gottfrieds bei seiner Benediktion: Er soll bereits 50 Jahre alt gewesen sein. Gottfried kaufte in seiner Amtszeit, für seine Tante väterlicherseits, einen Zehnt in Ostheim bei Dettelbach zurück. Im Jahr 1189 beauftragte Papst Clemens III. den Abt, die Wunder, die sich am Grabe des Bischofs Otto von Bamberg ergeignet hatten, zu untersuchen.

Persönlich urkundete Gottfried nur auf einer undatierten und unbesiegelten Notiz, die zeigt, dass die Kanzlei des Klosters noch nicht als vollwertige Urkundenwerkstatt gelten konnte. Er verkaufte darin, mit der Zustimmung des Vogtes Rupert von Castell, einige Güter in Brünnstadt an das Zisterzienserkloster Ebrach im Steigerwald. Mit 79 bzw. 80 Jahren, glaubt man der Klosterchronik, verstarb Abt Gottfried am 15. Dezember 1213.[5]

Das Familienwappen nach Scheibler

Ein persönliches Wappen ist für Abt Gottfried nicht überliefert. Sollte er jedoch Teil der weitverzweigten Familie der Ritter von Seinsheim gewesen sein, besaß er ein Familienwappen. Beschreibung des Familienwappens: Fünfmal von Silber und Blau gespalten.[6]

  • Bruno Botschka, Karl Ebert, Bruno Feser, Werner Knaier, Heinz Otte: Festschrift. 400-Jahr-Feier Pfarrei Reupelsdorf. 11. Juli 1598–11. Juli 1998. Reupelsdorf 1998.
  • Rainer Kengel: Die Wappen der Äbte von Münsterschwarzach. In: Abtei Münsterschwarzach (Hrsg.): Abtei Münsterschwarzach. Arbeiten aus ihrer Geschichte. Münsterschwarzach 1938.
  • Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. Münsterschwarzach 2002.
  • Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. Eine vergleichende Übersicht. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.
  • Heinrich Wagner: Die Äbte von Megingaudshausen und Münsterschwarzach im Mittelalter. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Klosterchronik erwähnt, dass Gottfried bei seinem Amtsantritt bereits 50 Jahre alt gewesen sein soll.
  2. Botschka, Bruno: Festschrift. S. 15.
  3. Die meisten Darstellungen nennen dieses Datum, lediglich die sogenannte Magna Gloria geht, wohl aufgrund eines Übertragungsfehlers, vom Jahr 1203 aus. Vgl. Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. S. 154 f.
  4. Entsprechend dem Tod seines Vorgängers Abt Trageboto.
  5. Heinrich Wagner: Die Äbte von Münsterschwarzach im Mittelalter. S. 125.
  6. Rainer Kengel: Die Wappen der Äbte von Münsterschwarzach. S. 135.
VorgängerAmtNachfolger
TragebotoAbt von Münsterschwarzach
1182/1183–1213
Dietrich II.