Cieszymowo

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Cieszymowo (deutsch Teschendorf, früher Groß Teschendorf[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa zwanzig Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), elf Kilometer südsüdwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und vier Kilometer östlich von Stangenberg (Stążki).

Ältere Ortsbezeichnungen sind Feld Wermeno (1303), Tesmesdorf (1324), Tessemdorf (1437), Tesmannsdorf (1554), im 16. Jahrhundert „die Tesmesdörffer“.[2] Das Feld Wermeno, auf dem Groß und Klein Teschendorf gegründet wurden, war dem Ritter Thessym durch den Deutschordens-Landmeister Conrad Sack verliehen worden. In der Handfeste vom 13. April 1323 wird der Besitz den Kindern Thessyms, Glabun und Wapel samt deren Brüdern, zu Kulmer Recht gemeinsam verbrieft. Wapel soll von dem Feld Wermeno den vierten Teil, Glabune drei Viertel besitzen.[2]

Im 16. Jahrhundert besaßen die Leski und die Machwitz Groß und Klein Teschendorf gemeinschaftlich.[2] Durch den Erbteilungs-Rezess vom 19. Juli 1786 wurde Sophie Caroline von Schack-Wittenau, Gemahlin des Carl Anton Ferdinand von der Goltz aus dem Hause Klausdorf, Herrin auf Groß und Klein Teschendorf.[3][4] Die Gräfin von der Goltz besaß die Güter noch 1804.[2] Um 1896 befand sich das Rittergut Groß Teschendorf mit Ziegelei im Besitz von Alfred Komorowski, und das Gut Ober Teschendorf mit Windmühle besaß Walter Heine.[5]

Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Ritterguts Groß Teschendorf 474 Hektar und die des Guts Ober Teschendorf 388 Hektar, und 1925 wohnten in den beiden Gutsbezirken 202 bzw. 81 Personen.[6]

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Teschendorf zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Teschendorf war dem Amtsbezirk Stangenberg zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Teschendorf von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Teschendorf wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Cieszymowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration mit wenigen Ausnahmen aus Teschendorf vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Bauerndorf, 26 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[1]
1818 265 davon 241 in Groß Teschendorf (Hauptgut, adlige Besitzung) und 25 in Klein Teschendorf (vier adlige Feuerstellen)[7]
1864 384 davon 315 im Rittergut Groß Teschendorf (250 Evangelische und 65 Katholiken) und 69 im Dorf Klein Teschendorf (66 Evangelische, drei Katholiken)[8]
1910 343 am 1. Dezember, davon 138 in der Landgemeinde Groß Teschendorf (109 Evangelische und 29 Katholiken; fünf Personen mit polnischer Muttersprache), 144 im Gutsbezirk Groß Teschendorf (94 Evangelische, 50 Katholiken; 23 Personen mit polnischer Muttersprache) und 61 im Gutsbezirk Ober Teschendorf (sämtlich Evangelische; zehn Personen mit polnischer Muttersprache).[9]
1933 416 [10]
1939 394 [10]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.[11]

  • Groß Teschendorf, Dorf und Rittergut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Groß Teschendorf (meyersgaz.org).
  • Ober Teschendorf, Dorf und Rittergut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Ober Teschendorf (meyersgaz.org).
  • Klein Teschendorf, Dorf und Rittergut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Klein Teschendorf (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, insbesondere S. 249 ff. (Google Books).
  • Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 379–381 (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 236 (Google Books).
  2. a b c d Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 253–254 (Google Books).
  3. Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 379–381 (Google Books).
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 90. Jahrgang, Perthes, Gotha 1917, S. 352–353 (Google Books).
  5. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 243 (Google Books).
  6. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 11, Ziffer 409–410 (Google Books).
  8. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 202–203, Ziffer 143–144 (Google Books).
  9. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 72–73, Ziffer 16 (Google Books), S. 76–77, Ziffer 90 (Google Books), und S. 76–77, Ziffer 114 (Google Books).
  10. a b Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).

Koordinaten: 53° 50′ N, 19° 18′ O