Bromchlordifluormethan

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Strukturformel
Strukturformel von Bromchlordifluormethan
Allgemeines
Name Bromchlordifluormethan
Andere Namen
Summenformel CBrClF2
Kurzbeschreibung

nicht brennbares farbloses Gas mit süßlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 353-59-3
EG-Nummer 206-537-9
ECHA-InfoCard 100.005.944
PubChem 9625
Wikidata Q419723
Eigenschaften
Molare Masse 165,36 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte
  • 7,6775 kg·m−3 (0 °C, 1013 mbar)[1]
  • 7,1362 kg·m−3 (15 °C, 1 bar)[1]
Schmelzpunkt

−160,5 °C[1]

Siedepunkt

−3,3 °C[1]

Dampfdruck
  • 2,294 bar (20 °C)[1]
  • 3,3 bar (30 °C)[1]
  • 5,6 bar (50 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 280​‐​420
P: 403[1]
Treibhauspotential

2070 (bezogen auf 100 Jahre)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bromchlordifluormethan, auch Halon 1211 genannt, gehört zur Gruppe der Halogenkohlenwasserstoffe (Halone).[3] Dieses Gas fand hauptsächlich Verwendung als Löschmittel in Löschanlagen und Feuerlöschern.[4] In Deutschland jedoch sind Halon-Feuerlöscher für die meisten Einsatzzwecke nicht mehr erlaubt, da Halone eine schädliche Wirkung auf die Ozonschicht zeigen.[5]

Gewinnung und Darstellung

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Bromchlordifluormethan kann in einer Ausbeute von 91 % durch Erhitzen von Silberchlordifluoracetat mit Brom bei 180 bis 260 °C hergestellt werden.[6]

Auch die Reaktion von 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetrafluoraceton mit Brom bei 580–650 °C und weitere Reaktionen ergeben Bromchlordifluormethan.[6]

Unter Druck verflüssigtes Bromchlordifluormethan (Halon 1211)

Bei für Brände typischen Temperaturen erfolgt eine Abspaltung von Bromatomen, die in den Radikalkettenmechanismus eines Verbrennungsvorgangs antikatalytisch eingreifen.[3]

Die Verbindung wurde wie andere Halone als Löschmittel verwendet. Allerdings wurden nur etwa 10 % der Halone bei Bränden freigesetzt. Die überwiegend freigesetzte Menge resultierte aus Übungen und Prüfungen.[3] Entsprechend den Regelungen des Montrealer Protokolls wurde die Produktion in den Industriestaaten schon zum 1. Januar 1994 eingestellt.[3] In Entwicklungsländern war die Produktion noch bis 2010 möglich.[3] In der EU wird der Umgang über eine EG-Verordnung zum Ozonabbau geregelt. Hier ist eine Einfuhr nur zu im Montrealer Protokoll festgelegten essentiellen Anwendungen erlaubt.[3] In Deutschland ist die Herstellung und die Verwendung als Löschmittel entsprechend der Chemikalien-Ozonschichtverordnung schon seit dem 1. Januar 1992 verboten.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Bromchlordifluormethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. G. Myhre, D. Shindell et al.: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Working Group I contribution to the IPCC Fifth Assessment Report. Hrsg.: Intergovernmental Panel on Climate Change. 2013, Chapter 8: Anthropogenic and Natural Radiative Forcing, S. 24–39; Table 8.SM.16 (ipcc.ch [PDF]).
  3. a b c d e f g Eintrag zu Halone. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. Mai 2018.
  4. Joachim Buddrus: Grundlagen der Organischen Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-024640-7, S. 253 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Praxishandbuch für den betrieblichen Brandschutz. ISBN 978-3-8111-4471-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Alan R. Katritzky, Thomas L. Gilchrist, Otto Meth-Cohn, Charles Wayne Rees: Comprehensive Organic Functional Group Transformations. Elsevier, 1995, ISBN 978-0-08-042704-1, S. 223 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).