Isabel Díaz Ayuso

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Isabel Díaz Ayuso, März 2019

Isabel Díaz Ayuso (* 17. Oktober 1978 in Madrid) ist eine spanische Politikerin des Partido Popular (PP). Sie ist seit August 2019 Präsidentin der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid.[1]

Díaz Ayuso wuchs im Madrider Stadtteil Chamberí auf.[2] Sie hat einen Bruder[2] und ist Katholikin.[3] Ayuso studierte Journalismus und Politische Kommunikation an der Universität Complutense Madrid. Anschließend arbeitete sie für diverse Radiosender und Zeitungen.[4] Als Journalistin war sie zudem in Spanien, Ecuador und Irland tätig.[5]

Díaz Ayuso war für die Onlinewahlkampagne der früheren Regionalpräsidentin Madrids, Cristina Cifuentes, verantwortlich. Darüber hinaus arbeitete sie seit 2008 für den PP im Onlinebereich.[5] Díaz Ayuso wurde 2011 für ihre Partei in das Regionalparlament Madrids gewählt.[4]

Wahl zur Regionalpräsidentin

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Isabel Díaz Ayuso am 14. August 2019, dem Tag ihrer Wahl zur Regionalpräsidentin der Region Madrid

Nachdem der PP bei den Regionalwahlen in Madrid im Mai 2019 auf 22,2 % der Stimmen abgestürzt war,[6] nahm die Partei Koalitionsgespräche mit den Parteien Ciudadanos und der rechts außen stehenden Vox auf. Die Gespräche der konservativen Vereinigungen verliefen erfolgreich, da diverse politische Forderungen seitens der Vox von den beiden anderen Parteien akzeptiert wurden.[7] Die Übereinkunft, mit der Díaz Ayuso zur neuen Regionalpräsidentin von Madrid gewählt wurde, war nach den Wahlen in Andalusien und Murcia bereits die dritte dieser Art zwischen der PP, Ciudadanos und Vox.[8][9]

Regionalpräsidentin Díaz Ayuso setzte im März 2021 Neuwahlen für Mai in der Region Madrid an, vorgeblich, um einem Misstrauensvotum gegen sie zuvorzukommen. Umfragen zufolge konnte sie, die sich gegen den Regierungschef Pedro Sánchez (PSOE) positioniert hatte, damit rechnen, mit der PP stärkste Kraft zu werden und mit Vox eine Regierung bilden zu können. Zur Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Vox, erklärte sie: „Ich habe keine Probleme, einen Pakt mit Vox zu schließen. Wenn sie dich als Faschistin bezeichnen? Dann stehst du auf der richtigen Seite der Geschichte.“[10][11]

Politische Positionen

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Díaz Ayuso gilt als den konservativen Politikern Pablo Casado, Esperanza Aguirre und José María Aznar nahestehend und sieht die rechtspopulistische Partei Vox weniger kritisch, als Ex-Premierminister Mariano Rajoy es tat.[12] Díaz Ayuso zeigte sie sich in der Vergangenheit freundlich gegenüber Israel.[13] Sie ist eine Gegnerin des Chavismus und will das venezolanische Exil-Wählerpotential politisch nutzen, hierzu arbeitet sie mit dem Venezolaner Gustavo Eustache.[14] Sie lehnt feministische Positionen und das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ab.[12][15] Seit den Kommunalwahlen von 2021 benutzt der PP den Slogan „Kommunismus oder Freiheit“,[14] womit er an verbreitete tradierte Ängste appelliert. Díaz Ayuso hat den Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (PSOE) als „Diktator“[14] bezeichnet.

Díaz Ayuso leugnete wiederholt die gesundheitlichen Auswirkungen der Umweltverschmutzung (insbesondere durch Verkehr), so sagte sie in einem Radio-Interview: „Nadie ha muerto de esto [contaminación]. No quiero que se genere una alarma de salud pública porque no la hay.“ (deutsch: „Niemand ist daran gestorben. Ich möchte keinen öffentlichen Gesundheitsalarm ausrufen, weil dieser nicht besteht“).[16] Wissenschaftler und Gesundheitsexperten widersprachen dieser Aussage und gaben an, dass in Spanien pro Jahr ca. 10.000 Menschen an Umweltverschmutzung sterben.[17] Wegen lockeren Regeln zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie – Restaurants, Kneipen, Kinos, Museen und andere Freizeiteinrichtungen blieben geöffnet – avancierte sie zu Beginn des Jahres 2021 „zur Heldin der Gastronomen, Unternehmer und des Party-Volks“.[18]

Die durch Menschen verursachte Klimakrise bezeichnet sie als eine Agenda wider die wissenschaftliche Erkenntnis. Sie sei motiviert durch politisches Interesse der Linken und geschäftliches Interesse von Start-up-Unternehmen, sagte sie in einer Rede vor dem Parlament der autonomen Gemeinschaft Madrid im November 2022. Man könne nicht entgegen wissenschaftlicher Evidenz vorgehen, nur weil man ständig den Kommunismus im Sinn habe.[19][20] Wörtlich sagte sie unter anderem:

«Lo que hay aquí es algo diferente: más bien una agenda que se propaga por muchos lugares del mundo que, a mi juicio, en algunas ocasiones se convierte en una gran estafa porque responde a lobbys, a empresas e imposiciones de nuevos mercados para que empresas emergentes a las que ustedes les hacen siempre el caldo se hagan fuertes a manos de empobrecer cada vez más a más ciudadanos.»

„Hier handelt es sich um etwas anderes: viel eher um eine Agenda, die in vielen Teilen der Welt propagiert wird. Nach meiner Meinung stellt sie sich gelegentlich als großer Schwindel heraus, weil sie auf Lobbys, auf Unternehmen und auf das Drängen neuer Märkte reagiert, so dass man junge Unternehmen ihr Süppchen kochen und stark werden lässt, während mehr und mehr Bürger verarmen.“

Isabel Díaz Ayuso: ElDiario.es, El País[19]

Am 17. Februar 2022 gab Ayuso zu, dass ihr Bruder Geld von dem Unternehmen erhalten hatte, dem ihre Regierung während der Coronavirus-Pandemie einen Auftrag über 1,5 Millionen Euro für den Ankauf von Masken erteilt hatte. Ayuso hatte zuvor erfahren, dass ihr Bruder von der nationalen Parteileitung durch einen Privatdetektiv in diesem Zusammenhang bespitzelt wurde, und warf der Parteiführung sowie Pablo Casado vor, sie auf grausame und ungerechtfertigte Weise verfolgt zu haben.[21] Der Skandal führte dazu, dass Ayuso direkt mit Pablo Casado in Konflikt geriet. Als dieser keine konkreten Beweise für einen Verstoß gegen das Gesetz durch Ayuso oder ihren Bruder vorlegte, wurde er zum Rücktritt gezwungen, während sie das Drama relativ unbeschadet überstand. Am 24. Februar bestätigte die Autonome Gemeinschaft Madrid, dass der Betrag, den ihr Bruder erhalten hatte, sich auf 283.000 Euro beläuft, aufgeteilt auf vier Rechnungen, von denen drei, wie Ayuso betonte, nichts mit dem 1,5-Millionen-Euro-Vertrag für den Ankauf der Masken zu tun hatten.[22]

Commons: Isabel Díaz Ayuso – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. El País, Juan José Mateo: Madrid region gets its first government propped up by the far right. In: El País. 14. August 2019, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 30. September 2019]).
  2. a b Biografía. In: Isabel Diaz Ayuso – PP. Abgerufen am 30. September 2019 (spanisch).
  3. Martín Mucha: Isabel Díaz Ayuso: "Lo confieso todo. Tengo pecados... pero siempre he sido honrada". In: El Mundo. 11. August 2019, abgerufen am 22. April 2021 (spanisch).
  4. a b Isabel Díaz Ayuso - Presidenta de la Comunidad de Madrid. In: madrid.org. Abgerufen am 30. September 2019 (spanisch).
  5. a b MDO: PERFIL | Isabel Díaz Ayuso, la que elevó a Cifuentes a la Presidencia. In: Madridiario. Abgerufen am 30. September 2019 (spanisch).
  6. Assembly of Madrid election, 26 May 2019. Abgerufen am 30. September 2019.
  7. Juan José Mateo: Conservative parties strike deal to govern Madrid region. In: El País. 2. August 2019, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 30. September 2019]).
  8. Annette Prosinger: Neue Koalition in Spanien: Der andalusische Pakt mit Vox. 16. Januar 2019 (welt.de [abgerufen am 30. September 2019]).
  9. Gregorio Mármol: López Miras, investido presidente de la Región de Murcia con el apoyo de Ciudadanos y Vox. In: La Verdad. 26. Juli 2019, abgerufen am 30. September 2019 (spanisch).
  10. Fátima Caballero: Ayuso: "Me vine arriba hablando de mayoría absoluta, pero no tengo ningún problema en pactar con Vox". In: ElDiario.es. 15. März 2021, abgerufen am 21. März 2023 (spanisch).
  11. Ralf Streck: Konservative Korruption und Rechtsdrall. In: telepolis.de. 23. März 2021, abgerufen am 21. März 2023.
  12. a b Casado opta por dos candidatos con un perfil 'aguirrista' para el Ayuntamiento y la Comunidad de Madrid. Abgerufen am 30. September 2019.
  13. Europa Press: Ayuso subraya que "ama a Israel" y que uno de sus primeros actos como candidata versará sobre el Holocausto. 12. Januar 2019, abgerufen am 30. September 2019.
  14. a b c Hèctor Estruch, Vladimir Slonska-Malvaud: Von Caracas nach Madrid: Die venezolanische Exil-Community verändert die spanische Hauptstadt. Übersetzt von Sabine Jainski. In: Dorothee D’Aprile, Jakob Farah (Hrsg.): Le Monde diplomatique. Nr. 05/30, Mai 2024, ISSN 1434-2561, S. 6 f.
  15. Isabel Díaz Ayuso: 'Estoy a favor de romper con la dictadura de las feministas radicales'. In: publico.es. 8. Januar 2019, abgerufen am 30. September 2019 (spanisch).
  16. Ayuso defiende que nadie muere por la contaminación en Madrid. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  17. El Gobierno de Madrid trata de defender a Díaz Ayuso mientras la izquierda se “abochorna” de su “ignorancia”. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  18. dpa: Viele Corona-Müde kommen zum Feiern nach Madrid – trotz hoher Infektionszahlen In: Badische Zeitung, 5. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021.
  19. a b El Rastreador: Ayuso dice que la emergencia climática va contra la evidencia científica y tiene detrás al "comunismo". In: ElDiario.es. 10. November 2022, abgerufen am 21. März 2023 (spanisch).
  20. Juan José Mateo: Ayuso dice que la lucha contra el cambio climático favorece el comunismo y que la izquierda va “contra la evidencia científica”. In: El País. 10. November 2022, abgerufen am 21. März 2023 (spanisch).
  21. Fátima Caballero: Ayuso admite que su hermano cobró de la empresa a la que su Gobierno adjudicó un contrato a dedo de 1,5 millones. In: ElDiario.es. 17. Februar 2022, abgerufen am 5. März 2022 (spanisch).
  22. Fátima Caballero: La Comunidad de Madrid confirma que el hermano de Ayuso cobró de la empresa de su amigo los 283.000 euros que Casado atribuyó a una comisión. In: ElDiario.es. 24. Februar 2022, abgerufen am 5. März 2022 (spanisch).