Jim Carrey

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Jim Carrey (2008)

James Eugene „Jim“ Carrey (* 17. Januar 1962 in Newmarket, Ontario) ist ein kanadisch-US-amerikanischer Komiker, Filmschauspieler und Maler. Seit der Filmkomödie Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv von 1994 ist Carrey einer der erfolgreichsten Comedians in Hollywood. Für seine schauspielerischen Leistungen in Die Truman-Show (1998) und Der Mondmann (1999) gewann er jeweils einen Golden Globe Award. Im Jahr 2022 verkündete er seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft.[1]

Jim Carrey wurde als jüngstes Kind von Percy und Kathleen Carrey geboren und hat drei ältere Geschwister. Sein Vater war frankokanadischer Herkunft (der Familienname lautete ursprünglich Carré), während seine Mutter aus einer Familie mit schottischen und irischen Wurzeln stammte. Die Familie war römisch-katholischer Konfession und lebte während Carreys Kindheit in verschiedenen Vororten und Stadtteilen von Toronto.[2]

Bereits in der Schule galt Carrey, dessen Vorbild Jerry Lewis ist, als Klassenclown und brachte seine Mitschüler mit regelmäßigen Auftritten zum Lachen. Im Alter von zehn Jahren bewarb er sich bei der Carol-Burnett-Show. Erste kleine Erfolge konnte Carrey bereits im Teenager-Alter mit Auftritten als Stand-up-Komiker auf den Bühnen verschiedener Comedy-Clubs in Toronto verbuchen. Während dieser Zeit geriet Carreys Familie in wirtschaftliche Schwierigkeiten, als sein Vater seine Arbeit verlor. Infolgedessen wurde die Familie obdachlos und war längere Zeit gezwungen, notgedrungen in einem Wohnmobil zu leben. Zeitweise musste Carrey sich mit seinem Bruder gemeinsam ein Zelt teilen. Um die Familie finanziell zu unterstützen, nahmen die Söhne Jobs als Hausmeister und Sicherheitsmänner an, in denen sie oftmals viele Überstunden machen mussten. 1978 sah sich Carrey aufgrund der finanziellen Probleme gezwungen, seine Schulausbildung abzubrechen. Anschließend zog er nach Los Angeles, wo er hoffte, aufgrund seiner komödiantischen Vorerfahrung als Schauspieler Fuß fassen zu können. Er hatte Glück und schon kurz darauf wurde er ein festes Ensemble-Mitglied in Mitzi Shore’s Comedy Store. Außerdem übernahm er auch erste, kleinere Nebenrollen in diversen Filmproduktionen.[3]

Seinen Durchbruch als Komiker hatte Carrey 1982, als er bei einer Tournee des Entertainers Rodney Dangerfield im Vorprogramm auftrat. Im gleichen Jahr bekam er seine eigene TV-Show The Duck Factory. 1985 gab er in Einmal beißen bitte sein Leinwanddebüt und wirkte 1986 in Francis Ford Coppolas Peggy Sue hat geheiratet mit. 1987 spielte Carrey seine erste Hauptrolle als sexhungriger Außerirdischer in der Komödie Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte, die 1989 in die Kinos kam. In dem Thriller Das Todesspiel verkörpert Jim Carrey an der Seite von Clint Eastwood in einer kleinen Nebenrolle einen drogenabhängigen Rocksänger, der den Guns-n’-Roses-Song Welcome to the Jungle singt. Ab 1990 war er in der Sitcom In Living Color zu sehen.

Weltweit bekannt wurde Carrey 1994 durch die Titelrolle in der Slapstick-Komödie Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv. Der Film fiel bei den Kritikern durch und brachte Carrey eine Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechtester Neu-Star ein, kam beim Publikum jedoch gut an und spielte mehr als 72 Millionen Dollar ein. Carrey wurde nach diesem Erfolg noch im gleichen Jahr in zwei weiteren Hauptrollen besetzt: Sowohl Die Maske als auch Dumm und Dümmer wurden zu Erfolgen, ebenso die Fortsetzung Ace Ventura – Jetzt wird’s wild im Folgejahr. Die drei Filme spielten in den Vereinigten Staaten jeweils über 100 Millionen Dollar ein und bescherten Carrey zahlreiche Auszeichnungen (unter anderem Komödienstar des Jahres 1995, People’s Choice Award), was ihm den Ruf eines „neuen Jerry Lewis“ einbrachte. Carreys ausgeprägte Gestik und Mimik sowie seine Stimmenimitationen wurden zu seinen Markenzeichen.

In der erfolgreichen Comic-Verfilmung Batman Forever wirkte Carrey in der Rolle des Schurken Riddler mit. Er konnte nun höhere Gagen als bisher fordern. 1996 erhielt er für Cable Guy 20 Millionen Dollar, allerdings blieb der Film finanziell hinter den Erwartungen zurück. 1997 verbuchte Carrey wieder einen großen Erfolg mit Der Dummschwätzer, welcher über 300 Millionen Dollar einspielte und ihm eine Nominierung für den Golden Globe als bester Komödiant einbrachte.

In Peter Weirs Drama Die Truman Show spielte Carrey seine erste tragikomische Rolle. Der Film handelt von einem Mann, der seit seiner Geburt ohne sein Wissen die Hauptrolle in einer Fernsehserie spielt. Dieser Film war nicht nur an den Kinokassen erfolgreich, sondern brachte Carrey auch Kritikerlob ein. Auch in seinem nächsten Projekt Der Mondmann zeigte er sich 1999 von seiner ernsthaften Seite und stellte Andy Kaufman dar, einen in den USA sowohl verehrten als auch umstrittenen Komiker. Für Die Truman Show und Der Mondmann wurde Carrey jeweils mit dem Golden Globe für die beste Darstellung in einem Drama beziehungsweise einer Komödie ausgezeichnet, womit er sich als ernstzunehmender Schauspieler etabliert hatte.

Carrey spielte ab dem Jahr 2000 in mehreren finanziell erfolgreichen Slapstick-Komödien wie Ich, beide & sie (2000), Der Grinch (2000), Bruce Allmächtig (2003), Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse (2004) und Dick und Jane (2005) die Hauptrolle. Daneben wirkte er aber auch in Filmen wie The Majestic (2001), Vergiss mein nicht! (2004) und Number 23 (2007) mit, die von seiner gängigen Rollenbesetzung abwichen. Vergiss mein nicht! wurde von den Kritikern gelobt und gewann den Europäischen Filmpreis als bester nicht-europäischer Film sowie den Oscar für das beste Drehbuch. Ursprünglich war er auch für die Rolle des Captain Jack Sparrow in der Pirates of the Caribbean-Reihe vorgesehen, welche letztlich aber an Johnny Depp vergeben wurde.[4]

2008 lieh Jim Carrey der Titelfigur im Animationsfilm Horton hört ein Hu! seine Stimme und spielte die Hauptrolle in Der Ja-Sager.

Ende des Jahres 2009 kam eine Neuinterpretation des Klassikers Eine Weihnachtsgeschichte durch Regisseur Robert Zemeckis, Disneys Eine Weihnachtsgeschichte, in die Kinos. Bei diesem Film lieh Carrey seine Stimme dem mürrischen Scrooge und zweien der drei Weihnachtsgeister.

Im Jahr 2011 spielte Carrey gemeinsam mit sechs Eselspinguinen die Hauptrolle in Mr. Poppers Pinguine. Im November 2014 erschien Dumm und Dümmehr, die Fortsetzung von Dumm und Dümmer. Seit Oktober 2020 spielt Carrey Joe Biden, den amerikanischen Präsidenten, in Saturday Night Live.[5] In den Jahren 2020 und 2022 wirkte Carrey als Dr. Ivo Robotnik in den Videospieladaptionen Sonic the Hedgehog und Sonic the Hedgehog 2 mit. Im April 2022 verkündete Carrey seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft, sofern er keine wirklich guten Rollenangebote mehr erhalten sollte.[6]

Auf George Martins 1998 erschienenem Beatles-Tributealbum In My Life sang er den Titel I Am The Walrus. Sein deutscher Synchronsprecher ist meist Stefan Fredrich.

Politische Äußerungen

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Seit etwa 2009 äußert sich Jim Carrey ablehnend gegenüber Impfungen, Herstellern von Impfstoffen und medizinischen Verbänden.[7] Er rief zum Widerstand auf.[8] Carrey führte an, dass Impfungen Autismus auslösen könnten, relativierte aber seine Aussagen nach Kritik.[9] In der COVID-19-Pandemie verhöhnte er mit einem Social-Media-Video eine Rede Donald Trumps.[10]

Carrey war von 1987 bis 1995 mit Melissa Womer verheiratet, aus dieser Ehe stammt eine 1987 geborene Tochter, Jane Carrey. Von 1996 bis 1997 war er mit der Schauspielerin Lauren Holly, seinem Co-Star aus Dumm und Dümmer, verheiratet. Während der Dreharbeiten zu Ich, beide & sie (1999) war Carrey mit seiner Filmpartnerin Renée Zellweger liiert. 2004 bekam er zusätzlich die amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 2005 bis März 2010 lebte Carrey mit dem Model Jenny McCarthy zusammen. Anfang April 2010 trennten sie sich nach fünf Jahren.[11][12]

Von 2012 bis 2015 war Carrey in einer mehrfach unterbrochenen Liebesbeziehung mit der Visagistin Cathriona White (* 14. September 1985; † 28. September 2015).[13]

Im August 2017 veröffentlichte Carrey auf dem Videoportal Vimeo den sechsminütigen Film I Needed Color, in dem er sich als „besessenen“ Maler vorstellt: „I had become so obsessed that there was nowhere to move in my home.“ Der aufwändige Film zeigt Carrey bei der Arbeit im Atelier und viele seiner Werke. Im Off-Kommentar erklärt Carrey, was am Malen für ihn wichtig ist.[14][15]

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen/Nominierungen (Auswahl)

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[16]
Cuban Pete
 UK3121.01.1995(3 Wo.)
Golden Globe Award
  • 1995: Nominierung: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Musical/Komödie – für Die Maske
  • 1998: Nominierung: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Musical/Komödie – für Der Dummschwätzer
  • 1999: Gewinn: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Drama – für Die Truman Show
  • 2000: Gewinn: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Musical/Komödie – für Der Mondmann
  • 2001: Nominierung: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Musical/Komödie – für Der Grinch
  • 2005: Nominierung: Beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm – Musical/Komödie – für Vergiss mein nicht!
  • 2018: Nominierung: Beste Leistung eines Schauspielers in einer Fernsehserie – Komödie – für Kidding
Goldene Himbeere
MTV Movie Awards

Dokumentarfilme

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Commons: Jim Carrey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jim Carrey announces retirement from acting: 'I have enough. I’ve done enough', auf hindustantimes.com, abgerufen am 19. Juni 2023
  2. Martin Knelman: Jim Carrey : the joker is wild. Buffalo, N.Y. : Firefly, 2000, ISBN 978-1-55209-535-5 (archive.org [abgerufen am 18. Juni 2023]).
  3. Von Armut in der Kindheit zum Hollywood-Ruhm. stern.de, 17. Januar 2022, abgerufen am 18. Juni 2023.
  4. Cinema: Hintergrundartikel Voll von der Rolle: Hollywoods Besetzungskarussel Ausgabe 02/11, S. 80.
  5. Jim Carrey to Play Joe Biden on Season 46 of ‘SNL’; Show Adds 3 to Cast. In: TheWrap. 16. September 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  6. Zack Sharf: Jim Carrey ‘Fairly Serious’ About Retiring From Acting: ‘I Have Enough. I’ve Done Enough’. In: Variety. 1. April 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
  7. Drew Millard: Jim Carrey hetzt schon seit 2009 gegen Impfungen. In: Vice. 2. Juli 2015, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  8. ‘Ich lasse mich nicht stechen!’ Diese Stars verweigern Impfungen. In: MSN. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  9. ulz/hei: Jim Carrey kritisiert Impfungen: Immun gegen Argumente. In: Der Spiegel. 2. Juli 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Dezember 2021]).
  10. Corona USA: Jim Carrey imitiert Hustenanfall zu Trumps Rede. In: DIE WELT. 17. Mai 2020 (welt.de [abgerufen am 18. Dezember 2021]).
  11. Ex-Playmate adé: Jim Carrey gibt Trennung via Twitter bekannt. In: Der Spiegel. 7. April 2010, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Juni 2023]).
  12. https://twitter.com/JimCarrey/status/11719952360. Abgerufen am 18. Juni 2023.
  13. Jim Carrey - diesen traurigen Abschiedsbrief hinterließ ihm seine Ex-Freundin. stern.de, 7. Juli 2016, abgerufen am 18. Juni 2023.
  14. Süddeutsche Zeitung: Jim Carrey. 11. August 2017, abgerufen am 18. Juni 2023.
  15. JC: Jim Carrey: I Needed Color. 20. Juli 2017, abgerufen am 18. Juni 2023.
  16. Chartquellen: UK