Jean Arnaud Villers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Jean-Arnaud Villiers)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jean Arnaud Villers[1] (auch: Jean-Arnaud Villers,[2] d’Villers[3] Joh. Arnold Villers[4] oder Jean Arnaud Villiers;[5] * im 16. oder 17. Jahrhundert; † nach 1681)[6] war ein französischer Baumeister und Bildhauer[4] des Barock[7] mit Wirkungsorten in Berlin, München,[1] Schleswig, Celle und Hannover.[8]

1680 bis 1681: Neun Sandstein-Skulpturen mit klassischen Göttern und Liebespaaren auf der Großen Kaskade im Großen Garten von Hannover-Herrenhausen

Der aus Paris stammende Villers wurde erstmals 1668 erwähnt:[9] In den Staaten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stand er zunächst in den Diensten von Kurbrandenburg und entwickelte zahlreiche Pläne für die Schlösser des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Mit einem Empfehlungsschreiben Friedrich Wilhelms aus dem Jahr 1668 sandte dieser Villers nach München, wo der Baumeister dann für den dortigen Hofstaat unter Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern tätig wurde.[1]

Nach Tätigkeiten in Schleswig für den Schleswiger Dom[3] im Auftrag von Herzog Christian Albrecht[10] und anschließend in Celle ging Jean Arnaud Villers 1680/1681 nach Hannover, wo er für den Großen Garten von Herrenhausen Bildwerke schuf[8] im Auftrag von Ernst August und der späteren Kurfürstin Sophie.[5]

  • 1671: Herzog Christian Albrecht und seine Gemahlin Friederike Amalie von Dänemark, Standbilder auf dem zuvor von dem Amsterdamer Bildhauer Artus Quellinus d. Ä. geschaffenen Marmorportal;[10] Gips-Standfiguren auf dem Portal der sogenannten Fürstengruft im Schleswiger Dom sowie die beiden ersten steinernen Außensärge[3]
  • 1680 bis 1681: Neun Figuren klassischer Gottheiten und Liebespaare aus Sandstein auf der Großen Kaskade im Großen Garten von Hannover-Herrenhausen; „[...] wohl 1680/81 von J. A. Villers“[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc., Bd. 20, München: Verlag von E. A. Fleischmann, 1850, S. 271; online über Google-Bücher
  2. Vergleiche Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Bde. 49–50, 1970; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b c Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein: Der Stadt Schleswig, Bd. 2.: Der Dom und der ehemalige Dombezirk, Deutscher Kunstverlag, 1966, S. 520f.
  4. a b Johann Rudolf Füssli, Johann Heinrich Füssli: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgiesser, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexikon enthaltenen Künstler, Bd. 10, Zürich: Orell, Füßli & Compagnie, 1814, S. 3039; online über Google-Bücher
  5. a b Eva Benz-Rababah: Großer Garten. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 230–235.
  6. Villers, Jean Arnaud in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, zuletzt abgerufen am 30. August 2016
  7. a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: Herrenhäuser Gärten. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon, Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 134–144; hier: S. 142
  8. a b Georg Troescher: Kunst- und Künstlerwanderungen in Mitteleuropa, 800 - 1800, Bd. 2: Französische und niederländische Kunst und Künstler in der Kunst Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz, Baden-Baden: Verlag für Kunst und Wissenschaft, 1954, S. 174 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  9. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  10. a b Peter Godzik: Der Schleswiger Dom und seine (Bau- und Ausstattungs-)Geschichte, [o. D.], S. 6; herunterladbar als PDF-Dokument von der privaten Seite pkgodzik.de, zuletzt abgerufen am 30. August 2016