Jean-Denis Delétraz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Jean-Denis Deletraz)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jean-Denis Delétraz
Jean-Denis Delétraz 2012
Nation: Schweiz Schweiz
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Australien 1994
Letzter Start: Großer Preis von Europa 1995
Konstrukteure
1994 Larrousse 1995 Pacific
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
3
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Jean-Denis Arnold Delétraz (* 1. Oktober 1963 in Genf) ist ein Schweizer Automobilrennfahrer. Sein Sohn Louis Delétraz ist ebenfalls Automobilrennfahrer.

Als die Kosten in der Formel 1 Mitte der 1990er-Jahre immer weiter stiegen, wurde die Tür für Rennfahrer, die für ihre Starts bezahlten, breit geöffnet. Einer der Piloten, die auf diesem Weg in die weltweit höchste Monoposto-Klasse kamen, war Delétraz. Seine Qualifikation, sich mit den schnellsten Rennfahrern zu messen, blieb fragwürdig. Sein Debüt in der Formel 1 gab er 1994 beim Großen Preis von Australien in Adelaide für das Tourtel-Larrousse-Team von Gérard Larrousse. Dieses Rennen ging durch die weltmeisterschaftsentscheidende Kollision von Damon Hill und Michael Schumacher in die Geschichte dieses Sports ein. Delétraz selbst fiel nach einem schwachen Rennen mit einem Getriebeschaden aus.

1995 folgten zwei Rennen für das Pacific-Team. Mit Rundenzeiten, die beständig etwa zehn Sekunden langsamer waren als die der Spitzenpiloten, fuhr Delétraz in Portugal und beim Großen Preis von Europa dem Feld hinterher. Nach dem Ausfall in Estoril wurde er am Nürburgring nicht klassiert, weil er im Ziel sieben Runden Rückstand auf den Sieger Michael Schumacher hatte.

Ein gänzlich anderes Bild seines Könnens zeigte er im Sportwagen. Seit mehr als einem Jahrzehnt gehört er zu den Fahrern in der Le Mans Series, der American Le Mans Series und den FIA-GT-Meisterschaft. Wo es auf Ausdauer, Beständigkeit und Teamgeist ankommt, ist der Schweizer gefragter Pilot verschiedener Werks- und Privatteams. Er ist gern gesehener Gast bei den 24 Stunden von Le Mans, wo er 2001 und 2002 die Klasse der LMP2 gewinnen konnte, und fuhr so unterschiedliche Fahrzeuge wie den McLaren F1 GTR genauso wie den Werks-Lotus-GT und den Ferrari 333SP. 2007 fuhr er gemeinsam mit Marcel Fässler und Iradj Alexander einen Lola B07/10 für das Swiss-Spirit-Team. Das Aus kam schon nach 62 gefahrenen Runden durch Motorschaden.

Seinen bisher letzten Start in Le Mans hatte der Schweizer 2012. Das Rennen endete für ihn nach einem Unfall eines seiner Teamkollegen vorzeitig.

Statistik in der Formel 1

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
1994 Larrousse Larrousse LH94 Ford HB 3.5 V8 1
1995 Pacific Pacific PR02 Ford ED 3.0 V8 2 34.
Gesamt 3

Einzelergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1994
DNF
1995
DNF 15
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1995 FrankreichFrankreich Giroix Racing Team McLaren F1 GTR FrankreichFrankreich Olivier Grouillard FrankreichFrankreich Fabien Giroix Rang 5
1996 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kokusai Kaihatsu Racing McLaren F1 GTR Brasilien Maurizio Sandro Sala FrankreichFrankreich Fabien Giroix Ausfall Motorschaden
2000 FrankreichFrankreich Racing Organisation Course Reynard 2KQ-LM FrankreichFrankreich David Terrien Deutschland Ralf Kelleners Ausfall Motorschaden
2001 FrankreichFrankreich ROC Auto Reynard 2KQ-LM SpanienSpanien Jordi Gené FrankreichFrankreich Pascal Fabre Rang 5 und Klassensieg
2002 Frankreich Noël del Bello Racing Reynard 2KQ-LM Schweiz Christophe Pillon OsterreichÖsterreich Walter Lechner junior Rang 19 und Klassensieg
2004 NiederlandeNiederlande Barron Connor Racing Ferrari 575 GTC NiederlandeNiederlande Mike Hezemans FrankreichFrankreich Ange Barde Ausfall Elektrik
2007 Schweiz Swiss Spirit Lola B07/10 Schweiz Marcel Fässler Schweiz Iradj Alexander Ausfall Elektrik
2012 Vereinigte Arabische Emirate Gulf Racing Middle East Lola B12/80 JapanJapan Keiko Ihara FrankreichFrankreich Marc Rostan Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2002 FrankreichFrankreich Noël del Bello Racing Reynard 2KQ Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Smithson Schweiz Christophe Pillon Ausfall Motorschaden
2004 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Barron Connor Racing Ferrari 575 Maranello GTC NiederlandeNiederlande Mike Hezemans FrankreichFrankreich Ange Barde Ausfall Aufhängung
2011 Monaco Luxury Racing Ferrari 458 Italia Monaco Stéphane Ortelli FrankreichFrankreich Frédéric Makowiecki Rang 28

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1988 Team Salamin Porsche 962 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
7
  • Steve Small: Grand Prix Who's who. 3rd Edition. Travel Publishing, Reading 2000, ISBN 1-902007-46-8.
Commons: Jean-Denis Delétraz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien