Calcanten-Glocke

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Die Calcanten-Glocke (auch Calcanten-Glöcklein,[1] Kalkantenglocke, Kalkantenwecker oder Balgglocke[2]) ist ein historischer Registerzug an der Orgel, der eine kleine Glocke läutete – für den Balgtreter das Zeichen, den Blasebalg wieder mit Luft zu füllen, so dass der Organist mit dem Spiel beginnen konnte.[3]

Calcantenzug am Spieltisch der Ratzmann-Orgel in der Dorfkirche Pessin

Bei einer längeren Spielpause der Orgel im Gottesdienst leerten sich allmählich die Bälge des Windwerks. Da die Balgtreter manchmal während des Gottesdienstes einschliefen oder sich von ihrer Position entfernten,[4] musste der Organist ihnen ein Zeichen geben, die Bälge wieder mit Luft zu füllen. Dieser Vorgang dauerte einige Sekunden, so dass das Zeichen rechtzeitig vor dem Orgeleinsatz gegeben werden musste.

Technische Erneuerung

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Nach Einführung von elektrischen Radialventilatoren übernimmt heutzutage der An-/Aus-Schalter diese Funktion. Die typische Vorlaufzeit einer Orgel bleibt bestehen. An manchen historischen Orgeln ist der ursprüngliche Kalkantenzug noch erhalten oder bei einer originalgetreuen Restaurierung wiederhergestellt worden.

Orgeln mit historischer Kalkantenglocke

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Einzelnachweise

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  1. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. 2. Auflage. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf und Compagnie, Leipzig 1793 (zeno.org [abgerufen am 4. Juli 2024] Wörterbucheintrag „Calcant“).
  2. Universallexicon der Tonkunst
  3. Musikalisches Conversations-Lexikon
  4. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste