Karl Reinecke (Feldpropst)

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Um 1835: Ölgemälde von Karl Reinecke in seinem im Stil der Biedermeierzeit eingerichteten Wohnzimmer im Haus Schmiedestraße 197 mit seinen beiden Söhnen, im Hintergrund die Ehefrau
Karl Reinecke mit Söhnen und Ehefrau (um 1835)
Ölgemälde, Historisches Museum Hannover

Karl Reinecke[1] (und Namensvarianten)[2][3] (geboren 1. September 1797 in der Aegidien Gartengemeinde vor Hannover;[4] gestorben 1877) war ein deutscher Pastor, Königlich Hannoverscher Garnisonprediger, Rektor der Garnisonschule in Hannover[1] und Feldpropst.[2]

Ernst Carl Friedrich Reinecke wurde 1797 im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover[2] in der Aegidien-Gartengemeinde vor Hannover geboren.[5]

Reineckes berufliche Laufbahn begann in der späteren Residenzstadt des Königreichs Hannover, als er 1822 als Collaborateur in der damaligen Garnisonkirche tätig wurde. 1828 erhielt er die Stellung des Pastors an der St.-Nicolai-Kirche in Bothfeld, kehrte aber schon im Folgejahr nach Hannover zurück, um – wiederum an der Garnisonkirche[1] – als Nachfolger von Georg Heinrich Gündel[5] nun als Erster Pastor der Kirchengemeinde im Gebäude an der Schmiedestraße Ecke Knochenhauerstraße zu wirken,[2] dem späteren Platz Am Marstall. Ebenfalls 1829 übernahm Reinecke zudem die Leitung der für die größte und bedeutendste Garnison des Königreichs eingerichtete Garnisonschule in Hannover als deren Rektor.[1]

Aus der Zeit um 1835 stammt ein im Historischen Museum Hannover erhaltenes Ölgemälde, das Reinecke mit seiner Ehefrau und seinen zwei Söhnen in seinem im Stil des Biedermeiers eingerichteten Wohnzimmer[2] im Haus Schmiedestraße 197 zeigt.[6]

1859 wurde Carl Reinecke mit dem Ritterkreuz des Guelphen-Ordens ausgezeichnet. Im Folgejahr 1860 wurde ihm der Titel eines Garnisonpredigers verliehen. 1862 wurde er schließlich zum Feldpropst der Hannoverschen Armee ernannt.[2]

Carl Reinecke trat 1867 im Alter von 70 Lebensjahren als Geistlicher zwar in den Ruhestand,[2] war jedoch der Redner bei der Einweihung des hannoverschen Ehrenmals in Langensalza im Jahr 1868.[1] Der Feldprobst a. D., ausgezeichnet mit dem Preußischen Roten Adlerorden dritter Klasse, bewohnte 1877 das Parterre des Hauses Herrenstraße 15.[7]

Schriften (Auswahl)

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  • 1868: Predigt zur Einweihung des hannoverschen Denkmals in Langensalza, Nachdruck

Archivalien von und über Ernst Carl Friedrich Reinecke finden sich beispielsweise

  • als „[...] bedeutende Erinnerungsstücke aus seiner Garnisonkirche am Marstall“, die in den Anfängen des Historischen Museums Hannover übernommen wurden und in Teilen noch heute erhalten sind[1]
  • Wilhelm Kobbe: Lebens-Erinnerungen. Aus dem Tagebuche eines Mitgliedes der vormaligen Königlich Hannoverschen Landgendarmerie / mitgetheilt von Wilh[elm] Kobbe, 56 Seiten in Frakturschrift, Hannover: Lüdemann, 1885, passim
    • Neudruck, 3. Auflage, Hunteburg: Heimatverein Hunteburg, 1997
  • Hans Funke: Die Garnisonprediger in Hannover bis 1866. In: Norddeutsche Familienkunde in Verbindung mit der Zeitschrift für niederdeutsche Familienkunde, Heft 1, 1988, S. 262–274 (zugleich Norddeutsche Familienkunde, Bd. 14 (1987); Bd. 14 = Jahrgang 37, Heft 1 von Januar–März 1988)
  • Werner Trolp: Pastor Reinecke (1797–1877), in ders.: Die Militärseelsorge in der hannoverschen Armee. Betreuung innerhalb der allgemeinen Strukturen der Kirche unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Armee (= Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 45), zugleich Dissertation 2012 an der Universität Hannover, Göttingen: V & R Unipress, 2012, ISBN 978-3-8471-0067-6 und ISBN 3-8471-0067-X; S. 72–76
Commons: Carl Ernst Friedrich Reinecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Florian Grumblies (Red).: Feldpropst Karl Reinecke (1797–1877) auf der Seite hannover-historisch.de, hrsg. vom Historischen Verein für Niedersachsen, [ohne Datum, 2016?], zuletzt abgerufen am 19. April 2017
  2. a b c d e f g Franz Rudolf Zankl: Pastor Ernst Carl Friedrich Reinecke mit seiner Familie. Ölbild. Um 1835, in ders. (Hrsg.): Hannover Archiv, Blatt P 11
  3. GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Hermann Wilhelm Bödeker: Von der Garnisongemeine, in ders.: Die Reformation der Altstadt Hannover im Jahr 1533. Eine Vorbereitungsschrift auf die dritte Gedächtnisfeier des Übertritts unserer Stadt zu der protestantischen Kirche. Nebst Verzeichnis der hier angestellt gewesenen evangelischen Kirchendiener ..., Hannover: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1833; S. 26f.; Digitalisat über Google-Bücher
  5. a b Hermann Wilhelm Bödeker: Von der Garnisongemeine, in ders.: Die Reformation der Altstadt Hannover im Jahr 1533. Eine Vorbereitungsschrift auf die dritte Gedächtnisfeier des Übertritts unserer Stadt zu der protestantischen Kirche. Nebst Verzeichnis der hier angestellt gewesenen evangelischen Kirchendiener ..., Hannover: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1833; S. 26f.; hier: S. 27; Google-Books
  6. Hannoversches Adreßbuch für das Jahr 1835, Abteilung II: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Stadt Hannover sowie eines Theils der Bewohner von Herrenhausen, Linden und der übrigen umliegenden Gegend, mit Bemerkung ihres Geschäfts, der Straßen in welchen dieselben wohnen, und der Hausnummer, Hannover: Druck und Verlag der Königlichen Hof-Buchdruckerey Wwe. Lamminger und Chr. Rosenbusch, 1835, S. 144; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  7. Adreßbuch. Stadt- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover, 1877. Mit dem Plane der Stadt, Abteilung 1, Teil 3, Hannover: Klindworth’s Verlag, Wagenerstraße 17, S. 521; Digitalisat