Karl Schmid (Ruderer)

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Karl Schmid bei den Internationalen Regatten in Lugano 6. September 1942

Karl «Carlo» Schmid (* 29. Juni 1910; † 14. Mai 1998 in Kilchberg ZH) war ein Schweizer Ruderer und Feldhandballspieler, der 1936 zwei olympische Medaillen im Rudern gewann.

Mit zwanzig Jahren trat Schmid 1930 der Rudersektion des FC Zürich bei.[1] Die Rudersektion wurde 1936/37 selbstständig und wurde Ruderclub Zürich getauft.[2]

Er gewann seine erste internationale Medaille bei den Europameisterschaften 1933 in Budapest, als er zusammen mit Ernst Rufli die Silbermedaille im Zweier ohne Steuermann hinter dem ungarischen Boot gewann. 1934 fanden die Europameisterschaften in Luzern statt, der Schweizer Vierer ohne Steuermann mit Hermann Betschart, Max Schuler, Alex Homberger und Karl Schmid belegte den zweiten Platz hinter dem deutschen Boot. 1935 bei den Europameisterschaften in Berlin siegte der Schweizer Vierer mit Hermann Betschart, Hans Homberger, Alex Homberger und Karl Schmid. Im Achter belegte das Schweizer Boot mit dem kompletten Vierer den zweiten Platz hinter den Ungarn.

Am 14. August 1936 wurden auf der Regattastrecke Berlin-Grünau die Endläufe der Ruderentscheidungen bei den Olympischen Spielen 1936 ausgetragen. Um 14.30 Uhr war der Start des Rennens im Vierer mit Steuermann, es siegte das deutsche Boot mit acht Sekunden Vorsprung auf das Schweizer Boot mit Hermann Betschart, Hans und Alex Homberger, Karl Schmid und Steuermann Rolf Spring, das seinerseits neun Sekunden Vorsprung auf die Franzosen auf dem Bronzeplatz hatte. Um 17.00 Uhr startete der Vierer ohne Steuermann, hier siegte das deutsche Europameisterboot von 1934 vor den Briten. Betschart, die Hombergers und Schmid erruderten die Bronzemedaille. Um 18.00 Uhr wurde schliesslich der Final im Achter ausgetragen, den Schweizer Vierer mit Steuermann Rolf Spring ergänzten dabei Oskar Neuenschwander, Rudolf Homberger, Fritz Feldmann und Werner Schweizer. Während alle anderen Crews ausgeruht an den Start gingen, hatten die stärksten Schweizer bereits zwei Rennen absolviert, mit zehn Sekunden Rückstand auf das Siegerboot aus den Vereinigten Staaten belegten die Schweizer den sechsten und letzten Platz.

Bei den Europameisterschaften 1937 in Amsterdam belegten Hermann Betschart, Oskar Neuenschwander, Werner Schweizer und Karl Schmid den zweiten Platz hinter dem neu zusammengestellten deutschen Boot. 1938 in Mailand gewann der Schweizer Vierer in der gleichen Besetzung wie im Vorjahr. Danach fanden bis 1947 wegen des Zweiten Weltkriegs keine Europameisterschaften statt. 1947 waren die Schweizer auf dem Rotsee bei Luzern Gastgeber für die ersten Nachkriegseuropameisterschaften. Im Vierer ohne Steuermann gewannen Hermann Betschart, Ernest Rufli, Gotthard Öhninger und Karl Schmid die Bronzemedaille.

Schmid gewann 35 Schweizer-Meister-Titel, dazu vier Titel der Henley Royal Regatta.[3]

Zu diesem Zeitpunkt war er bereits als Trainer tätig, er betreute die Brüder Hans und Josef Kalt.

Karl Schmid
Spielerinformationen
Spitzname «Carlo»
Geburtstag 29. Juni 1910
Staatsbürgerschaft Schweizer
Sterbedatum 14. Mai 1998 (88-jährig)
Sterbeort Kilchberg ZH[4],
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1929 – 1931 Pfadfinderkorps Stadt ZürichPfadfinderkorps Stadt Zürich Pfadfinderkorps Stadt Zürich
1931 – 1943 Grasshopper Club ZürichGrasshopper Club Zürich Grasshopper Club Zürich
Nationalmannschaft
Debüt am 19. Mai 1935 in Augsburg
gegen NS-Staat Deutsches Reich
  Spiele (Tore)
Schweiz Schweiz (Feld) 2 (0)
Stationen als Trainer
von – bis Station
Grasshopper Club ZürichGrasshopper Club Zürich Grasshopper Club Zürich
Schweiz Schweiz (Feld)
Stand: 21. November 2021

Mit dem Pfadfinderkorps Stadt Zürich nahm er am ersten Zürcher Handball-Turnier 1929 teil, welches sie gewannen.[5] Im Jahr darauf wurden sie Zweite. 1931 gründete er die Handballsektion des Grasshopper Clubs Zürich (GC).[6] Schmid spielte mindestens bis zur Meisterschaft 1943 Feldhandball.[7] Als Spieler gewann er mit GC viermal die Meisterschaft. Als Betreuer gewann er 46 Titel mit GC (Feld: 10, Kleinfeld: 4, Halle: 21, Unbekannt:11), und im SHV-Grossfeld-Cup holte er 8 Cupsiege. Von 1982 bis 1988 war er Präsident der Handballsektion von (GC).[1]

Erfolge als Spieler (alles Feldhandball und mit GC wenn nicht anders notiert):

Nationalmannschaft

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Schmid war Kapitän bei den ersten zwei Feldhandball-Länderspielen der Schweiz. Das erste Länderspiel wurde am 19. Mai 1935 in Augsburg gegen das Deutsche Reich gespielt. Es ging mit 6:14 verloren. Das Rückspiel fand am 6. Oktober desselben Jahres in Bern statt. Es wurde ebenfalls verloren, mit 9:17. Schmid schoss in beiden Spielen kein Tor.

An drei Weltmeisterschaften amtete er als Trainer.[1]

Er war Präsident des Schweizerischen Handballausschusses (HBA). Auf sein Bestreben wurde der Schweizer Hallenhandball eingeführt.[8]

Er war ein enger Vertrauter und «Schlagmann» von Dieter Bührle für den Oerlikon-Bührle-Konzern.[1][9]

Quelle: Todesanzeigen[10]

  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik I. Athen 1896 – Berlin 1936. Sportverlag Berlin, Berlin 1997, ISBN 3-328-00715-6.
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 152, An. 323.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Ein Grosser des Sports. Zum Tode von Karl Schmid. In: Tages-Anzeiger. 19. Mai 1998, S. 55.
  2. Geschichte. Ruderclub Zürich, abgerufen am 21. November 2021.
  3. a b Schweizer Sportler des Jahres 1980. In: Neue Zürcher Nachrichten. Band 75, Nr. 284. Zürich 5. Dezember 1980, S. 14 (online [abgerufen am 21. November 2021]).
  4. Handball/Rudern: Karl Schmid im 88. Altersjahr verstorben. In: Thuner Tagblatt. Band 122, Nr. 114. Thun 18. Mai 1998, S. 20 (online [abgerufen am 21. November 2021]).
  5. Peter Städeli: Feldhandball, die Stadtturnvereinigung. In: Vom Stadtzürcherischen Handballverband 1944 zum Zürcher Handballverband 1994. Oberhasli 1994, Zürcher Handball in den Vorkriegsjahren, S. 24.
  6. Geschichte. GC Amicitia Zürich, abgerufen am 1. Mai 2019.
  7. Hermann Schütz: Zweite Runde der Handhall-Endspiele. In: Neue Zürcher Zeitung. Morgenausgabe. Band 164, Nr. 1845, 22. November 1943, S. 2 (Blatt 4) (online [abgerufen am 9. Oktober 2022]).
  8. Robert Dill-Bundi und Ruth Keller «Sportler des Jahres 1980». Karl Schmid der Sportförderer. In: Der Bund. Band 131, Nr. 286. Bern 5. Dezember 1980, S. 45 (online [abgerufen am 21. November 2021]).
  9. Walter Wehrle: Karl Schmid gestorben. In: Neue Zürcher Zeitung. Band 219, Nr. 113, 18. Mai 1998, S. 53.
  10. Diverse Todesanzeigen von Karl Schmid. In: Neue Zürcher Zeitung. Band 219, Nr. 113, 18. Mai 1998, S. 53.