Carl Steffeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Karl Steffeck)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carl Steffeck
Carl Steffeck

Carl Steffeck, auch Karl Steffeck geschrieben (* 4. April 1818 in Berlin; † 11. Juli 1890 in Königsberg, Ostpreußen; vollständiger Name: Carl Constantin Heinrich Steffeck), war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde vor allem durch seine Bilder von Pferden und Hunden bekannt.

Steffeck, Sohn des künstlerisch interessierten Privatiers Carl Steffeck (1791–1864)[1], besuchte schon zu Gymnasialzeiten die Berliner Kunstakademie. 1837 kam er in die Meisterklasse des Pferdemalers Franz Krüger, später ins Atelier von Carl Joseph Begas. 1839 ging er nach Paris, wo er zwei Monate lang Schüler Paul Delaroches war, besonders aber die Arbeiten Horace Vernets studierte. Von 1840 bis 1842 hielt er sich in Italien auf.

Nach seiner Rückkehr malte er meist Jagd- und Tierbilder. Über dieses Genre hinaus weist sein großes historisches Gemälde Albrecht Achilles im Kampf mit den Nürnbergern um eine Standarte von 1848, das sich durch den Glanz der Farbgebung und durch die meisterhafte Darstellung der Pferde auszeichnete. 1864 erwarb der preußische Staat das Bild für die Nationalgalerie Berlin.

Porträtmedaillon auf Steffecks Grabstein (Französischer Friedhof, Berlin)

Steffeck spezialisierte sich immer mehr auf Gemälde von Pferden in Ruhe und Bewegung und auf Sportbilder und Pferdeporträts. Daneben schuf er zahlreiche Porträts kleinen Formats, einige weitere große historische Gemälde, viele Aquarelle, Lithografien und Radierungen sowie einige Tierskulpturen aus Bronze. Sein Schüler Max Liebermann berichtete, Steffeck habe seine kleinformatigen Reiterbildnisse, die er für sechs Friedrichsdor verkaufte, meist in nur einer Sitzung gemalt, so dass der Porträtierte das Bild oft noch nass mit nach Hause nehmen konnte.

Seit Anfang der 1850er Jahre widmete sich Steffeck vermehrt der Lehre; einer seiner Schüler war Hans von Marées. 1859 wurde er Professor an der Berliner Kunstakademie, 1880 wurde er als Direktor an die Kunstakademie Königsberg berufen.

1890 starb er plötzlich an einem Schlaganfall. Er wurde auf dem Französischen Friedhof an der Chausseestraße in Berlin bestattet. Das Porträt-Medaillon für seinen Grabstein schuf der Bildhauer Friedrich Reusch, ein Professoren-Kollege von der Königsberger Kunstakademie.

Carl Steffeck, Königin Luise mit ihren beiden ältesten Söhnen im Park von Luisenwahl, 1886
Carl Steffeck, Schimmel, Hund und Bursche
Carl Steffeck, Hunde, 1856
Historische und militärische Gemälde
Porträts
Pferde- und andere Tierbilder
  • Pferdeschwemme
  • Zwei Wachtelhunde um einen Sonnenschirm streitend (1850)
  • Der lauernde Fuchs
  • Arbeitspferde (1860)
  • Halali (1862)
  • Pferdekoppel (1870)
  • Wochenvisite (1872)
  • Wettrennen (1874)
  • Die Stute mit dem toten Füllen
  • Zigeunerknabe durch einen Wald reitend
Anderes
  • Himmelfahrt Christi, Altarbild für die protestantische Kapelle in Karlsbad
  • Steffeck, Karl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 15, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 254.
  • Hermann Arthur Lier: Steffeck, Carl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 787 f.
  • Lisa Hackmann: Steffeck, Carl Constantin Heinrich. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793-1843. De Gruyter, Berlin / Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, S. 271–274.
Commons: Carl Steffeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Sammlung Online. Abgerufen am 7. Juni 2021.