Pękaninko

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Klein Panknin)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pękaninko (deutsch Klein Panknin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gemeinde Białogard im Powiat Białogardzki (Belgarder Kreis).

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer südwestlich von Koszalin (Köslin), fünf Kilometer nördlich von Białogard (Belgard) und 1 ½ Kilometer nördlich des Nachbarorts Pękanino (Groß Panknin), von dem es durch eine Höhe getrennt ist.

Eine ältere Ortsbezeichnung lautet Lütken Pankenyn.[1] Nach der Belgardschen Kirchenmatrikel von 1540 gehörte das Dorf Klein Panknin einer Vikarie der Marienkirche zu Belgard.[2] Um 1783 hatte das Dorf fünf Bauern, einen Kossäten und sieben Feuerstellen (Haushaltungen).[2] Das spätere Kämmereidorf der Stadt Belgard hatte um 1865 neun Wohnhäuser, 16 Wirtschaftsgebäude und 56 Einwohner, die auf neun Familien verteilt waren.[1]

Am Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Klein Panknin eine Flächengröße von 1,6 km². Auf der Gemarkung des Dorfs, auf der Klein Panknin der einzige Wohnort war, standen zehn bewohnte Wohnhäuser.[3]

Im Jahr 1945 gehörte Klein Panknin zum Kreis Belgard (Persante) im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Das Dorf war dem Amtsbezirk Kösternitz zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region mit Klein Panknin im Frühjahr 1945 von der Roten Aremee erobert und besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region mit dem Kreis Belgard von der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann im Kreisgebiet die Zuwanderung von Polen, anfangs vorwiegend aus von der Sowjetunion besetzten Gebieten östlich der Curzon-Linie. Die polnische Ortsbezeichnung Pękaninko wurde danach eingeführt. Anschließend begann die örtliche polnische Administration mit der Vertreibung der einheimischen Bevölkerung Klein Panknins, um sie durch Polen zu ersetzen.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 Dorf mit sieben Feuerstellen (Haushaltungen), im Besitz der Stadt Belgard[2]
1818 54 Dorf, im Besitz der Stadt Belgard[4]
1825 54 Dorf, Eigentum der Stadt Belgard[5]
1852 56 Dorf[6]
1864 56 am 3. Dezember, Gemeindebezirk[7]
1867 56 am 3. Dezember, Gemeindebezirk[8]
1871 51 am 1. Dezember, Gemeindebezirk (sämtlich Evangelische)[8]
1885 57 am 1. Dezember, Gemeindebezirk (sämtlich Evangelische)[9]
1910 48 am 1. Dezember, Dorf[10]
1925 68 darunter 63 Evangelische, eine Person ohne religiöses Glaubensbekenntnis, keine Katholiken oder Juden (für vier Personen liegen keine Angaben zur Konfession vor)[3]
1933 45 [11]
1939 41 [11]

Die bis 1945 anwesenden Dorfbewohner waren mit gelegentlichen Ausnahmen evangelisch und gehörten zum Kirchspiel Belgard (Persante).

  • Klein Panknin, Dorf, Kreis Belgard Persante, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Klein Panknin (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausührliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Effenbart, Stettin 1784, S. 623–624, Ziffer 59 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus (Hrsg.): Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. III. Teil, 1. Band: Kreise Fürstentum Cammin und Belgard. Anklam 1867, S. 688–689 (Google Books).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Heinrich Berghaus (Hrsg.): Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. III. Teil, 1. Band: Kreise Fürstentum Cammin und Belgard. Anklam 1867, S. 688–689 (Google Books).
  2. a b c Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausührliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Effenbart, Stettin 1784, S. 623–624, Ziffer 59 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Klein Panknin im ehemaligen Kreis Belgard in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 6, Ziffer 205 (Google Books).
  5. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 310, Ziffer 3 (Google Books).
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.), Berlin 1856, S. 604 (Google Books).
  7. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin (9. Kreis Regenwalde). Berlin 1866, S. 10–17, Ziffer 88 (Books).
  8. a b Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 108–109, Ziffer 40 (Google Books).
  9. Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1888, S. 120–121, Ziffer 28 (Google Books).
  10. gemeindeverzeichnis.de
  11. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Belgard. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 54° 2′ N, 15° 59′ O