Lütke Uentrup

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Lütke Uentrup (Hochdeutsch: Klein Uentrop) war bis 1930 eine sehr kleine, aber eigenständige Gemeinde nördlich der Lippe und gegenüber von (Hamm-)Uentrop im damaligen Kreis Beckum in der preußischen Provinz Westfalen. Das ehemalige Gemeindegebiet wurde dann der Gemeinde Lippborg als Bauernschaft zugeschlagen. Diese gehört heute wiederum zur Gemeinde Lippetal im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen.

Das Dorf Uentrop liegt auf der südlichen, märkischen Seite. Lütke Uentrop liegt auf der nördlichen münsterländischen Seite der Lippe. Allerdings wurde Uentrop durch den Münsterschen Bischof als Siedlungskette u. a. mit Dolberg-Uentrop-Lippborg gegründet. Historisch führte dies zu einem langen Rechtsstreit. Eine Erklärung könnte sein, dass die Lippe weiter südlich verlief oder dass die Dorfansiedlung von der nördlichen Seite, d. h. Lütke Uentrop, auf die südliche Seite verlegt wurde.

Eine Verlegung der Siedlungsstelle von Niederbrüggen, nördlich, nach Hamm, südlich der Lippe, fand auch nach einer Auseinandersetzung statt.

Lütke Uentrup auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert

Die Gemeinde Lütke Uentrup umfasste eine Fläche von 6,8 km².[1] Sie hatte keinen dörflichen Siedlungskern, sondern bestand aus den einzelnen Höfen einer alten Bauerschaft. Ein Großteil des ehemaligen Gemeindegebiets wird vom Uentruper Wald eingenommen, der von der Bundesautobahn 2 durchquert wird. Im Süden grenzte die Gemeinde an die Lippe.

Lütke Uentrup war eine alte Bauerschaft, die nach der Napoleonischen Zeit zunächst zur Bürgermeisterei Beckum im 1816 gegründeten Kreis Beckum gehörte.[2] Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde Lütke Uentrup 1844 zu einer Gemeinde im Amt Beckum des Kreises Beckum.

Am 1. April 1930 wurde das seit jeher sehr bevölkerungsarme Lütke Uentrup in die Gemeinde Lippborg eingemeindet.[3] Lippborg wiederum wurde 1969 Teil der Gemeinde Lippetal im Kreis Soest.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1832 113[2]
1858 129[5]
1871 112[6]
1885 103[7]
1895 100[8]
1910 84[9]
1930 86[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Hans-Walter Pries: Lütke Uentrup. In: HIS-Data. Abgerufen am 21. April 2014.
  2. a b Westfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978, S. 206 (Nachdruck des Originals von 1834).
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 258.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 91.
  5. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
  8. Volkszählung 1895
  9. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2014.

Koordinaten: 51° 42′ N, 7° 59′ O