Lagerkennziffer

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Lagerkennziffern sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen, mit denen der Unternehmer die Wirtschaftlichkeit einer Lagerhaltung überprüft. Dabei vergleicht man die aktuellen Werte entweder mit denen von Vorperioden oder mit branchenüblichen Werten.

Mit dem Lagerbestand wird stets die tatsächlich von einem Artikel im Lager befindliche Menge bezeichnet. Davon unterscheidet sich der dispositive Lagerbestand, der die verfügbare Menge angibt, die sich ergibt, wenn vom Lagerbestand die bereits geplanten Lagerabgänge an Kunden abgezogen werden und die bereits avisierten Lagerzugänge von Lieferanten hinzugezählt werden. Von besonderer Bedeutung für die Berechnung der Lagerkennziffern sind außerdem folgende Lagerbestände:

  • Anfangsbestand zu Beginn des Jahres
  • Endbestand am Ende des Jahres (Bilanzstichtag)
  • Endbestand am Ende eines jeden Monats (= Monatsendbestände)
  • Endbestand am Ende eines jeden Vierteljahres (= Quartalsendbestände)
  • Endbestand am Ende eines jeden Halbjahres (= Halbjahresendbestände)

Die Menge eines Artikels, die aus Platzgründen oder aufgrund hoher Lagerkosten oder aufgrund der Möglichkeit des Untergangs (etwa weil sie schnell verdirbt oder schnell veraltet) höchstens auf Lager liegen darf, wird als Höchstbestand bezeichnet.

Formeln zur Berechnung der Lagerkennziffern

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Durchschnittlicher Lagerbestand

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Der durchschnittliche Lagerbestand gibt an, welche Menge eines Artikels durchschnittlich an jedem Tag des Jahres auf Lager liegt. Es seien der der Lagerbestand zu Beginn des Jahres und der Lagerbestand am Ende des Jahres. Dann errechnet sich der durchschnittliche Lagerbestand wie folgt:

bei Jahresinventur
bei Vierteljahresinventur
bei Monatsinventur

Der Wareneinsatz ist der Wert der verkauften bzw. verbrauchten Waren während einer Periode, berechnet zum Einstands- bzw. Bezugspreis:

oder

Umschlagshäufigkeit

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Die Umschlagshäufigkeit drückt aus, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand einer Periode verbraucht bzw. verkauft wurde:

Durchschnittliche Lagerdauer

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Die durchschnittliche Lagerdauer ist die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Lagereingang und Lagerausgang einer Ware während einer Periode:

(für 1 Jahr)
(für 1/2 Jahr)
(für 1/4 Jahr)
(für 1 Monat)

Lagerzinsen als kalkulatorische Kosten ergeben sich aus dem und dem Jahreszinssatz oder dem Lagerzinssatz und dem Wareneinsatz (Verbrauch) pro Jahr (Abrechnungszeitraum):

Bestands- und Lagerreichweite

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mit für erledigte Bestellungen, für zukünftige Bestellungen, für Verbrauch pro Quartal, z. B. Tagesverbrauch.

Lagerkostensatz

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