Norwegische Schnabelmuschel

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Norwegische Schnabelmuschel

Norwegische Schnabelmuschel (Lyonsia norwegica) (aus G. B. Sowerby II, 1859: Taf. 2, Fig. 4[1])

Systematik
Unterklasse: Heterodonta
Ordnung:
Überfamilie: Pandoroidea
Familie: Lyonsiidae
Gattung: Lyonsia
Art: Norwegische Schnabelmuschel
Wissenschaftlicher Name
Lyonsia norwegica
(J. F. Gmelin, 1791)
Zeichnung des lebenden Tieres (nach Maria Emma Gray, 1857, Taf.327[2])

Die Norwegische Schnabelmuschel (Lyonsia norwegica) ist eine Muschelart aus der Familie der Lyonsiidae, die zur Großgruppe der Anomalodesmata gehört.

Das leicht ungleichklappige Gehäuse wird bis zu 44 mm lang. Die linke Klappe ist etwas stärker gewölbt und auch größer als die rechte Klappe. Es ist leicht ungleichseitig, die Wirbel sitzen vor der Mittellinie. Im Umriss ist das Gehäuse eiförmig, das Hinterende ist abgestutzt. Es klafft am abgestutzten Hinterende sowie auch etwas am Vorderende. Der hintere Dorsalrand ist gerade, das hintere Ende (bzw. der Übergang zum Hinterrand) ist gewinkelt. Der vordere Dorsalrand ist ebenfalls gerade bis nur sehr leicht gewölbt und fällt etwas steiler ab als der hintere Dorsalrand. Das Vorderende ist gut gerundet. Die vordere Hälfte des Ventralrandes ist gerade, die zweite Hälfte schwach gerundet. Eine Schlossplatte und Zähne fehlen. Das dünne, hellbraune Ligament liegt intern unter und hinter dem Wirbel, und liegt auf einem länglichen, schmalen Rücken, der mit einem Winkel von etwa 30° vom hinteren Dorsalrand zum Hinterende zeigt. In der linken Klappe zeigt ein Lithodesma nach hinten. Es ist eine sehr tiefe Mantelbucht vorhanden, die noch vor die Wirbel reicht. Die zwei Schließmuskel sind klein und etwa gleich groß.

Die weißliche, aragonitische Schale ist dünn, fragil und durchscheinend. Sie besteht aus einer inneren Lage von schichtigem Perlmutt, einer mittleren Lage aus lentikularem Perlmutt und einer äußeren prismatischen Lage. Die Ornamentierung besteht aus randparallelen Anwachsstreifen und radialen Linien. Der innere Gehäuserand ist glatt. Das Periostracum ist beige bis blassbraun. Es ist oft mit Sandkörnern und Seeigelstacheln etc. beklebt. Die innere Oberfläche glänzt perlmuttrig.

Der Weichkörper ist weißlich mit gelblicher Tönung. Der vordere Teil des Mantels besitzt einen Pony von wenigen vorspringenden Fransen. Die Siphonen sind kurz und besitzen einen Fransenkranz um die Öffnungen und einige Filamente um die Basis. Der weißliche Fuß ist zungenförmig und ausstreckbar. Er besitzt eine Grube für die Produktion des Byssus.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

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Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Island, die Färöer und Norwegen bis zur Iberischen Halbinsel und Marokko. Sie kommt auch in den Gewässern um Madeira und den Kanarischen Inseln vor, ebenso im Mittelmeer. Sie lebt in sandigen und siltig-sandigen Böden halb eingegraben in Wassertiefen von etwa 8 bis 125 Metern.

Das Taxon wurde 1791 von Johann Friedrich Gmelin in der ursprünglichen Kombination Mya norwegica beschrieben.[3] In älteren Publikation ist sie häufig als Lyonsia norvergica falsch geschrieben worden. Sie ist de facto Typusart der Gattung Lyonsia Turton, 1822, da die formale Typusart, Mya striata Montagu, 1816 ein jüngeres, subjektives Synonym von Mya norwegica Gmelin, 1791 ist.[4]

  • Paul Chambers: Channel Island Marine Molluscs: An Illustrated Guide to the Seashells of Jersey, Guernsey, Alderney, Sark and Herm. 321 S., Charonia Media, 2008, ISBN 978-0-9560655-0-6, S. 283 Vorschau bei Google Books
  • S. Peter Dance, Rudo von Cosel (Bearb. der deutschen Ausgabe): Das große Buch der Meeresmuscheln. 304 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1977, ISBN 3-8001-7000-0 (S. 273)
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 156)
  • Guido Poppe, Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104 (S. 136)

Einzelnachweise

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  1. George Brettingham Sowerby II: Illustrated index of British shells. containing figures of all the recent species, with names and other information. XV S., XXIV Taf. London, Simpkin, Marshall & Co., 1859 Online bei www.biodiversitylibrary.org (Taf. 2, Fig. 4)
  2. Maria Emma Gray: Figures of molluscous animals selected from various authors. Vol. 5. Longman, Brown, Green, Longmans and Roberts, London, 1857 Online bei www.biodiversitylibrary.org (Taf. 327)
  3. Johann Friedrich Gmelin: Caroli a Linné, systema naturae. Tom. I. Pars VI. S. 3021–3910, Lipsiae/Leipzig. Beer, 1791 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 3222)
  4. MolluscaBase: Lyonsia norwegica (Gmelin, 1791)