Matebian (Verwaltungsamt)

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Verwaltungsamt Matebian
Hütte mit dem Matebian im Hintergrund
Verwaltungssitz Laisorolai
(Laisorolai de Baixo)
Fläche 47,73 km²[1]
Einwohnerzahl 4.921 (2022)[2]
Sucos Einwohner (2022)[2]
Abo 1.118
Laisorolai de Baixo 862
Laisorolai de Cima 865
Lelalai 1.277
Maluro 799
Übersichtskarte
Quelicai und die beiden 2024 abgetrennten Verwaltungsämter Quelicai Antigo und Matebian
Matebian (Verwaltungsamt) (Osttimor)
Matebian (Verwaltungsamt) (Osttimor)

Matebian ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Baucau. Der Verwaltungssitz liegt im Suco Laisorolai de Baixo.[3][4] Matebian wurde am 1. Januar 2024 vom Verwaltungsamt Quelicai abgetrennt.[5]

Das Verwaltungsamt Matebian liegt im Süden der Gemeinde Baucau. Im Westen grenzt es an das Verwaltungsamt Venilale, im Nordosten an das Verwaltungsamt Quelicai Antigo und im Süden an die Gemeinde Viqueque. Nah der Grenze zu Baguia liegt der Matebian (2316 m), der höchste Berg der Gemeinde Baucau und Namensgeber des Verwaltungsamtes. Matebian hat eine Fläche von 47,73 km²[1] und teilt sich in die fünf Sucos Abo, Laisorolai de Baixo (Laisorulai de Baixo), Laisorolai de Cima (Laisorulai de Cima), Lelalai und Maluro.[3]

Im Suco Lelalai

Im Verwaltungsamt leben 4.921 Einwohner (2022)[2] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Makasae.

Beisetzung der sterblichen Überreste von 507 Personen auf dem Jardim dos Herois von Dubuai (Suco Lelalai)

Der Matebian und seine Umgebung waren das letzte große Widerstandszentrum der FALINTIL (base de apoio) gegen die Indonesier. Ab 1977 wurden evakuierte Zivilisten in neuen Dörfern um den Matebian nach ihrer Herkunft angesiedelt. Sie kamen aus Tequinaumata, Samalari, Boleha, Guruça, Afaçá, Namanei, Benamauc, Camea und Fatuahi. Im Oktober 1978 begannen die indonesischen Angriffe auf die Basis. Am 22. November wurde die FALINTIL von den Invasoren überrannt. Noch heute kann man Höhlen besichtigen, die den Widerstandskämpfern als Unterschlupf dienten.[7]

Nachdem Xanana Gusmão am 8. August 2007 infolge der Parlamentswahlen 2007 den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten hatte, randalierten enttäuschte FRETILIN-Anhänger auch in Quelicai. 520 Menschen flohen aus ihren Häusern und versammelten sich am Berg Matebian.[8]

Ende Juni/Anfang Juli 2011 verhaftete die Polizei in einer großangelegten Aktion im damaligen Subdistrikt Quelicai mehrere Dutzend Mitglieder einer Bande. 50 Personen wurden vor Gericht gestellt. Ihnen wurden Diebstähle und Vergewaltigungen, vor allem in Laisorolai und den benachbarten Sucos vorgeworfen.[9]

Der erste Stein des Sitzes des Verwaltungsamtes Matebian wurde am 16. Juni 2023 in Laisorolai de Baixo gelegt.[4]

Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt.

Am Matebian befinden sich größere Mengen an Manganerzen.[10]

Persönlichkeiten

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Commons: Verwaltungsamt Matebian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. a b G-news: Postu administrativu Matebian-Baucau foun seidauk iha edifísiu, 9. Januar 2024, abgerufen am 18. September 2024.
  4. a b Ministério da Administração Estatal, República Democrática de Timor-Leste: VISE-MINISTRU ADMINISTRASAUN ESTATAL HALA'O LANSAMENTU FATUK DA'HULUK POSTU ADMINISTRATIVU FOUN MATEBIAN MUNISIPIU BAUCAU, 18. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  5. Premierminister Osttimors: Reunião do Conselho de Ministros de 15 de março de 2023, 15. März 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
  6. a b Seeds of Life
  7. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  8. Internal Displacement Monitoring Centre (Memento vom 24. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 464 kB)
  9. Suara Timor Lorosae, 3. Juli 2011, Operation 88 in Quelikai now in second phase
  10. Ministry of State Administration & Territorial Management, Timor-Leste: Baucau District profile (Memento vom 28. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 269 kB)

Koordinaten: 8° 39′ S, 126° 32′ O