Meister des Krainburger Altars

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Als Meister des Krainburger Altars wird der spätgotische Maler bezeichnet, der den um 1510 entstandenen Flügelaltar für eine Pfarrkirche in Kranj (Krainburg) geschaffen hat. Das Werk gab diesem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen[1]. Der Maler war wohl ab 1500 in der südlichen Steiermark tätig, nachdem er vielleicht auf Wanderschaft die Niederlande und den Niederrhein bereist und von dort Stileinflüsse erhalten hatte. Die verbliebenen Fragmente des Flügelaltars sind heute ein bekanntes Exponat des Wiener Belvederes[2].

Meister des Krainburger Altars, Flucht der hl. Cantius, Cantianus und Cantianilla, Innenseite des linken Flügels vom Hochaltar der Pfarrkirche in Krainburg, um 1510, Belvedere, Wien

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts übernahmen die Maler in der Steiermark verschiedenste Stilrichtungen europäischer Nachbargegenden oder auch weiter entfernterer Regionen[3]. Der Meister des Krainburger Altars, der einen niederländischen Einfluss aufweist, hatte wohl auf seiner Wanderschaft die Niederlande und den Niederrhein bereist, bevor er sich in der Steiermark niederließ[4]. Stilistisch kann er der Schule Rueland Frueaufs d. J. zugeordnet werden. Er malt seine Figuren in auffallend starken, fast grellen Farben, und stellt ihre Emotionen mitfühlend dar[5]. Seine Arbeit erinnert an den Meister der Virgo inter Virgines und dessen Darstellung der Gesichtsausdrücke, die die Darstellung beim Krainburger Altar in eine Reihe anderer ähnlicher Bilder eingliedert, die von demselben Meister (derselben Werkstatt) stammen.

Werke (Auswahl)

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  • Ehemaliger Hochaltar der Pfarrkirche in Krainburg/Kranj, um 1510, Belvedere, Wien:
    • Martyrium der hll. Cantius, Cantianus und Cantianilla (Innenseite), rechter Flügel
    • Auferstehung Christi (Außenseite), rechter Flügel
    • Flucht der hll. Cantius, Cantianus und Cantianilla (Innenseite), linker Flügel
    • Christus am Ölberg (Außenseite), linker Flügel

Dem Meister oder seiner Werkstatt werden wegen individueller Eigenheiten und z. B. der von ihm gewählten Landschaftshintergründe wie z. B. seinem „Jerusalem“[6] weitere Tafelbilder in Graz, Straßburg und Chicago zugeschrieben, wie z. B.:

  • Das Begräbnis des hl. Florian (Funeral of St. Florian), Chicago, Art Institute[7]

Des Weiteren soll der Meister des Krainburger Altars der Maler der Wandmalereien der Wallfahrtskirche St. Primož (St. Primus) bei Kamnik (Stein in Oberkrain) sein[8].

  • Otto Benesch: Der Meister des Krainburger Altars. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band VII (1930) S. 120ff.
  • Tomislav Vignjevic: Der Meister des Krainburger Altars. Narodna galerija Ljubljana, Ljubljana 1996.

Einzelnachweise

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  1. O. Benesch: Der Meister des Krainburger Altars. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band VII (1930) S. 120ff.
  2. R. Eisenschmid, E. M. Blattner: Baedeker Allianz Reiseführer Wien. Dumont, Ostfildern, 14. Auflage 2007, S. 164
  3. vgl. dazu T. Vignjević: The Master of the Krainburg Altarpiece and Painting in Central Europe in circa 1500. In: E. Wetter (Hrsg.): Die Länder der böhmischen Krone und ihre Nachbarn zur Zeit der Jagiellonenkönige (1471-1526). Studia Jagellonica Lipsiensia, Bd. 2, Thorbecke, Ostfildern 2004, S. 385–392
  4. S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000
  5. "Master of the Krainburg Altar." In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press, Inc., 2002. Online aufgerufen Februar 2010
  6. G. Ring: An Austrian Triptych. In: The Art Bulletin, Vol. 26, No. 1 (1944), S. 51–52.
  7. O. Benesch: The Rise of Landscape in the Austrian School of Painting at the Beginning of the Sixteenth Century. In: Konsthistorisk Tidskrift/Journal of Art History, Volume 28, Issue 1–4 1959
  8. vgl. dazu T. Vignjevic: Der Altar von Krainburg -Kranj- und die Fresken in St. Primus oberhalb Kamnik. Zur künstlerischen Identität eines spätgotischen Malers. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 46 (1992) Nr. 3/4, S. 106–115.