Hohes Perlgras

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Hohes Perlgras

Hohes Perlgras (Melica altissima)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Perlgräser (Melica)
Art: Hohes Perlgras
Wissenschaftlicher Name
Melica altissima
L.

Das Hohe Perlgras (Melica altissima) ist eine Art aus der Gattung der Perlgräser (Melica) und gehört zur Familie der Süßgräser.

Habitus
Ährchen

Das Hohe Perlgras ist ausdauernd und hat lange unterirdische Ausläufer; die Halme werden 40 bis 200 Zentimeter hoch.[1] Die Blätter sind 5 bis 15 mm breit und flach; das Blatthäutchen ist eiförmig und 3 bis 5 mm lang.

Charakteristisch für die Art ist die dichte Rispe, die 10 bis 20 cm lang wird und am Grunde oft etwas unterbrochen ist. Unterhalb der Rispe ist der Halm von Stachelhaaren rau. Die Ährchenstiele sind kurz und im oberen Teil stark gebogen. Die Ährchen sind 7 bis 12 mm lang, teilweise nickend und umfassen 2 fertile und mehrere sterile Blütchen. Die Hüllspelzen sind eiförmig, stumpf und untereinander fast gleich. Die Deckspelzen der fertilen Blütchen sind 7 bis 11 mm lang, eiförmig, aber spitz, mit breitem Hautrand und 9- bis 13-nervig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18. Die Art blüht im Mai und Juni.[2]

Das Verbreitungsgebiet dieser Art der Eurosibirischen Waldsteppenvegetation[2] reicht von der Slowakei und Ungarn ostwärts in die zentralasiatischen Gebirge bis Kirgisien im Süden und ins chinesische Xinjiang[3] im Osten. Im Bereich des Kaukasus kommt sie südwärts bis Ostanatolien und die nordwestiranische Provinz Aserbaidschan vor.[2] Bei Vorkommen in Niederösterreich und im tschechischen Ostböhmen[2] ist unklar, ob es sich um einheimische Exklaven am westlichen Arealrand oder um Verwilderungen aus Gartenkultur handelt.

Die Art wird seit dem 18. Jahrhundert[2] als Zierpflanze kultiviert. Sie neigt zur Verwilderung und tritt in Deutschland als lokal eingebürgerter Neophyt[4] in Erscheinung, beispielsweise im niederbayerischen Perlesreut, aber auch in Berlin-Brandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen-Anhalt.[1]

Das Hohe Perlgras wächst auf Lehm-, Löss- und lehmigen Schotterböden in Trockenwäldern und an wärmebeeinflussten Wald- und Gebüschsäumen, tritt aber auch an halbruderalen Standorten in Weinbergen und in Robinienbeständen auf.[2]

Das Hohe Perlgras wird in der Untergattung Melica zusammen mit den asiatischen Arten Melica turczaninowiana Ohwi und Melica schafkati Bondarenko in die Sektion Altimelica W.Hempel gestellt.[2]

Melica altissima wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum Tomus I, S. 66 erstveröffentlicht.[5] Ein Synonym ist Melica sibirica Lam. Als Melica altissima L. var. atropurpurea Papp werden Pflanzen mit violett gefärbten Hüllspelzen bezeichnet, die als Zierpflanzen verwendet werden, taxonomisch aber bedeutungslos sind.[2]

Das lateinische Epitheton „altissima“ bedeutet „die höchste“, was sich offenkundig auf die bedeutende Wuchshöhe dieser Art bezieht.

  • Hans Joachim Conert: Melica. In: Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 3: Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Parey Buchverlag, Berlin 1998, ISBN 3-8263-2868-X, S. 460–461 (erschienen in Lieferungen 1979–1998).
  • Thomas Gaskell Tutin: Melica L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 178–179 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b Michael Koltzenburg: Melica. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 308.
  2. a b c d e f g h Werner Hempel: Revision und Phylogenie der Arten der Gattung Melica L. (Poaceae) in Eurasien und Nordafrika. In: Feddes Repertorium. Band 122, Nr. 1–2, S. 1–253, DOI:10.1002/fedr.201100029.
  3. Zhen-lan Wu, Sylvia M. Phillips: Melica. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4, S. 221 (englisch)., PDF-Datei, online.
  4. Hohes Perlgras. auf FloraWeb.de
  5. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 66, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D1%26issue%3D%26spage%3D66%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
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