Abutment

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Mesostruktur (Medizin))
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Abutment (engl. Stützpfeiler) ist ein Begriff aus der Zahnmedizin, der das Verbindungsteil (Mesostruktur) zwischen einem Zahnimplantat (das ein Zahnwurzelersatz ist) und der prothetischen Versorgung (den sichtbaren Zahnkronen) bezeichnet. Es bildet den sensiblen Übergang durch das periimplantäre Weichgewebe, den Zahnfleischsaum, zur Mundhöhle und zur Implantat-Suprakonstruktion, womit eine Periointegration erreicht werden soll. Üblicherweise sind Abutments aus Titan, Aluminiumoxidkeramik oder aus Zirkondioxidkeramik. Sie können als lösbare oder bedingt bzw. unbedingt lösbare Verbindung konstruiert werden.

Individuell angefertigte Abutments auf Gipsmodell
Keramik-Abutment
Einheil-Abutments auf Zahnimplantaten

Implantat-Abutments können nach der Herstellungsform eingeteilt werden. Dabei wird zwischen konfektionierten, angussfähigen beziehungsweise überpressbaren und CAD/CAM-Implantat-Abutments unterschieden. Konfektionierte Abutments werden in verschiedenen Größen, Formen und Abwinkelungen sowie als beschleifbare oder nicht beschleifbare Varianten angeboten. Einteilige Implantate haben Abutments integriert.

Die im CAD/CAM-Verfahren angefertigten Abutments können sowohl in der Achsneigung als auch in der Formgestaltung an die gegebenen Situationen individuell angepasst werden. Von Vorteil ist die Gestaltung des Austrittsprofils und der Wegfall der schwierigen Zementüberschussentfernung bei zementierten Restaurationen.[1]

Zahnfarbene Abutments bieten in der ästhetischen Zone, dem Frontzahnbereich, Vorteile, wenn es zu einer Freilegung der Abutment-Oberfläche kommen sollte.

Weitere Anwendungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abutments können als Schraubverbindungen für Stegverbindungen oder schraubenfixierte Kronen, als Kugelkopfanker, Locatoren oder Magnetaufbauten zur Fixierung von Zahnprothesen verwendet werden.[2]

Unter einem Abutment wird ferner eine Schutzkappe beziehungsweise eine Einheilkappe verstanden, die während der Einheilzeit das Implantat verschließt und für eine zirkuläre Adaptation des Gingivalsaums sorgt.

Unter Abutments werden auch Wurzelkappen verstanden, die mit einem Wurzelstift in der Zahnwurzel verankert sind und als Halteelemente für Zahnersatz dienen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. J. Schweiger, F. Beuer et al., Moderne Wege zum Implantat-Abutment (Memento des Originals vom 6. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zm-online.de, ZM, 20/2012
  2. I. D. Zinner, P. E. Reid u. a.: Fabrication of maxillary overdenture supported by custom waxed and cast locator abutments: case report. In: The New York state dental journal. Band 79, Nummer 1, Januar 2013, S. 19–22, ISSN 0028-7571. PMID 23513543.