Feinblättrige Miere

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Feinblättrige Miere

Feinblättrige Miere (Minuartia hybrida)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Alsinoideae
Gattung: Mieren (Minuartia)
Art: Feinblättrige Miere
Wissenschaftlicher Name
Minuartia hybrida
(Vill.) Schischk.

Die Feinblättrige Miere (Minuartia hybrida), auch Zarte Miere oder Schmalblättrige Miere[1][2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mieren (Minuartia) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Illustration aus Flora Batava, Volume 9

Vegetative Merkmale

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Die Feinblättrige Miere wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 20 Zentimetern. Der Stängel ist von Grund an aufrecht und locker ästig verzweigt.

Die Laubblätter sind gegenständig und etwas abstehend am Stängel angeordnet. Die ziemlich steife Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 12 Millimetern pfriemlich-linealisch.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der gabelig-trugdoldige, verzweigte Blütenstand ist locker aufgebaut. Die Blütenstiele sind mit einer Länge von 5 bis 20 Millimeter doppelt bis fünfmal so lang wie der Kelch.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf grünen, kahlen oder kurz behaarten Kelchblätter sind bei einer Länge von 3 bis 5 Millimetern linealisch oder lanzettlich mit zugespitztem oberen End. Die fünf weißen Kronblätter sind etwa halb so lang wie die Kelchblätter und länglich-eiförmig.

Die Kapselfrucht ist gleich bis eineinhalbmal so lang wie der Kelch. Die Samen sind rotbraun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46 oder 70.[3]

Das submediterrane[2] Verbreitungsgebiet der Feinblättrigen Miere reicht von Europa und Nordafrika bis Westasien. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt im nordmediterranen Flaumeichenwaldgebiet. Fundortangaben gibt es für: Vereinigtes Königreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Frankreich inklusive Korsika, Portugal, Spanien inklusive der Balearen, Italien inklusive Sardinien sowie Sizilien, ehemalige Tschechoslowakei, Bulgarien, ehemaliges Jugoslawien, Rumänien, Albanien, Griechenland inklusive Kreta, Zypern, Algerien, Ägypten, Libyen, Marokko, Tunesien, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei, Iran, Irak, Armenien, Afghanistan, Pakistan, Aserbaidschan, Dagestan, Stawropol, Tadschikistan, östliches Usbekistan, Wolgograd, Ukraine und Krim[4]. In Deutschland ist die Feinblättrige Miere meist selten; sie fehlt zum Beispiel im Norddeutschen Flachland.

In Mitteleuropa gedeiht die Feinblättrige Miere auf offenen, trocken-warmen und kalkhaltigen Lehm- oder Sandböden in lückigen Trockenrasen, auch auf Mauern, auf Bahnhöfen und auf Äckern. Sie ist dort eine Verbands-Kennart des Alysso-Sedion albi-Verbands bei den Felsgrusgesellschaften. Sie kommt besonders in den tieferen und wärmeren Lagen vor und steigt in den Alpen beispielsweise nur bis in Höhenlagen von 1650 Meter auf.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[5]

Minuartia hybrida subsp. vaillantiana

Systematik und Verbreitung

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Die Erstveröffentlichung erfolgte 1778 unter dem Namen (Basionym) Arenaria hybrida durch Dominique Villars in Prospectus de l'Histoire des Plantes de Dauphiné., S. 48.[6] Die Neukombination zu Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. wurde 1936 durch Boris Konstantinowitsch Schischkin in Botanicheskii institut, Izdatel'stvo Akademii Nauk SSSR, Moskau/Leningrad, Volume VI: Centrospermae., S. 488 veröffentlicht.[7] Weitere Synonyme für Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. sind: Minuartia tenuifolia (L.) Hiern,[4] Minuartia tenuifolia subsp. hybrida Mattf., Sabulina hybrida Fourr.[8]

Je nach Autor gibt es einige Unterarten (Auswahl):[9]

  • Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. subsp. hybrida
  • Minuartia hybrida subsp. turcica McNeill
  • Minuartia hybrida subsp. vaillantiana (Ser.) Friedrich (Syn.: Arenaria tenuifolia var. vaillantiana Ser.): Sie kommt in Spanien, in Deutschland und in der Türkei vor.[9]
  • Geoffrey Halliday: Minuartia L. In: T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge / New York / Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S. 154 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Hans-Christian Friedrich: Minuartia hybrida. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 795–796 (erschienen in Lieferungen 1959–1979).

Einzelnachweise

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  1. Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  2. a b Minuartia hybrida (Vill.) Schischk., Schmalblättrige Miere. auf FloraWeb.de
  3. Minuartia hybrida bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. a b Minuartia hybrida im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. April 2021.
  6. Dominique Villars: Prospectus de l'Histoire des Plantes de Dauphiné. Imprimérie royale, Grenoble 1778, S. 48 eingescannt bei bibdigital.rjb.csic.es (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bibdigital.rjb.csic.es.
  7. Boris Konstantinowitsch Schischkin: Minuartia. In: Vladimir Leontyevich Komarov, B. K. Shishkin (Hrsg.): Flora of the U.S.S.R. Volume VI: Centrospermae. Israel Program for Scientific Translations/Smithsonian Institution and the National Science Foundation, Jerusalem/Washington, D.C. 1970, S. 375 (engl., übersetzt von N. Landau) Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fitem%2F95462%23page%2F9%2Fmode%2F1up~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D. Russisches, hier nomenklatorisch relevantes Original: Botanicheskii institut, Izdatel'stvo Akademii Nauk SSSR, Moskau/Leningrad 1936, S. 488 (DJVU-Datei).
  8. Minuartia hybrida bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 12. November 2011.
  9. a b Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae.: Datenblatt Minuartia hybrida In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Commons: Feinblättrige Miere (Minuartia hybrida) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien