Molybdän(VI)-fluorid

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Strukturformel
Molybdän(VI)-fluorid
Allgemeines
Name Molybdän(VI)-fluorid
Andere Namen

Molybdänhexafluorid

Summenformel MoF6
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-77-9
EG-Nummer 232-026-5
ECHA-InfoCard 100.029.114
PubChem 82219
Wikidata Q411592
Eigenschaften
Molare Masse 209,93 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte
  • 3,50 g·cm−3 (−140 °C)[2]
  • 2,54 g·cm−3 (19 °C)[3]
Schmelzpunkt

17,5 °C[1]

Siedepunkt

34,0 °C[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​314
EUH: 032
P: 280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340​‐​310​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Molybdän(VI)-fluorid (MoF6), häufig auch Molybdänhexafluorid, ist eine chemische Verbindung der Elemente Molybdän und Fluor und gehört zur Stoffgruppe der Hexafluoride. Es ist das höchste Fluorid des Molybdäns. Da Molybdän ein Spaltprodukt des Urans ist, tritt Molybdänhexafluorid als Verunreinigung von Uranhexafluorid auf. Ferner ist es aufgrund der chemischen Ähnlichkeit von Molybdän und Wolfram auch als Verunreinigung in Wolfram(VI)-fluorid enthalten. Es kann aus diesem durch Reduktion eines WF6-MoF6-Gemisches mit einem beliebigen Element, einschließlich Molybdän, bei mäßig erhöhter Temperatur entfernt werden.[4][5]

Molybdänhexafluorid wird durch direkte Umsetzung des Metalls in einem Überschuss von elementarem Fluor (F2) dargestellt.[3]

Molybdänhexafluorid ist bei Raumtemperatur eine feuchtigkeitsempfindliche, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1], die bei 17,5 °C zu einem weißen kristallinen Feststoff erstarrt bzw. bei 34,0 °C siedet.[6] Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem (gemessen bei −140 °C) in der Raumgruppe Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit den Gitterparametern a = 939,4 pm, b = 854,3 pm und c = 495,9 pm und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle mit einer berechneten Dichte von 3,50 g·cm−3.[2] Die Fluoratome nehmen dabei die Hexagonal dichteste Kugelpackung ein.[7] Das MoF6-Molekül ist oktaedrisch (Oh); die Mo–F-Bindungslänge beträgt 181,7 pm.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Eintrag zu Molybdän(VI)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c T. Drews, J. Supeł, A. Hagenbach, K. Seppelt: "Solid State Molecular Structures of Transition Metal Hexafluorides", in: Inorganic Chemistry, 2006, 45 (9), S. 3782–3788 (doi:10.1021/ic052029f; PMID 16634614).
  3. a b c Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 267.
  4. Patent US5234679: Method of Refining Tungsten Hexafluoride Containing Molybdenum Hexafluoride as an Impurity. Veröffentlicht am 10. August 1993, Erfinder: TAKASHI SUENAGA, MITSUYA OHASHI, TAKASHI YONEDA, YOSHIYUKI KOBAYASHI.
  5. Patent US6896866: Method for Purification of Tungsten Hexafluoride. Veröffentlicht am 15. Mai 2003, Erfinder: HIROHISA KIKUYAMA, MASAHIDE WAKI, KAZUYUKI FUJIMOTO, YOSHINORI NAKAGAWA.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Properties of the Elements and Inorganic Compounds, S. 4-77.
  7. J. H. Levy, J. C Taylor, A. B. Waugh: "Neutron Powder Structural Studies of UF6, MoF6 and WF6 at 77 K", in: Journal of Fluorine Chemistry, 1983, 23 (1), S. 29–36 (doi:10.1016/S0022-1139(00)81276-2).