Nationalsozialistisches Fliegerkorps

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Das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK) war eine paramilitärische nationalsozialistische Organisation. Das NSFK wurde am 17. April 1937 durch Führererlass geschaffen.[1] Es war Rechtsnachfolger des Deutschen Luftsportverbands (DLV e. V.), der von 1933 bis 1937 die Aufgaben der militärischen Flugausbildung – zunächst als Luftsport getarnt – durchführte. Nach der Offenlegung der Luftwaffe übernahm er sie im Rahmen der militärischen Luftgaureserve.

Das NSFK war formaljuristisch eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts, jedoch mit der NSDAP verbunden, und wurde von ihr im Organisationsbuch als Nebengliederung geführt.

Das NSFK wurde mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 Auflösung und Liquidierung der Naziorganisationen als nationalsozialistische Organisation verboten. Das Vermögen wurde eingezogen und die Wiedergründung untersagt.[2] Das NSFK-Abzeichen zählt in der Bundesrepublik Deutschland zu den verfassungsfeindlichen Propagandamitteln. Sein Herstellen, öffentliches Tragen oder Verbreiten ist gemäß § 86a StGB verboten.

Die Ansprüche auf Rentenversorgung ehemaliger hauptamtlicher NSFK-Angehöriger konnten 1957 in einem Musterprozess eingeklagt werden.[3]

Die erste Gründung des Nationalsozialistischen Fliegerkorps erfolgte am 1. Januar 1932 als eingetragener Verein.[4] Nach der Machtergreifung im Jahre 1933 wurde der gesamte Luftsport in Deutschland neu geordnet. Die meisten Gruppen und Organisationen des Luftsports wurden zwangsweise aufgelöst und, zusammen mit den Fliegerstaffeln der SA, SS und Stahlhelm, unter dem aus dem NS-Fliegerkorps hervorgegangenen Deutschen Luftsportverband (DLV) zusammengefasst.[5] Hinzu kamen aus der Reichswehr formell ausgeschiedene Soldaten als Fliegerschaft. Erster Präsident wurde Bruno Loerzer, ein Freund Hermann Görings und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg[6]. Letztendlich war der DLV eine paramilitärische Tarnorganisation zur Aufstellung der Luftwaffe.

Nach der Offenlegung der Luftwaffe im Jahre 1935 wurden zwei Jahre später die im DLV verbliebenen Organisationen in das neu gegründete Nationalsozialistisches Fliegerkorps (NSFK) überführt. Damit war die Ausübung des Luftsports im Deutschen Reich nur nach den Richtlinien des Korpsführers des NSFK möglich.[1]

Im Nationalsozialismus

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Organisationsstruktur

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Standarte mit dem Symbol des NSFK
Segelflug-Hauptlehrer-Ausweis mit dem Symbol des NSFK

Das NSFK unterstand unmittelbar Reichsluftfahrtminister Hermann Göring; seine Haushaltsmittel erhielt es aus dem Etat des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) Amt 4 / Allgemeines Luftamt (Ministerialdirektor Willy Fisch). Sämtliches Gerät, Gebäude und Anlagen waren Reichseigentum, wie bereits zuvor im DLV.

Mit der Führung des NSFK beauftragte der Reichsluftfahrtminister den im aktiven Dienst stehenden Luftwaffengeneral Friedrich Christiansen (ab 1943 Generaloberst Alfred Keller). Die geografische Aufteilung der insgesamt 17 NSFK-Gruppen orientierte sich an den Luftgauen der Luftwaffe, da das NSFK die Aufgabe hatte, die Luftgaureserve und damit die Reservisten der Luftwaffe militärisch und im nationalsozialistischen Sinne weltanschaulich zu schulen.[7] Jede der 17 Gruppen teilte sich wiederum in bis zu acht Standarten auf, diese wiederum in Stürme mit einer Mindeststärke von 120 Mann.

Die Mitgliedschaft im NSFK war freiwillig, zudem konnten deren Mitglieder nicht gleichzeitig der SA, SS oder dem NSKK angehören. Die Angehörigen waren den Mitgliedern in Unterorganisationen der NSDAP aber rechtlich gleichgestellt[1] und das NSFK wurde in seiner Gesamtheit im Organisationsbuch der NSDAP als Nebengliederung geführt.[8] Ab 1937 nahm das NSFK als nationalsozialistische Organisation an den Aufmärschen des Reichsparteitag teil und führte dort seine Fahnenweihen durch.[9]

Korpsführung – Zentrale

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Die Korpsführung befand sich in der Großadmiral-Prinz-Heinrich-Str. 1–3 in Berlin W35 (heute Hitzigallee) in Berlin. Sie umfasste folgende Abteilungen:

  • Verwaltungsamt
  • Zentralabteilung
  • Segelflug
  • Modellbau
  • Technik
  • Motorflug
  • Ballonsport
  • Wehrsport und nationalpolitische Schulung
  • Personal
  • Presse
  • Sanitätswesen und
  • Rechtswesen.

Gruppenaufteilung

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Nr. Gruppe Sitz Gruppenführer
1 Ostland Königsberg Ewald Oppermann
2 Nord Stettin Friedrich-Wilhelm Frodien
3 Nordwest Hamburg Harry von Bülow-Bothkamp
4 Berlin Berlin Karl Sauke
5 Wartheland Posen Arno Kehrberg
6 Schlesien Breslau Gerhard Sporleder (Vorgänger: Emil-Ernst Borchmann (ab Juli 1937))
7 Elbe-Saale Dresden Otto Zimmermann
8 Mitte Eschwege Elmar von Eschwege
9 Weser-Elbe Hannover Erwin Kratz
10 Westfalen Dortmund Heinrich Sieler
11 Hessen-Westmark Darmstadt Otto von Molitor
12 Niederrhein Essen Hans Eggersh
13 Main-Donau Nürnberg Carl Croneiß
14 Bayern-Süd München Carl Braun
15 Schwaben Stuttgart Friedrich-Wilhelm Erbacher
16 Südwest Karlsruhe Werner Zahn
17 Ostmark Wien Fritz Simmer
ohne Lufthansa Berlin Carl-August von Gablenz
Brigade 125 Weichselland Danzig Fritz Schwarz
Einheit GG Polen Krakau Sturmbannführer Ribbert
NSFK Gruppen
Dienststelle Adresse Bemerkung
NSFK-Gruppe 1 (Ostland) Stand Juni 1942 Königsberg/Pr., General-Litzmann-Str. 21–25
Reichssegelflugschule des NS-Fliegerkorps Rossitten Rossitten/Ostpr.
Segelflugschule Sensburg Sensburg/Ostpr.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Korschenruh Korschenruh bei Brandenburg/Ostpr.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Drachenberge Drachenberge/Ostpr.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Palmnicken Palmnicken/Ostpr.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Nidden Nidden/Ostpr.
Flugzeugführerschule Tilsit Tilsit/Ostpr., Flugplatz Weynothen
Flugzeugführerschule Allenstein Allenstein/Ostpr., Flugplatz Deuthen
Flugzeugführerschule Königsberg Königsberg/Pr., Flugplatz Devau, Halle 4
NSFK-Standarte 1 Königsberg/Pr., Hintertragheim 18
NSFK-Sturm 1/1 und 2/1 Königsberg/Pr., Hintertragheim 18
NSFK-Sturm 3/1 Königsberg/Pr., Hintertragheim 18
NSFK-Sturm 4/1 Neuhausen-Tiergarten bei Königsberg/Pr., Kleinheiderweg
NSFK-Sturm 5/1 Palmnicken/Samland, Haus Nr. 11
NSFK-Sturm 6/1 Neukuhren/Ostpr., Am Bahnhof
NSFK-Sturm 7/1 Heiligenbeil/Ostpr., Am Sportplatz 8a
NSFK-Sturm 8/1 Braunsberg/Ostpr., Otto Weinreichstr. 3
NSFK-Sturm 9/1 Pr. Eylau/Ostpr., Adolf Hitlerstr. 9
NSFK-Sturm 10/1 Bartenstein/Ostpr., Heilsbergerstr. 29, Fliegerheim
NSFK-Sturm 11/1 Gerdauen/Ostpr., Kreishaus
NSFK-Sturm 12/1 Tapiau/Ostpr., SA-Straße 8
NSFK-Standarte 2 Alleinstein/Ostpr., Schloßgarten
NSFK-Sturm 1/2 Alleinstein/Ostpr., Schloßgarten
NSFK-Sturm 2/2 Osterode/Ostpr., Rossgartenstr. 8, Kreisleitung
NSFK-Sturm 3/2 Pr. Holland/Ostpr., Am Wasserturm, Fliegerwerkstatt
NSFK-Sturm 4/2 Heilsberg/Ostpr., Langgasse 11
NSFK-Sturm 5/2 Sensburg/Ostpr., Arnsbergerstr., Fliegerheim
NSFK-Sturm 6/2 Ortelsburg/Ostpr., Fliegerhaus
NSFK-Sturm 7/2 Lötzen/Ostpr., Fliegerwerkstatt
NSFK-Sturm 8/2 Soldau/Ostpr., Schweinemarkt
NSFK-Sturm 9/2 Zichenau/Ostpr.
NSFK-Sturm 10/2 Mackeim/Ostpr.
NSFK-Sturm 11/2 Schröttersburg/Ostpr.
NSFK-Standarte 3 Gumbinnen/Ostpr., Str. h. d. Güterbahnhof, Fliegerheim
NSFK-Sturm 1/3 Gumbinnen/Ostpr., Str. h. d. Güterbahnhof
NSFK-Sturm 2/3 Memel/Ostpr., Töpferstr. 1a
NSFK-Sturm 3/3 Heydekrug/Ostpr., Markt 9
NSFK-Sturm 4/3 Tilsit/Ostpr., Langgasse 28
NSFK-Sturm 5/3 Insterburg/Ostpr., Georgenburgerstr.
NSFK-Sturm 6/3 Goldap/Ostpr., Weidenweg 22
NSFK-Sturm 7/3 Lyck/Ostpr., Hindenburgstr. 64
NSFK-Gruppe 2 (Ostsee) Stand Juni 1942 Stettin, Arndtstr. 28
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Wartin-Grünz über Tantwo/Pom.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Neumühlenkamp/Sydow/Pom.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Luggewise bei Lauenburg/Pom.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Alt Reddevitz / Rügen
NSFK-Standarte 8 Neustettin, Augustastr. 4
NSFK-Sturm 1/8 Lauenburg/Pom., Karlstr. 3
NSFK-Sturm 2/8 Bütow/Pom., Bahnhofstr. 12
NSFK-Sturm 3/8 Stolp/Pom., Markt 11
NSFK-Sturm 4/8 Schlochau a. d. L., Berlinerstr. 21
NSFK-Sturm 5/8 Schneidemühl, Jastrowerallee 33–35
NSFK-Sturm 6/8 Schlawe/Pom., Bleichstr.
NSFK-Sturm 7/8 Köslin, Friedrich Wilhelmplatz 2
NSFK-Sturm 8/8 Neustettin, Augustastr. 1
NSFK-Sturm 9/8 Deutsch Krone, Königstr. 37
NSFK-Sturm 10/8 Kolberg, Kummertstr. 5
NSFK-Sturm 11/8 Belgrad/Pom., Lindenstr. 14
NSFK-Sturm 12/8 Dramburg/Pom., Bürgermeister Meyerstr. 1
NSFK-Standarte 10 Stettin, Langestr. 54
NSFK-Sturm 1/10 Naugard/Pom., Amtsstr. 28
NSFK-Sturm 2/10 Stargard/Pom., Markt 10
NSFK-Sturm 3/10 Pyritz/Pom., Gr. Papenstr. 16
NSFK-Sturm 4/10 Cammin/Pom., Johannisstr. 1
NSFK-Sturm 5/10 bis 7/10 Stettin, Langestr. 54
NSFK-Sturm 8/10 Stettin, Grüne Schanze 5
NSFK-Sturm 9/10 Greifenhagen/Pom., Brückenstr. 25/26
NSFK-Sturm 10/10 Swinemünde, Lotsenstr. 38
NSFK-Sturm 11/10 Pasewalk/Pom., Gartenstr. 56
NSFK-Sturm 12/10 Labes/Pom., Bismarckstr. 9, Finanzamt
NSFK-Sturm 13/10 Greifenberg/Pom., Wiesenstr. 2
NSFK-Sturm 14/10 Friedeberg/Pom., Horst Wesselstr. 31
selbst. Trupp Peenemünde Peenemünde/Usedom I, Heeresversuchsanstalt Abt. A.A.
NSFK-Standarte 11 Stralsund, Heilgeiststr. 76
NSFK-Sturm 1/11 Bergen/Rügen, Vieschstr. 15
NSFK-Sturm 2/11 Stralsund, Heiligegeiststr. 76
NSFK-Sturm 3/11 Greifswald/Pom., Gützkowerstr. 10
NSFK-Sturm 4/11 Ribnitz/Pom., Mittelweg 31
NSFK-Sturm 5/11 Anklam, Friedländerstr. 48
NSFK-Sturm 6/11 Demmin/Pom., Brinkstr. 2
NSFK-Sturm 7/11 Rechlin/Müritz, Baubaracke, Zimmer 21
NSFK-Sturm 8/11 Neubrandenburg, Adolf Hitlerstr. 63
NSFK-Sturm 9/11 Waren/Müritz, Rosenstr. 1
NSFK-Sturm 10/11 Fürstenberg/Mecklbg., Peetscherstr. 20
NSFK-Standarte 12 Schwerin/Mecklbg., Adolf Hitlerstr. 12
NSFK-Sturm 1/12 Güstrow/Mecklbg., Hagebökerstr. 14
NSFK-Sturm 2/12 Seestadt Rostock, Breitestr. 18
NSFK-Sturm 3/12 Seestadt Rostock, Ernst Heinkel-Werke
NSFK-Sturm 4/12 Warnemünde-Neuland, Am Leuchtturm 15
NSFK-Sturm 5/12 Parchim/Mecklbg., Am Kreuztor 1
NSFK-Sturm 6/12 Festung Dömitz/Mecklbg., Torstr. 1
NSFK-Sturm 7/12 Wismar/Mecklbg., Lübschestr. 47
NSFK-Sturm 8/12 Tarnewitz/Mecklbg., Erprobungsstelle der Luftwaffe
NSFK-Sturm 9/12 Schwerin/Mecklbg., Adolf Hitlerstr. 12
NSFK-Sturm 10/12 Boizenburg/Elbe, Hamburgerstr. 1
NSFK-Gruppe 7 Dresden A.1., Kreuzerstr. 21
Reichssegelflugschule d. NS-Fliegerkorps Laucha Laucha/Unstrut
Segelflugschule Grossrückerswalde/Sa. „Otto Braeutigamschule“
NSFK-Standarte 36 Halle/S., Herm.Göringstr. 1
NSFK-Sturm 1/36 Halle/S., Herm.Göringstr. 1
NSFK-Sturm 2/36 Halle/S., Herm.Göringstr. 1
NSFK-Sturm 3/36 Eilenburg/Sa., Rinckartstr. 23 Franz Felger
NSFK-Sturm 4/36 Bitterfeld/Sa., Parsevalstr. 69
NSFK-Sturm 5/36 Eisleben/Sa., Hallischestr. 69
NSFK-Sturm 6/36 Sangerhausen/Sa., Göpenstr. 20
NSFK-Sturm 7/36 Naumburg, Blumenthalstr. 7
NSFK-Sturm 8/36 Zeitz/Sa., Wendischestr. 29
NSFK-Sturm 9/36 Merseburg, Obere Burgstr. 7
NSFK-Sturm 10/36 Torgau, Feldstr.4 (1940) Truppführer: Fritz Walter, Torgau, Ritterstr. 11
NSFK-Sturm 11/36 Wittenberg/Lutherstadt, Schloßpl. 5
NSFK-Sturm 12/36 Bad Liebenwerda, Berlinerstr. 130
NSFK-Sturm 13/36 Halle/Sa., Pfälzerstr. 22
NSFK-Standarte 37 Chemnitz/Sa., Markt 12
NSFK-Sturm 1/37 Chemnitz/Sa., Markt 12 II
NSFK-Sturm 2/37 Chemnitz/Sa., Markt 12 II
NSFK-Sturm 3/37 Chemnitz/Sa., Markt 12 II
NSFK-Sturm 4/37 Zschopau/Sa., Altmarkt 10
NSFK-Sturm 5/37 Oelsnitz/Sa., Fr.Schubertstr. 10–12
NSFK-Sturm 6/37 Annaberg/Erzgeb., Wolkensteinerstr. 34
NSFK-Sturm 7/37 Aue/Erzgeb., Bahnhofstr. 7
NSFK-Sturm 8/37 Hartenstein/Sa., Zwickauerstr. 100
NSFK-Sturm 9/37 Zwickau/Sa., Alter Steinweg 13
NSFK-Sturm 10/37 Meerane/Sa., Marienstr. 25
NSFK-Sturm 11/37 Falkenstein/Vogtl., Bahnhofstr. 11
NSFK-Sturm 12/37 Plauen/Vogtl., Dittestr. 42
NSFK-Standarte 38 Dresden A., Hohestr. 43
NSFK-Sturm 1/38 Freital/Sa., Obere Dresdnerstr. 190
NSFK-Sturm 2/38 Dresden, Hohestr. 43
NSFK-Sturm 3/38 Dresden, Louisenstr. 59
NSFK-Sturm 4/38 Freiberg/Sa., Branderstr. 16
NSFK-Sturm 5/38 Bad Schandau/Elbe, Elbstr. 61
NSFK-Sturm 6/38 Zittau/Sa. Franz Könnitzerstr. 7
NSFK-Sturm 7/38 Ebersbach/Sa., Bachstr. 24
NSFK-Sturm 8/38 Bautzen/Sa., Moltkestr. 5
NSFK-Sturm 9/38 Bretig/Sa.,Hyuptestr. 136
NSFK-Sturm 10/38 Meissen/Sa., Niederauerstr. 8
NSFK-Sturm 11/38 Grossenhain/Sa., Schlageterstr. 50
NSFK-Sturm 12/38 Dresden A.16., Fiedlerstr. 8
NSFK-Standarte 39 Leipzig C.1., Lessingstr. 10
NSFK-Sturm 1/39 Leipzig C.1., Lessingstr. 10
NSFK-Sturm 2/39 Leipzig C.1., Lessingstr. 10
NSFK-Sturm 3/39 Leipzig C.1., Lessingstr. 10
NSFK-Sturm 4/39 Leipzig C.1., Lessingstr. 10
NSFK-Sturm 5/39 Taucha, Kriekauerstr. 10
NSFK-Sturm 6/39 Borna/Sa., Markt, Goldener Stern
NSFK-Sturm 7/39 Döbeln/Sa., Leipzigerstr. 3
NSFK-Sturm 8/39 Grimma/Sa., Klosterstr. 1
NSFK-Standarte 40 Teplitz/Schönau, Nordstr. 5
NSFK-Sturm 1/40 Gablonz/Sudetenland, Burggasse 8 Stf. Clemens Huyer
NSFK-Sturm 2/40 Reichenberg/Sudetenland, Fr.Clam-Gallasstr. 7
NSFK-Sturm 3/40 Warnsdorf/Sudetenland, Weststr. 66
NSFK-Sturm 4/40 Leipa/Sudetenland a.d.P., Brückengasse 726
NSFK-Sturm 5/40 Tetschen/Sudetenland, Fischergasse 138
NSFK-Sturm 6/40 Aussig/Sudetenland, Nordwestbahnstr. 3
NSFK-Sturm 7/40 Teplitz/Sudetenland, Nordstr. 5 Adolf Papsch
NSFK-Sturm 8/40 Dux/Sudetenland, Teplitzerstr. Weberei Kühnel Rudolf Wittner
NSFK-Sturm 9/40 Brüx/Sudetenland, Konrad Henleinstr. 55 Erwin Göpfert
NSFK-Sturm 10/40 Komotau/Sudetenland, Glockengasse 8 Viktor Kraus
NSFK-Sturm 11/40 Saaz/Sudetenland, Horst Wesselstr. 830
NSFK-Sturm 12/40 Karlsbad/Sudetenland, Waldzeile „Haus Oberon“
NSFK-Sturm 13/40 Falkenau i.Egertal/Sudetenland, Rathausgasse 7 I
NSFK-Sturm 14/40 Graslitz/Sudetenland, Richard Wagnerstr. 655 a
NSFK-Sturm 15/40 Friedland/Isergeb., Hermann Göringstr. 172
NSFK-Sturm 16/40 Meretitz b.Klösterle/Sudetenland, Adolf Hitlerplatz Franz Thiele
NSFK-Sturm 17/40 Leitmeritz/Sudetenland, Mareschgasse 7
NSFK-Sturm 18/40 Prag I., Kstallusgasse 4 II
NSFK-Gruppe 8 (Mitte) Stand Juni 1942 Eschwege/Werra, Niederhonerstr. 44
Reichssegelflugschule des NS-Fliegerkorps Wasserkuppe Wasserkuppe, Post Gersfeld/Rhön
Reichsmodellflugschule des NS-Fliegerkorps Hoher Meißner Velmeden Bez. Kassel
Segelflugschule Dörnberg Zierenberg bei Kassel, Fliegerlager
Segelflugschule Harsberg Lauterbach über Eisenach
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Ellrich Ellrich/Südharz
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Pohlitz Pohlitz über Bad Köstritz
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Blankenhain Blankenhain/Th.
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Hohenfelden Hohenfelden über Erfurt
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Leichelberg Leichelberg, Post Mittelsdorf über Kaltennordheim/Rhön
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Cyriaxweimar Marburg/Lahn, Barfüßerstr. 23, NSFK-Sturm 5/45
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Rhön-Kaffberg Gotha, Friedrichstr. 19, NSFK-Sturm 9/44
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Dolmar Post Rohr über Meiningen
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Bad Frankenhausen Bad Frankenhausen/Kyffh., Kameradschaftsheim Ing. Schule
Segelfluglager des NS-Fliegerkorps Mosenberg Homberg, Hermann Göringstr. 5, NSFK-Sturm 4/45
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Hölleberg Hofgeismar, Platz der SA 4, NSFK-Sturm 7/45
Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Lohberg Altenburg, Fritz Triebelstr. 2, NSFK-Sturm 1/43
NSFK-Standarte 43 Weimar/Th., Ludendorffstr. 28
NSFK-Sturm 1/43 Altenburg/Th., Fritz Triebelstr. 2
NSFK-Sturm 2/43 Gera/Th., Sorge 11
NSFK-Sturm 3/43 Greiz/Th., Karolinenstr. 13
NSFK-Sturm 4/43 Schleiz/Th., Schulplatz Nr. 4
NSFK-Sturm 5/43 Saalfeld/Saale, Bernhardstr. 1
NSFK-Sturm 6/43 Rudolstadt/Th., Ratsgasse 8
NSFK-Sturm 7/43 Ilmenau/Th., Karl Auguststr. 14
NSFK-Sturm 8/43 Arnstadt/Th., Schulplan 2
NSFK-Sturm 9/43 Erfurt/Th., Seydlitzstr. 18
NSFK-Sturm 10/43 Weimar/Th., Watzdorfplatz 5 I
NSFK-Sturm 11/43 Jena/Th., Wagnergasse 30
NSFK-Sturm 12/43 Sömmerda/Th., Kronbiegelplatz 6
NSFK-Standarte 44 Gotha, Friedrichstr. 19
NSFK-Sturm 1/44 Sonneberg/Th., Robertstr. 18
NSFK-Sturm 2/44 Hildburghausen/Th., Friedrichstr. 2
NSFK-Sturm 3/44 Zella-Mehlis/Th., Bahnhofstr. 1
NSFK-Sturm 4/44 Meiningen/Th., Bernhardstr. 1
NSFK-Sturm 5/44 Vacha/Rhön, Untertor 1
NSFK-Sturm 6/44 Schmalkalden/Th., Straße der SA 28
NSFK-Sturm 7/44 Waltershausen/Th., Gothaerstr. 2
NSFK-Sturm 8/44 Eisenach/Th., Alexanderstr. 13
NSFK-Sturm 9/44 Gotha/Th., Friedrichstr. 19
NSFK-Sturm 10/44 Langensalza/Sa., Karlstr. 5
NSFK-Sturm 11/44 Heiligenstadt-Eichsfeld, Steinstr. 18
NSFK-Sturm 12/44 Sondershausen/Th., Marienstr. 43
NSFK-Sturm 13/44 Nordhausen/Harz, Bahnhofstr. 6
NSFK-Standarte 45 Kassel, Germaniastr. 1 ½
NSFK-Sturm 1/45 Eschwege/Werra, Hermann Göringstr. 11
NSFK-Sturm 2/45 Bebra/HN, Blücherstr. 18
NSFK-Sturm 3/45 Fulda/HN, Hindenburgstr. 12
NSFK-Sturm 4/45 Homberg Bez. Kassel, Hermann Göringstr. 5
NSFK-Sturm 5/45 Marburg/Lahn, Barfüsserstr. 23
NSFK-Sturm 6/45 Bad Wildungen, Brunnenallee 7a
NSFK-Sturm 7/45 Hofgeismar/HN, Platz der SA 4
NSFK-Sturm 8/45 Kassel/HN, Germaniastr. 1 ½
NSFK-Gruppe 10 (Westfalen) Stand Nov. 1941 Dortmund, I. Kampstraße, Haus der Flieger
Reichswerkstattleiterschule Segelflugschule Schüren bei Meschede
NSFK-Gruppe 12 (Rheinland) Stand Juni 1942 Essen/Ruhr, Alfredstraße 61–63
Segelflugübungsstelle des NSFK Aachen-Merzbrück Aachen-Merzbrück, Flughafen
Segelflugübungsstelle des NSFK Nöthen Nöthen bei Münstereifel
NSFK-Standarte 65 Köln, Hohenstaufenring 45
NSFK-Sturm 1/65 Köln, Hohenstaufenring 45
NSFK-Sturm 2/65 Köln, Hohenstaufenring 45
NSFK-Sturm 3/65 Bonn, Meckenheimerstraße 21
NSFK-Sturm 4/65 Siegburg, Mühlenstraße 1
NSFK-Sturm 5/65 Wipperfürth, Schlageterstraße 32
NSFK-Sturm 6/65 Euskirchen, Kirchstraße 1
NSFK-Sturm 7/65 Aachen, Wirichsbongardstraße 45 (Mittelstandshaus)
NSFK-Sturm 8/65 Jülich, Wilhelmstraße 2
NSFK-Sturm 9/65 Düren, Wilhelmstraße 3b
NSFK-Sturm 10/65 Eupen, Wartplatz, Rahmen
NSFK-Standarte 66 Düsseldorf, Kapellstraße 10
NSFK-Sturm 1/66 Düsseldorf, Kapellstraße 10
NSFK-Sturm 2/66 Düsseldorf, Kapellstraße 10
NSFK-Sturm 3/66 Krefeld, Schneiderstraße 25
NSFK-Sturm 4/66 Krefeld, Schneiderstraße 25
NSFK-Sturm 5/66 Mönchengladbach, Bismarckstraße 65
NSFK-Sturm 6/66 Kempen, Vorster Straße 17
NSFK-Sturm 7/66 Neuß, Andreas Hoferallee 23
NSFK-Sturm 8/66 Langenberg, Hindenburgstraße 20
NSFK-Sturm 9/66 Wuppertal, Adolf Hitlerstraße 161
NSFK-Sturm 10/66 Wuppertal, Adolf Hitlerstraße 161
NSFK-Sturm 11/66 Solingen, Kölnerstraße 45
NSFK-Sturm 12/66 Remscheid, Stachelhauserstraße 11
NSFK-Sturm 13/66 Leverkusen-Wiesdorf, Dhünnstraße 24
NSFK-Standarte 67 Duisburg, Flughafen Neuenkamp
NSFK-Sturm 1/67 Essen, III. Hagen 15
NSFK-Sturm 2/67 Mülheim/Ruhr, Schloßstraße 65, Zimmer 14
NSFK-Sturm 3/67 Duisburg, Flughafen Neuenkamp
NSFK-Sturm 4/67 Oberhausen, Sedanstraße 29
NSFK-Sturm 5/67 Dinslaken, Schlageterstraße
NSFK-Sturm 6/67 Moers, Hombergstraße 71
NSFK-Sturm 7/67 Emmerich, Postfach 115
NSFK-Sturm 8/67 Kleve, Brabanterstraße 56
NSFK-Brigade 125 (Weichselland) Stand Juni 1942 (1943 umbenannt in Brigade 21) Danzig, Schichaugasse 6
Segelflugübungsstelle des NSFK Marienburg Marienburg / Westpreußen
Segelflugübungsstelle des NSFK Mariensee Strippau, Post Mariensee, Kreis Danzig
Segelflugübungsstelle des NSFK Fordon Fordon, Kreis Bromberg, Westpreußen
NSFK-Standarte 125 Danzig, Schichaugasse 6
NSFK-Sturm 1/125 Danzig, Stadtgraben 16
NSFK-Sturm 2/125 Danzig-Langfuhr, Adolf Hitlerstraße 36
NSFK-Sturm 3/125 nicht aufgestellt
NSFK-Sturm 4/125 Zoppot, Franziusstraße 71
NSFK-Sturm 5/125 Tiegenhof, Neue Reihe 147
NSFK-Sturm 6/125 Elbing, Mühlenstraße 18
NSFK-Sturm 7/125 Marienburg, Neustadt 39
NSFK-Sturm 8/125 Riesenburg / Ostpreußen, Heimstättenweg
NSFK-Sturm 9/125 Dirschau, Wilhelmstraße 8
NSFK-Sturm 10/125 Gotenhafen, Richthofenstraße 8
NSFK-Sturm 11/125 Neustadt/Westpreußen, Gartenstraße 5
NSFK-Sturm 12/125 Marienwerder/Westpreußen, Regierung
NSFK-Sturm 13/125 Karthaus/Westpreußen, Markt 3
NSFK-Sturm 14/125 Pr. Stargard/Westpreußen, Gymnasialstraße 10
NSFK-Sturm 15/125 Wartsch bei Praust, Kreis Danzig-Land
NSFK-Standarte 126 Bromberg, Adolf Hitlerstraße 92
NSFK-Sturm 1/126 Bromberg, Adolf Hitlerstraße 92
NSFK-Sturm 2/126 Thorn, Friedrichstraße 7
NSFK-Sturm 3/126 Zempelburg/Westpreußen, Adolf Hitlerstraße 14
NSFK-Sturm 4/126 Thorn, Friedrichstraße 7
NSFK-Sturm 5/126 Graudenz, Redenerstraße 32
NSFK-Sturm 6/126 Bromberg, Adolf Hitlerstraße 92
NSFK-Sturm 7/126 Bromberg, Adolf Hitlerstraße 92
NSFK-Sturm 8/126 Strasburg/Westpreußen, Alb. Forsterstraße 26
NSFK-Sturm 9/126 Konitz/Westpreußen, Hennigsdorferstraße 28
NSFK-Sturm 10/126 Leipe/Westpreußen, Walter Flex Oberschule
NSFK-Einheit GG (Generalgouvernement) Stand März 1944 Krakau
NSFK-Sturm 1/GG Krakau
NSFK-Sturm 2/GG Mielec
NSFK-Sturm 3/GG Tschenstochau
NSFK-Sturm 4/GG Radom
NSFK-Sturm 5/GG Warschau
NSFK-Sturm 6/GG Lemberg

Bekleidung und Dienstgradsystem

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Während die Ende 1933 eingeführte blaugraue Dienstuniform des DLV durch Austausch der Spiegel übergangslos in der Luftwaffenuniform aufging, orientierte sich die NSFK-Uniform und das im NSFK gebräuchliche Dienstgradsystem stark an der Sturmabteilung. So wurde auch in dieser Gliederung eine SA-ähnliche Uniform inklusive des Braunhemds der Partei und SA-ähnlicher Dienstgradspiegel getragen. Dazu wurde ein Koppel mit Schulterriemen und auf der rechten Brusttasche das NSFK-Organisationsabzeichen getragen.

Die Dienstgrade des NSFK waren (in aufsteigender Reihenfolge):

NSFK-Mann (1), Sturmmann (2), Rottenführer (3), Scharführer (4), Oberscharführer (5), Truppführer (6), Obertruppführer (7), Sturmführer (8), Obersturmführer (9), Hauptsturmführer (10), Sturmbannführer (11), Obersturmbannführer (12), Standartenführer (13), Oberführer (14), Brigadeführer (15), Gruppenführer (16), Obergruppenführer (17), Ehrenführer, Korpsführer (18).

Grundsätzlich erfolgte die Ausübung von Luftsport jeglicher Art im Deutschen Reich nach den Richtlinien des Korpsführers des NSFK (Führererlass vom 17. April 1937).

Aufgrund eines Abkommens zwischen dem Korpsführer und dem Reichsjugendführer wurde systematisch der fliegerische Nachwuchs aus dem Luftfahrtunterricht an den Schulen (gemäß Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung) herangezogen und weitergebildet. Zunächst erfasst in den Arbeitsgemeinschaften des Deutschen Jungvolks (DJ), wurden die Zehn- bis 14-Jährigen im Modellbau und Modellflug unterrichtet. Im Alter von 14 bis 18 Jahren weitergereicht an die Luftsportscharen der Hitler-Jugend (HJ), ging es an den Bau von Gleit- und Segelflugzeugen sowie die praktische Schulung darauf. Mit dem Eintritt in das 18. Lebensjahr erfolgte die automatische Übernahme in die Stürme des NSFK zwecks Weiterbildung im Segelflug und abschließend dem Motorflug auf Kleinflugzeugen. Außerdem vermittelte das Fliegerkorps die Ausbildung zum Bordwart, Bordfunker und fliegertechnischem Personal. Der in das NSFK übergetretene Personenkreis wurde automatisch von den Wehrmeldeämtern erfasst und mit einer fliegerischen Beurteilung der entsprechenden NSFK-Ausbilder ergänzt. Gemäß ihrer Befähigung wurden zigtausend junge Männer in den Dienst bei der deutschen Luftwaffe einberufen.

An der Aufgabenstellung des NSFK hat sich auch nach Kriegsbeginn kaum etwas geändert.

  • A-Prüfung (ab 15 Jahre)
    • mindestens 30 Schulflüge, 5 Prüfungsflüge
    • Beherrschung des Geradeausfluges, Prüfung von einwandfreien Starts und Landungen
  • B-Prüfung (ab 16 Jahre)
    • mindestens 20 Schulflüge, 5 Prüfungsflüge
    • Erlernen des Kurvenflugs
    • Prüfung von einwandfreien Kurvenflügen und Ziellandungen
  • C-Prüfung (ab 17 Jahre)
    • Umschulung auf Übungssegelflugzeuge (Verfahren wie A und B)
    • mindestens 20 Schulflüge, 5 Prüfungsflüge
  • Luftfahrerschein Klasse I (ab 18 Jahre)
    • Ausbildung zum Flugzeug-Schlepp, weiterführende Theorie mit dem Ziel zum Motorpiloten

Im Herbst 1933 wurde die aus der aufgelösten Rhön-Rossitten-Gesellschaft (RRG) hervorgegangene Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) mit der Überwachung und Organisation des deutschen Segelflugs beauftragt. Dazu gehörte auch die Prüfung und Entwicklung neuer Gleit- und Segelflugzeugmuster für den vormilitärischen Schulbetrieb. Bekanntester Vertreter der Gleitflugzeuge war der SG 38 (Schulgleiter 1938) als Nachfolger des SG 33 und SG 35. Jedes neue Fluggerät wurde durch die DFS geprüft, beurteilt und zugelassen, bevor ein RLM-Auftrag an den entsprechenden Hersteller vergeben wurde.

Aufgrund der zunehmenden Bedrohung durch alliierte Jagdflugzeuge ab Herbst 1943 mussten auch die Segelflugzeuge der NSFK-Gruppen mit Tarnanstrich versehen werden. Selbst Schulgleiter – mit olivgrünen Tarnflecken versehen – waren vor Beschuss in der Luft oder am Boden nicht sicher.

Produktionszahlen

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Wurde zu Friedenszeiten noch reichlich in eigenen Werkstätten gebaut, startete nach Kriegsbeginn die Massenfertigung, um den rasant steigenden Bedarf zu decken. Bruch wurde nicht wiederaufgebaut, lediglich Beschläge und Teile der Wiederverwendung zugeführt.

Die industrielle Fertigung wurde vom RLM (Sonderausschuss F33) gesteuert, geplant und an Lizenznehmer (auch in den besetzten Gebieten) vergeben. So wurden in den Monaten Januar bis November 1944 von sieben Herstellern noch insgesamt 2.046 Gleit- und Segelflugzeuge an die NSFK-Nachschubstellen Worms und Trebbin ausgeliefert.

Im Einzelnen:

Hersteller Sitz Fluggerät Stückzahl
Pander & Zonen Den Haag SG 38 555
Kärntner Flugzeugwerke Spittal/Drau SG 38 200
Schneider Grunau/Niederschl. Grunau Baby II 595
Peters Flugzeugbau Hohenelbe Grunau Baby II 537
Ferdinand Schmetz Herzogenrath DFS Meise (Olympia) 157
Ferdinand Schmetz Herzogenrath DFS Habicht 8
Jacobs-Schweyer Darmstadt DFS Weihe 18
Beneš-Mráz Choceň/Böhmen DFS Kranich 156

Gesamtproduktionszahlen lassen sich ungefähr schätzen, gesichert sind folgende Ablieferungszahlen (Stand vom 30. Juni 1944):

Fluggerät Stückzahl
SG 38 8.754
Grunau Baby II 4.914
DFS Meise (Olympia) 804
DFS Weihe 371
DFS Habicht 578
DFS Kranich 1.551
Mü 17 23
Mü 13 742

Insgesamt wurden 17.737 Gleit- und Segelflugzeuge produziert.

Neben den 7 großen Reichssegelflugschulen standen den 17 NSFK-Gruppen bei Kriegsausbruch 1939 insgesamt 451 Segelfluggelände mit etwa 3.000 Fluglehrern zur Verfügung, auf denen etliche tausend Hitler-Jungen ihre erste Flugschulung erhielten. Bei etwa 1.500.000 Starts und Landungen wurden im Jahr 1939 bereits 40.299 A-, B- und C-Prüfungen abgelegt.

Reichssegelflugschulen

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Zu den Reichssegelflugschulen schrieb der Chef des Führungsamtes des NS-Fliegerkorps Arno Kehrberg 1942: „Der fliegerische Nachwuchs, der so aus den Ausbildungsbetrieben dieser Segelflugübungsstellen heranwächst, wird, soweit er sich fliegerisch bewährt hat, als Auslese auf die Reichssegelflugschulen geschickt, die ebenfalls überall im Reiche errichtet sind. Hierzu gehören vor allem:

Sämtliche Einrichtungen waren Reichseigentum – die Grundstücke allerdings häufig nur gepachtet. Für „Nicht-NSFK-Mitglieder“ sowie Personen aus dem Ausland standen nur die Schulen Grunau, Ith und Sylt zur Verfügung. Alle anderen Plätze waren aus abwehrtechnischen Gründen für den genannten Personenkreis gesperrt.

Mit dem Deutschen Jungvolk, Hitlerjugend und in den Stürmen des Fliegerkorps wurde auch Modellflug und der Selbstbau von Flugmodellen betrieben. Um hierfür die notwendigen Ausbilder zu schulen, wurden eigens drei Reichsmodellbauschulen, ab 1941 umbenannt in Reichsmodellflugschulen, gegründet. Zukünftige Ausbilder konnten dort verschiedene Kurse besuchen, sie mussten dazu über 20 Jahre alt und Angehöriger der Hitlerjugend oder des NS-Fliegerkorps sein. Die Reichsmodellbauschulen befanden sich in Rothenburg ob der Tauber, Lauenburg und Oschersleben.[11]

Das NFSK wurde mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 Auflösung und Liquidierung der Naziorganisationen als nationalsozialistische Organisation verboten. Das Vermögen wurde eingezogen und die Wiedergründung untersagt.[2] Die amtlichen Entlassungsscheine (D2-Scheine) der Alliierten hatten im letzten Absatz das NSFK als nicht zur Wehrmacht gehörenden paramilitärische Organisation gelistet.

Im Rahmen der Vorbereitungen zu den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde den US-amerikanischen Anklägern von den Richtern bei einer Anhörung klar dargelegt, dass für eine Verurteilung zu einer verbrecherischen Organisation, aufgrund der Folgen für die Beschäftigten, die Beweise über die Verstrickung der Organisation in Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schwerwiegend sein müsse. Im Rahmen der Prüfung von 14 nationalsozialistischen Organisationen durch die Anklage wurde die Beweislast gegen das NSFK als nicht ausreichende für eine Verurteilung eingeschätzt und deshalb keine Anklage erhoben.[12] Damit konnte eine spätere Anklage gegen Mitglieder des NSFK nur aufgrund individueller Verbrechen erfolgen, nicht aber aufgrund Zugehörigkeit zu einer verbrecherischen Organisation nach Kontrollratsgesetz Nr. 10. Der erste Korpsführer Friedrich Christiansen wurden nach dem Kriege als Kriegsverbrecher in den Niederlanden zu einer 12-jährigen Freiheitsstrafen verurteilt.[13]

Im Nachkriegsdeutschland wurde der Rentenanspruch der hauptamtlichen NSFK-Mitglieder wie vieler anderer NS-Funktionäre zur Kontroverse. In einem Schreiben des Schatzmeisters der NSDAP wurde das hauptamtliche Personal des NSFK 1943 dem Personal der NSDAP gleichstellt und in dessen Versorgungssystem eingefügt. Dies hätte aber nach 1945 einen Ausschluss dieser Beschäftigungszeit als rentenversicherungspflichtig bedeutet.[14] Ehemalige Angehörige gründeten im Jahr 1949 bereits die „Interessengemeinschaft ehemaliger Fliegerkorpsangehöriger“, mit dem Zweck:

„… unter Wahrung parteipolitischer und konfessioneller Neutralität, die gesetzliche Anerkennung der aus den früheren Dienstverhältnissen entstandenen Rechte der Mitglieder auf Wiederverwendung und Versorgung gemäß Art. 131 Grundgesetz zu erwirken und die rechtlichen, wirtschaftlichen und beruflichen Interessen des in dem Verband organisierten Personenkreises zu vertreten, zu schützen und zu fördern, sowie bei dem Wiederaufbau der deutschen Luftfahrt mitzuhelfen. Er gliedert sich in 18 Bezirksstellen innerhalb des Bundesgebietes und West-Berlins.“

Im Jahr 1955 ging die Interessengemeinschaft dann im „Verband ehemaliger Fliegerkorpsangehöriger e. V.“ unter dem Vorsitz von Arno Kehrberg und Gustav Bengsch auf.

Streitigkeiten mit der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte führten zu einem Musterprozess[3] vor dem 1. Senat des Bundessozialgerichtes, der in seiner mündlichen Verhandlung vom 27. März 1957 dem Kläger Karl H. recht gab und bestätigte: „Der Kläger war pflichtversicherter Beschäftigter beim NSFK.“ Er war kein Beschäftigter der NSDAP, da das NSFK formaljuristisch unabhängig von der NSDAP war und es damit 1943 für die Weisung des Schatzmeisters keine Rechtsgrundlage gab.[14]

Ein Großteil der ehemaligen Fluglehrer fand ab 1951 auf den Segelflugplätzen in West- als auch in Ostdeutschland wieder eine Beschäftigung als ehrenamtliche Ausbilder. Später bot auch die 1955 gegründete Bundeswehr wieder sichere Arbeitsplätze im Staatsdienst. Dieser weitgehend auch personell bruchfreie Übergang des Segelfliegens vom Nationalsozialismus ins Nachkriegsdeutschland ohne bisherige Aufarbeitung war einer der Gründe, warum eine Anerkennung des Segelfluges auf der Wasserkuppe als immaterielles Kulturerbe der UNESCO, den die Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges auf der Wasserkuppe gestellt hatte, bisher verweigert wurde.[15][16][17]

Mit dem NS-Abwicklungsgesetz 1963 wurde für alle hauptamtlichen Beschäftigten nationalsozialistischer Organisationen ein Rentenanspruch aus ihrer dortigen Tätigkeit eingeführt[18] und sie wurden insofern mit den Angestellten der NSFK gleichgestellt. Das Gesetz war umstritten, auch weil es nach Meinung einiger dem Kontrallratsbeschluss widersprach, der eine Entschädigung von Angehörigen nationalsozialistischer Organisationen aus dem eingezogenen Vermögen explizit ausschloss.[19]

Ehemaligen Angehörigen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war es nach 1955 verboten in den Streitkräften zu dienen, wenn sie im NSFK, als nazistischer Organisation, den Dienstgrad Untersturmführer oder höher erreicht hatten. Entsprechende Bestimmungen wurden 1955 in den Österreichischen Staatsvertrag in Artikel 12 aufgenommen.[20]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Reuss – Jahrbuch der Luftfahrt 1955, 1956, 1957.
  • Bundessozialgericht, Materialsammlung zur Urteilsfindung 1 RA 142/56 vom 27. März 1957.
  • Georg Cordts: Junge Adler - Vom Luftsport zum Flugdienst 1920-1945. 1. Auflage. Bechtle Verlag, Esslingen 1. Januar 1988.
Commons: Nationalsozialistisches Flieger-Korps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c RGBl. Jg. 1937, Teil 1, S. 529 - Erlaß des Führers und Reichskanzlers über das Nationalsozialistische Fliegerkorps vom 17. April 1937
  2. a b Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945. In: Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland, Nummer 1 vom 29. Oktober 1945, S. 19 ff., Digitalisat der Deutschen Nationalbibliothek: urn:nbn:de:101:1-201301314955.
  3. a b Bundessozialgericht, Urteil vom 24. März 1957, Az. 1 RA 142/56.
  4. Nationalsozialistisches Fliegerkorps (Bestand). In: www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Bundesrarchiv, abgerufen am 13. September 2020.
  5. Tatjana Krasawin: Segelflug in der NS Zeit. In: www.deutsches-museum.de. Deutsches Museum, 1. März 2019, abgerufen am 1. August 2020.
  6. Deutscher Luftsport-Verband. In: Oskar Ursinus (Hrsg.): Flugsport. Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen. XXV. Jahrgang, Nr. 7. Verlag Flugsport, Frankfurt am Main 29. März 1933, S. 133.
  7. Nachmilitärische Schulung. In: Oskar Ursinus (Hrsg.): Flugsport. Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen. XXXI. Jahrgang, Nr. 4. Verlag Flugsport, Frankfurt am Main 15. Februar 1939, S. 107.
  8. Reichsorganisationsleiter der NSDAP (Hrsg.): Organisationsbuch der NSDAP. 5. Auflage. Zentralverlag der NSDAP, München 1938.
  9. Inland. In: Oskar Ursinus (Hrsg.): Flugsport. Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen. XXX. Jahrgang, Nr. 1. Verlag Flugsport, Frankfurt am Main 5. Januar 1938, S. 17.
  10. Holzen (bei Eschershausen)
  11. Oliver Gußmann, Wolf Stegemann: Eine von drei Reichsmodellbauschulen des NS-Fliegerkorps befand sich in Rothenburg – Hitler: Jugend auf den Luftkrieg vorbereiten. In: www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de. Evangelisches Bildungswerk Rothenburg/Tauber, 20. Januar 2014, abgerufen am 13. September 2020.
  12. Eckart Conze: Verbrecherische Organisation. In: Johannes Hürter und Michael Mayer (Hrsg.): Das Auswärtige Amt in der NS-Diktatur (= Helmut Altrichter, Horst Möller, Andreas Wirsching [Hrsg.]: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 109). De Gruyter, Oldenbourg 2014, ISBN 978-3-486-78139-7, S. 219–238, doi:10.1515/9783110345438.
  13. Klaus Bästlein,: Friedrich Christiansen. Vom Friesenjungen auf Föhr zum Wehrmachtsbefehlshaber und NS-Täter in den Niederlanden und gefeiertem Ehrenbürger in Schleswig-Holstein. In: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein. Nr. 27, 2016, S. 213–246.
  14. a b Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Verbindlichkeiten nationalsozialistischer Einrichtungen und der Rechtsverhältnisse an deren Vermögen. Deutscher Bundestag 4. Wahlperiode Drucksache IV/1068. In: dipbt.bundestag.de. Deutscher Bundestag, 13. März 1963, S. 18, abgerufen am 31. August 2020.
  15. Sebastian Kircher: Segelflug auf der Wasserkuppe wird kein Kulturerbe – zumindest vorerst. In: Fuldaer Zeitung. 15. Dezember 2015, ZDB-ID 960240-9 (fuldaerzeitung.de [abgerufen am 27. August 2020]).
  16. Segelflug auf der Wasserkuppe kein Kulturerbe. In: www.welt.de. 17. Dezember 2015 (welt.de [abgerufen am 27. August 2020]).
  17. Regine Seipel: Segelflieger erforschen NS-Zeit. In: Frankfurter Rundschau. 18. Januar 2019, ISSN 0940-6980 (fr.de [abgerufen am 27. August 2020]).
  18. Paul Erker: Rente im Dritten Reich: Die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte 1933 bis 1945. 1. Auflage. De Gruyter, Oldenbourgh 2019, ISBN 978-3-11-064608-5, S. 611 f.
  19. NS-Abwicklungsgesetz - Im Wartestand. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1. März 1961 (spiegel.de [abgerufen am 31. August 2020]).
  20. Staatsvertrag. betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich vom 15. Mai 1955, Teil II – Militärische und Luftfahrt-Bestimmungen, Artikel 12. – Verbot der Dienstleistung in den österreichischen Streitkräften für ehemalige Mitglieder nazistischer Organisationen und Angehörige bestimmter anderer Personenkreise