Ngor-Tradition

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ངོར་པ
Wylie-Transliteration:
ngor pa
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
俄尔派
Sakya-Gründungsväter

Die Ngor-Tradition (tib. ngor pa) bezeichnet eine Unterschule der Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus. Die im 11. Jahrhundert entstandene Sakya-Tradition gehört zu den vier großen buddhistischen Traditionen (Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelug) in Tibet.

Die Ngor-Tradition wurde von dem ersten „Abt von Ngor“ (tib.: ngor mkhan chen) Künga Sangpo (1382–1456) mit der Errichtung des Klosters Ngor Ewam Chöden im Jahr 1429 in Tibet gegründet. Dieses Kloster wurde neben dem Stammkloster der Sakya-Linie ein Hauptzentrum der Tradition. Die Ngorpa hatten enge Beziehungen zu Nepal, verfassten zahlreichen Werke zu allen Wissensgebieten der Zeit und führten die tantrische Tradition der Sakya-Linie fort. Das Hevajra-Tantra und die Lamdre-Lehren (Pfad und Frucht) spielen in dieser Tradition eine wichtige Rolle.

Luding Khen Rinpoche

Derzeitiges Oberhaupt der Schule ist der Abt von Ngor Luding Khen Rinpoche. Der Lama Phende Rinpoche ist ein weiterer bedeutender Lehrer der Ngor-Tradition, der auch in Europa lehrt.

Bedeutende Lamas

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# Abt von Ngor Name (Liste tibetischer Namen und Titel) Lebensdaten Umschrift nach Wylie
1. Ngor Dorje Chang Künga Sangpo 1382–1456 ngor rdo rje 'chang kun dga' bzang po
2. Muchen Könchog Gyeltshen 1388–1469 mus chen dkon mchog rgyal mtshan
6. Gorampa Sönam Sengge 1429–1489 go rams pa bsod nams seng ge
7. Yongdzin Könchog Phel 1445–1514 yongs 'dzin dkon mchog 'phel ba
9. Lha Chog Sengge 1468–1535 lha mchog seng ge
10. Könchog Lhündrub 1497–1557 dkon mchog lhun grub
11. Sanggye Sengge 1504–1569 sangs rgyas seng ge
13. Namkhai Pelsang 1532–1602 nam mkha' dpal bzang
16. Pelden Döndrub 1563–1663 dpal ldan don grub
25. Sanggye Phüntshog 1649–1705 sangs rgyas phun tshogs
49. Pelden Chökyi Gyeltshen 1784?–1854? dpal ldan chos kyi rgyal mtshan
Ngawang Legdrub 1811–? ngag dbang legs grub
Loter Wangpo 1847–1914 blo gter dbang po
Ngawang Lodrö Shenpen Nyingpo 1876–1952 ngag dbang blo gros gzhan phan snying po