Striegis

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Striegis
Große Striegis
Brücke über die Große Striegis bei Pappendorf

Brücke über die Große Striegis bei Pappendorf

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5424
Lage Deutschland, Sachsen, Erzgebirge
Flusssystem Elbe
Abfluss über Freiberger Mulde → Mulde → Elbe → Nordsee
Quelle in Langenau
50° 49′ 13″ N, 13° 17′ 53″ O
Quellhöhe etwa 546 m ü. NHN
Mündung bei Niederstriegis in die Freiberger MuldeKoordinaten: 51° 4′ 38″ N, 13° 9′ 5″ O
51° 4′ 38″ N, 13° 9′ 5″ O
Mündungshöhe 181 m ü. NHN
Höhenunterschied etwa 365 m
Sohlgefälle etwa 7,6 ‰
Länge 48,1 km davon 11 km als Striegis
Einzugsgebiet 286 km²[1]
Abfluss am Pegel Niederstriegis 1[1]
AEo: 286 km²
Lage: 200 m oberhalb der Mündung
NNQ (20.09.1947)
MNQ 1926–2015
MQ 1926–2015
Mq 1926–2015
MHQ 1926–2015
HHQ (13.08.2002)
10 l/s
320 l/s
2,7 m³/s
9,4 l/(s km²)
28,7 m³/s
173 m³/s
Linke Nebenflüsse Kleine Striegis
Rechte Nebenflüsse Schirmbach
Kurz vor der Einmündung in die Freiberger Mulde

Die Große Striegis oder Striegis1 ist ein linker, auf dem Hauptstrang 48,1 km langer Nebenfluss der Freiberger Mulde in Sachsen.

Die Deutung des Namens ist unsicher. Wahrscheinlich geht Striegis auf eine ältere indogermanische Form zurück.[2] Die in der Literatur oft genannte Deutung: wendisch Stregawa, rauschender Fluss könnte eine sehr freie Übersetzung sein.

Die Große Striegis hat mehrere kleine Quellbäche in und bei Langenau in Höhenlagen von 500 m bis 546 m ü. NN. Sie fließt in nordwestlicher Richtung zunächst durch Linda, wo sie den Erbisdorfer Bach aufnimmt, dann durch Oberschöna, wo sie den Oberreichenbacher Bach aufnimmt, und anschließend durch Wegefarth, wo der Schirmbach zufließt. Zwischen Linda und Oberschöna liegen am rechten Ufer die Mundlöcher der Neuer Segen Gottes Stolln und des Thelersberger Stolln, die der Wasserhaltung der Gruben im Brander Bergrevier dienten und insbesondere die Himmelsfürst Fundgrube entwässerten.

Im weiteren Verlauf ist das Tal zunehmend eng und tief in die Hochfläche des unteren Erzgebirges eingeschnitten; die Talhänge sind fast durchgängig mit naturnahem Mischwald bestanden. Oberhalb von Bräunsdorf mündet links der von Wingendorf kommende Kemnitzbach ein. In Goßberg mündet der in Langhennersdorf entspringende und durch Seifersdorf fließende Langhennersdorfer Bach in die Große Striegis. Nach Passieren von Pappendorf fließt sie in Berbersdorf, nach einem Lauf von 36 Kilometern Länge, mit der Kleinen Striegis zusammen. Die Striegis fließt danach, den Ort Böhrigen, Gemeinde Striegistal passierend, in nördliche Richtung und mündet nach 11 weiteren Kilometern bei Niederstriegis in die Freiberger Mulde.

1952 schuf der Maler Friedrich Wilhelm Fischer-Derenburg ein Ölgemälde Flußregulierung im Striegistal.[3]

Striegiszusammenfluss in Berbersdorf
  • Kuhbach (r)
  • Grundbach (l)
  • Erbisdorfer Bach (Erbisdorfer Wasser) (r)
  • Höllenbach (r)
  • Oberreichenbacher Bach (l)
  • Haselbach (l)
  • Schirmbach (r)
  • Holzbach (r)
  • Kemnitzbach (l)
  • Gierenbach (l)
  • Kirschbach (l)
  • Siegfrieder Bach (l)
  • Bräunsdorfer Dorfbach (r)
  • Gehegebach (l)
  • Schlammige Frau (r)
  • Riechberger Bach (Riechbach) (l)
  • Hirschbach (l)
  • Reitenbach (l)
  • Schneidbach (r)
  • Dorfbach (Mobendorf) (l)
  • Langhennersdorfer Bach (Berzebach, Perzebach, Berze) (r)
  • Aschbach (r)
  • Hirschbach (l)
  • Berbersdorfer Bach (r)
  • Kleine Striegis (l)
  • Großer Saugraben (l)
  • Waldbach (l)
  • Tiefenbach (r)
  • Klimmbach (r)
  • Klatschbach (Auenbach) (l)
  • Etzdorfer Bach (Steinbach) (r)
  • Freiberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 47). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1988.
  • Klopfleisch: Die beiden Striegis. In: Die große Wassernot in Sachsen 1897. Sächsischer Volksschriftenverlag, Leipzig 1897, S. 233–239.
  • R. Witzsch: Zwischen Chemnitz und Freiberg. Band II: Die Dörfer an der Striegis. Roßberg Verlag, Frankenberg 1929.
Commons: Striegis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Striegis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
1 
Bis heute gibt es keine einheitliche geographische Benennung des gesamten Flusslaufs. Die um 1800 aufgenommenen sächsischen Meilenblätter bezeichnen den gesamten Lauf bis zur Mündung in die Freiberger Mulde hinunter als „große Striegis“. Das 1942 herausgegebene Messtischblatt bezeichnet ihn mit „Striegis“. In der TK25[4] wird der Oberlauf mit „Große Striegis“ und der Unterlauf ab dem Zufluss der Kleinen Striegis nur noch als „Striegis“ bezeichnet. Diese Variante findet sich auch häufig in Prosabeschreibungen, zur Hervorhebung oft mit dem Adjektiv „(vereinigte)“ versehen, was aber in dieser Kombination in keiner amtlichen Beschreibung anzutreffen ist. In der TK10[5] dagegen ist der Oberlauf bis zum Erbisdorfer Bach als „Striegis“ und der gesamte Unterlauf als „Große Striegis“ beschriftet. Die Gewässernetzkarte sowie das Hydrologische Jahrbuch des für das Gewässer zuständigen LfULG schließlich verwenden beide Begriffe teilweise synonym als „Striegis/Große Striegis“.[6][7] Allerdings zeigt deren Verwendung einer einheitlichen GKZ, dass der Verlauf von der Quelle bei Langenau bis zur Mündung in die Freiberger Mulde als ein einziger Fluss betrachtet wird und die Kleine Striegis als dessen Nebenfluss. Ob nun der nicht weiter qualifizierte Name Striegis nur für den Unterlauf gilt oder eine Kurzform auch oder allein für den gesamten Verlauf ist, muss deshalb offenbleiben.
  1. a b Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF; 9,5 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 141, abgerufen am 7. März 2021.
  2. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band II, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 475.
  3. Friedrich Wilhelm Unbekannter Fotograf; Fischer-Derenburg: Flußregulierung in Striegistal. 1952, abgerufen am 22. September 2024.
  4. Topografische Karte 1:25.000
  5. Sachsenatlas des Freistaates Sachsen (Hinweise)
  6. Kartenübersicht des sächsischen Gewässernetzes. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, abgerufen am 13. Juli 2014.
  7. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 115 kB) Teil 2 – Gebietskennzahlen. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 19, abgerufen am 25. Dezember 2017.