Lamellenzahnratten

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Lamellenzahnratten

Südafrikanische Lamellenzahnratte
(Otomys irroratus)

Systematik
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Tribus: Otomyini
Gattung: Lamellenzahnratten
Wissenschaftlicher Name
Otomys
F. Cuvier, 1824

Die Lamellenzahnratten oder Afrikanischen Sumpfratten (Otomys) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae). Sie umfassen rund 30 in Afrika lebende Arten.

Lamellenzahnratten erreichen eine Kopfrumpflänge von 12 bis 21 Zentimetern, hinzu kommt noch ein 6 bis 15 Zentimeter langer Schwanz. Ihr Gewicht liegt zwischen 60 und 260 Gramm. Ihr Fell ist lang und zottelig, seine Färbung variiert von hellgrau bis dunkelbraun, die Unterseite ist heller. Der relativ kurze Schwanz ist dicht behaart. Ihre Körper sind stämmig, der Kopf ist rundlich, sie ähneln den Wühlmäusen. Namensgebendes Merkmal sind die lamellenförmig aufgebauten Molaren, daneben befindet sich auf den Nagezähnen jeweils eine auffällige Furche.

Verbreitung und Lebensraum

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Diese Nagetiere sind in Afrika südlich der Sahara beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nigeria und dem südlichen Sudan bis Südafrika. Sie kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, bevorzugen aber feuchtere Habitate. So sind sie in Sümpfen und Grasländern zu finden, manchmal aber auch in Savannen und im Bergland bis in 4000 Meter Höhe.

Lamellenzahnratten können tag- und nachtaktiv sein, häufig sind sie jedoch während der Dämmerung zu beobachten. Viele Arten bauen Nester aus Blätter und Zweigen, andere verwenden Erdlöcher als Unterschlupf. Zum schnelleren Vorankommen legen sie Trampelpfade im dichten Gras an, im Bedrohungsfall können sie auch ins Wasser fliehen. Die meisten Arten dürften einzelgängerisch oder höchstens in Paaren leben. Sie sind Pflanzenfresser, die sich von Gräsern, Kräutern und anderem ernähren.

Bis zu fünfmal im Jahr kann das Weibchen nach einer rund 40-tägigen Tragzeit ein bis vier Jungtiere zur Welt bringen.

Mehrere Arten sind gefährdet, vor allem diejenigen, deren Verbreitungsgebiet nur einen einzigen Berg, etwa den Mount Elgon oder den Kamerunberg umfasst. Die IUCN listet insgesamt vier Arten als „gefährdet“ (vulnerable) oder „stark gefährdet“ (endangered), anerkennt jedoch nicht alle unten aufgelisteten Arten.

Die Lamellenzahnratten bilden zusammen mit den nahe verwandten Gattungen Myotomys und Karru-Ratten (Parotomys) eine Gattungsgruppe, die früher im Rang einer eignen Unterfamilie, Otomyinae gelistet wurden. Nach genetischen Untersuchungen sind sie jedoch nahe mit verschiedenen afrikanischen Gattungsgruppen der Altweltmäuse (Murinae) verwandt, etwa der Arvicanthis-Gruppe und werden darum ebenfalls in die Altweltmäuse eingerechnet.

Der wissenschaftliche Gattungsname ist aus den altgriechischen Worten otos (Ohr) und mys (Maus) zusammengesetzt. Er bezieht sich auf die großen Ohren dieser Nagetiere.[1]

Es sind folgende Arten bekannt:

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, S. 745–752, ISBN 0-8018-8221-4.
  • S. A. Jansa und M. Weksler: Phylogeny of muroid rodents: relationships within and among major lineages as determined by IRBP gene sequences. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, 31 (2004), S. 256–276.
  1. Bronner & Meester: Otomys angoniensis. (PDF) In: Mammalian Species #306. American Society of Mammalogists, 15. Januar 1988, S. 1–6, abgerufen am 20. September 2023 (englisch, doi:10.2307/0.306.1).
Commons: Lamellenzahnratten (Otomys) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien