Petrolether

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Petrolether
Andere Namen
  • Petroleumäther
  • Wundbenzin
  • (niedrigstsiedendes) Leichtbenzin
Kurzbeschreibung farbloses, sehr leicht flüchtiges Lösungsmittel mit benzinähnlichem Geruch[1]
Herkunft

fossil

CAS-Nummer

8032-32-4

Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Dichte

0,664 g·cm−3 (25 °C)[1]

Oktanzahl

ca. 72 ROZ

Siedebereich

25–80 °C,[2] DIN 51630

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​304​‐​315​‐​336​‐​361f​‐​373​‐​411
P: 201​‐​210​‐​273​‐​301+310​‐​303+361+353​‐​331[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Petrolether ist ein farbloses Gemisch verschiedener gesättigter Kohlenwasserstoffe (üblicherweise Alkane wie Pentan und Hexan). Es handelt sich also nicht um einen Ether im Sinne der allgemeinen chemischen Nomenklatur.

Petrolether sind aromatenarme, niedrig siedende (zwischen ca. 25 °C und 80 °C), leichtentzündliche Kohlenwasserstoff-Fraktionen. Sie werden verwendet bei Verfahren, bei denen eine schnelle, leichte (d. h. auch energiesparende) Verdampfung des Lösungsmittels gewünscht ist. Die Anforderungen sind in der Norm DIN 51630 geregelt.

Petrolether findet in der organischen Chemie als Lösungsmittel und in der Chromatographie als mobile Phase Verwendung.

Bei Petrolether handelt es sich nicht um einen chemischen Stoff aus der Gruppe der Ether, sondern um ein Gemisch von verschiedenen Alkanen. Die irreführende Namensgebung lässt sich darauf zurückführen, dass Petrolether in seinen Eigenschaften (flüchtig, aprotisch) als Lösungsmittel den Ethern (z. B. Diethylether) ähnelt.

Als Wundbenzin (Benzinum medicinale) wird ein besonders reiner Petrolether bezeichnet. Wegen seiner fettlösenden Eigenschaften können damit Ölreste, aber auch Rückstände von Heftpflastern entfernt werden. Wundbenzin selbst ist steril, hat aber im Gegensatz zu Alkoholen wie Ethanol und Isopropanol keine antibakterielle Wirkung.

Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme enthält Wundbenzin nur geringe Mengen n-Hexan (in der Regel <5 %, oft noch weniger), was von besonderer Bedeutung ist, da n-Hexan im Körper zu neurotoxischen Stoffen metabolisiert wird,[4] und möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt[3].

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eintrag zu Petrolether in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Jürgen Falbe, Manfred Regitz: RÖMPP Lexikon Chemie. Band 4: M–Pk, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag, 1998, ISBN 3-13-734910-9.
  3. a b c d Datenblatt Petrolether bei Merck, abgerufen am 17. Juni 2010.
  4. Stephen R. Clough, Leyna Mulholland: Hexane. In: Encyclopedia of Toxicology. Volume 2, 2nd Edition, Academic Press, 2005, ISBN 978-0-12-369400-3, S. 522–525.